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Harry Potter und die Kammer des Schreckens - Rowling Joanne Kathleen (бесплатные книги полный формат TXT) 📗

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»Na kommt schon! – treibt sie zusammen, zeigt es ihnen! Es sind doch blo? Wichtel«, rief Lockhart.

Er rollte die Armel hoch, fuchtelte mit seinem Zauberstab und brullte:»Peskiwichteli Pesternomi!«

Nichts passierte, au?er da? einer der Wichtel Lockharts Zauberstab packte und ihn aus dem Fenster warf. Lockhart schluckte vor Schreck und tauchte ab unter seinen Tisch, wobei er gerade noch Gluck hatte, nicht von Neville zerquetscht zu werden, der eine Sekunde spater mitsamt dem Kronleuchter herunterkrachte.

Die Glocke lautete und alle rannten in wilder Hast zum Ausgang. Nun trat ein wenig Ruhe ein. Lockhart richtete sich auf, sah Harry, Ron und Hermine, die fast an der Tur waren, und sagte:

»Nun, ich bitte euch drei, den Rest von ihnen einfach wieder in den Kafig zu sperren.«Er huschte an ihnen vorbei und schlo? rasch die Tur hinter sich.

»Das ist doch unglaublich!«, brullte Ron, als einer der verbliebenen Wichtel ihn ins Ohr bi?.

»Er will doch nur, da? wir ein wenig praktische Erfahrung sammeln«, sagte Hermine, legte mit einem pfiffigen Erstarrungszauber zwei Wichtel auf einmal lahm und stopfte sie zuruck in den Kafig.

»Praktische Erfahrung?«, sagte Harry und versuchte einen Wichtel zu packen, der jedoch tanzelnd entwich und ihm die Zunge rausstreckte.»Hermine, der hatte doch keinen blassen Schimmer von dem, was er da hatte tun sollen -«

»Unsinn«, sagte Hermine,»du hast doch seine Bucher gelesen – uberleg doch mal, was fur tolle Sachen er gemacht hat -«

»Die er angeblich gemacht hat«, murmelte Ron.

Die unheimliche Stimme

In den nachsten Tagen war Harry hauptsachlich damit beschaftigt, rasch abzutauchen, wenn er Gilderoy Lockhart herumstolzieren sah. Schwieriger war es allerdings, Colin Creevey aus dem Weg zu gehen. Colin hatte Harrys Stundenplan offenbar auswendig gelernt. Nichts schien ihm mehr Spa? zu machen, als sechs oder sieben Mal taglich»Alles klar, Harry?«zu rufen und darauf»Hallo, Colin«zu horen, und mochte Harry dabei noch so entnervt klingen.

Hedwig war wegen der furchterlichen Reise immer noch sauer auf Harry, und Rons Zauberstab spielte immer noch verruckt. Am Freitagmorgen ubertraf er sich selbst: Pfeilschnell scho? er aus Rons Hand, flog genau zwischen die Augen des kleinen alten Professor Flitwick und hinterlie? dort eine gro?e, pulsierende grune Beule. So kam das eine zum andern, und Harry war ganz froh, da? endlich Wochenende war. Mit Ron und Hermine wollte er am Samstagvormittag Hagrid besuchen. Fruhmorgens jedoch, nach Harrys Geschmack ein paar Stunden zu fruh, ruttelte ihn Oliver Wood, der Kapitan der Quidditch-Mannschaft von Gryffindor, aus dem Schlaf,

»Wasn los?«, sagte Harry noch ganz benommen.

»Quidditch-Training«, sagte Wood.»Mach schon«

Harry blinzelte aus dem Fenster. Ein leichter Nebelschleier hing am gold und rosa gefarbten Himmel. jetzt, wo er wach war, begriff er nicht, wie er bei dem Hollenspektakel der Vogel hatte schlafen konnen.

»Oliver«, krachzte Harry,»in dieser Herrgottsfruhe.«

»Selbstverstandlich«, sagte Wood. Er war ein gro?er und stammiger Sechstkla?ler, und seine Augen waren voll gluhender Begeisterung.»Unser neues Trainingsprogramm. Los jetzt, nimm deinen Besen und la? uns endlich gehen«, sagte Wood energisch.»Von den andern Mannschaften hat noch keine mit dem Training angefangen, dieses Jahr sind wir die Ersten in den Startlochern -«

Gahnend und ein wenig frostelnd stieg Harry aus dem Bett und machte sich auf die Suche nach seinem Quidditch-Umhang.

»Bist ein guter Mann«, sagte Wood.»Wir sehen uns in einer Viertelstunde auf dem Feld.«

Harry suchte den scharlachroten Mannschaftsumhang heraus und zog, weil ihm kalt war, seinen Mantel druber. Dann schrieb er einen Zettel fur Ron und stieg mit geschultertem Nimbus Zweitausend die Wendeltreppe hinunter in den Gemeinschaftsraum. Kurz vor dem Portratloch horte er hinter sich Getrappel. Colin Creevey raste mit wild umherpendelnder Kamera die Wendeltreppe herunter. In der Hand hielt er etwas umklammert.

»Hab gehort, wie jemand auf der Treppe deinen Namen genannt hat, Harry! Schau mal, was ich hier