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Harry Potter und der Stein der Weisen - Fritz Klaus (бесплатная библиотека электронных книг .txt) 📗

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Dennoch: zwolf Steine der Weisen hatte er gewettet, da? es Snape war, der soeben das Zimmer verlassen hatte, und nach dem zu schlie?en, was Harry mitgehort hatte, gewi? mit federnden Schritten. Quirrell schien nun doch nachgegeben zu haben.

Harry ging zuruck in die Bibliothek, wo Hermine Ron in Astronomie abfragte. Harry berichtete ihnen, was er gehort hatte.

»Snape hat es also geschafft«, sagte Ron. »Wenn Quirrell ihm gesagt hat, wie er seinen Schutzzauber gegen die schwarze Magie brechen kann -«

»Da ist allerdings immer noch Fluffy«, sagte Hermine.

»Vielleicht hat Snape herausgefunden, wie er an ihm vorbeikommt, ohne Hagrid zu fragen«, sagte Ron und lie? den Blick uber die Unmenge von Buchern gleiten, die sie umgaben. »Ich wette, irgendwo hier drin gibt es ein Buch, das erklart, wie man an einem riesigen dreikopfigen Hund vorbeikommt. Also, was sollen wir tun, Harry?«

In Rons Augen erschien wieder das Funkeln kommender Abenteuer, doch Hermine antwortete, noch bevor Harry den Mund aufmachen konnte.

»Zu Dumbledore gehen. Das hatten wir schon vor Ewigkeiten tun mussen. Wenn wir selbst irgendwas unternehmen, werden wir am Ende sicher noch rausgeworfen.«

»Aber wir haben keinen Beweis«, sagte Harry. »Quirrell hat zu viel Angst, um sich auf unsere Seite zu schlagen. Snape mu? nur behaupten, er wisse nicht, wie der Troll an Halloween hereingekommen ist, und sei uberhaupt nicht im dritten Stock gewesen – wem glauben sie wohl, uns oder ihm? Es ist ein offenes Geheimnis, da? wir ihn nicht ausstehen konnen, Dumbledore wird denken, wir hatten die Geschichte erfunden, damit er Snape rauswirft. Filch wurde uns auch nicht helfen, und wenn es um sein Leben ginge, er ist zu gut mit Snape befreundet, und je mehr Schuler rausgeworfen werden, desto besser, wird er denken. Und vergi? nicht, wir sollten eigentlich gar nichts uber den Stein oder Fluffy wissen. Da mussen wir eine Menge erklaren.«

Hermine sah uberzeugt aus, Ron jedoch nicht.

»Und wenn wir nur ein wenig rumstobern -«

»Nein«, sagte Harry matt,»wir haben genug rumgestobert.«

Er entfaltete eine Karte des Jupiters und begann die Namen seiner Monde auswendig zu lernen.

Am Morgen darauf beim Fruhstuck wurden Harry, Hermine und Neville Briefe zugestellt. Sie lauteten alle gleich:

Ihre Strafarbeit beginnt um elf Uhr heute Abend.

Sie treffen Mr. Filch in der Eingangshalle.

Prof. M. McGonagall

In der ganzen Aufregung uber die verlorenen Punkte hatte Harry ganz vergessen, da? sie noch Strafarbeiten vor sich hatten. Gleich wurde Hermine klagen, wieder sei eine ganze Nacht fur die Wiederholungen verloren, doch sie sagte kein Wort. Wie Harry hatte sie das Gefuhl, nichts Besseres verdient zu haben.

Um elf Uhr an diesem Abend verabschiedeten sie sich im Gemeinschaftsraum von Ron und gingen mit Neville hinunter in die Eingangshalle. Filch wartete schon – und Malfoy. Harry hatte gar nicht mehr daran gedacht, da? es auch Malfoy erwischt hatte.

»Folgt mir«, sagte Filch, zundete eine Laterne an und fuhrte sie nach drau?en.

»Ich wette, ihr uberlegt es euch das nachste Mal, ob ihr noch mal eine Schulvorschrift brecht, he?«, sagte er und schielte sie von der Seite her an. »O ja… harte Arbeit und Schmerzen sind die besten Lehrmeister, wenn ihr mich fragt… jammerschade, da? sie die alten Strafen nicht mehr anwenden… Konnt euch ein paar Tage lang in Handschellen legen und von der Decke hangen lassen, die Ketten hab ich noch in der Schublade, halt sie immer gut eingefettet, falls sie doch noch mal gebraucht werden… Schon, los geht's, und denkt jetzt blo? nicht ans Weglaufen, dann wird's nur noch schlimmer fur euch.«

Sie machten sich auf den Weg uber das dunkle Schlo?gelande. Neville schniefte unablassig. Harry fragte sich, worin die Strafe wohl bestehen wurde. Es mu?te etwas wirklich Schreckliches sein, sonst wurde sich Filch nicht so vergnugt anhoren.

Der Mond war sehr hell, doch die Wolken, die uber ihn dahintrieben, tauchten sie immer wieder in Dunkelheit. Vor ihnen konnte Harry die Fenster von Hagrids Hutte erkennen. Dann horten sie einen Ruf aus der Ferne.

»Bist du das, Filch? Beeil dich, ich will aufbrechen.«

Harry wurde leichter ums Herz; wenn sie mit Hagrid arbeiten wurden, dann konnte es ihnen nicht so schlecht ergehen. Die Erleichterung stand ihm wohl ins Gesicht geschrieben, denn Filch sagte:»Du glaubst, ihr werdet euch mit diesem Hornochsen einen netten Abend machen? Uberleg's dir lieber noch mal, junge – es geht in den Wald und es wurde mich wundern, wenn ihr in einem Stuck wieder rauskommt.«

Bei diesen Worten stohnte Neville leise auf und Malfoy blieb wie angewurzelt stehen.

»In den Wald?«, wiederholte er, wobei er nicht mehr so kuhl klang wie sonst. »Wir konnen da nachts nicht reingehen – da treibt sich allerlei herum – auch Werwolfe, hab ich gehort.«

Neville packte den Armel von Harrys Umhang und gab ein ersticktes Gerausch von sich.

»Das sind schone Aussichten, nicht wahr?«, sagte Filch, wobei sich seine Stimme vor Schadenfreude uberschlug. »Hattet an die Werwolfe denken sollen, bevor ihr euch in Schwierigkeiten gebracht habt.«

Hagrid kam ihnen mit langen Schritten aus der Dunkelheit entgegen, mit Fang bei Fu?. Er trug seine gro?e Armbrust und hatte einen Kocher mit Pfeilen uber die Schultern gehangt.

»Wird allmahlich Zeit«, sagte er. »Warte schon 'ne halbe Stunde. Alles in Ordnung, Harry, Hermine?«

»Ich war lieber nicht so freundlich zu ihnen, Hagrid«, sagte Filch kalt,»schlie?lich sind sie hier, um sich ihre Strafe abzuholen.«

»Deshalb bist du zu spat dran«, antwortete Hagrid mit einem Stirnrunzeln. »Hast ihnen 'ne Lektion erteilt, was? Nicht deine Aufgabe, das zu tun. Du hast deine Sache erledigt und ich ubernehme ab hier.«

»Bei Morgengrauen bin ich zuruck«, sagte Filch,»und hol die Reste von ihnen ab«, fugte er gehassig hinzu, drehte sich um und machte sich mit in der Dunkelheit hupfender Laterne auf den Weg zuruck zum Schlo?.

Nun wandte sich Malfoy an Hagrid.

»Ich gehe nicht in diesen Wald«, sagte er und Harry bemerkte mit Genugtuung den Anflug von Panik in seiner Stimme.

»Du mu?t, wenn du in Hogwarts bleiben willst«, sagte Hagrid grimmig. »Du hast was ausgefressen und jetzt mu?t du dafur bezahlen.«

»Aber das ist Sache der Bediensteten, nicht der Schuler. Ich dachte, wir wurden die Hausordnung abschreiben oder so was. Wenn mein Vater wu?te, was ich hier tue, wurde er -«

» – dir sagen, da? es in Hogwarts eben so zugeht«, knurrte Hagrid. »Die Hausordnung abschreiben! Wem nutzt das denn? Du tust was Nutzliches oder du fliegst raus. Wenn du glaubst, dein Vater hatte es lieber, wenn du von der Schule verwiesen wirst, dann geh zuruck ins Schlo? und pack deine Sachen. Los jetzt!«

Malfoy ruhrte sich nicht vom Fleck. Voll Zorn sah er Hagrid an, doch dann senkte er den Blick.

»Na also«, sagte Hagrid. »Nun hort mal gut zu, weil es gefahrlich ist, was wir heute Nacht tun, und ich will nicht, da? einer von euch sich unnotig in Gefahr bringt. Folgt mir kurz hier ruber.«

Er fuhrte sie dicht an den Rand des Waldes. Mit hochgehaltener Laterne wies er auf einen engen, gewundenen Pfad, der zwischen den dicht stehenden schwarzen Baumen verschwand. Als sie in den Wald hineinsahen, zerzauste ihnen eine leichte Brise die Haare.

»Seht mal her«, sagte Hagrid,»seht ihr das Zeug, das da auf dem Boden glanzt? Silbriges Zeug? Das ist Einhornblut. Irgendwo ist da ein Einhorn, das von irgendetwas schwer verletzt worden ist. Das ist jetzt das zweite Mal in einer Woche. Letzten Mittwoch hab ich ein totes gefunden. Wir versuchen jetzt das arme Tier zu finden. Vielleicht mussen wir es auch von seinem Leiden erlosen.«

»Und was passiert, wenn das andere – was das Einhorn verletzt hat – uns zuerst findet?«, fragte Malfoy, ohne da? er die Furcht aus der Stimme verbannen konnte.

»In diesem Wald ist nichts, was euch etwas zu Leide tut, solange ich und Fang dabei sind«, sagte Hagrid. »Und bleibt auf in Weg. Also dann, wir teilen uns in zwei Gruppen und folgen der Spur in verschiedene Richtungen. Hier ist uberall Blut, das Tier mu? sich mindestens seit gestern Nacht herumschleppen.«

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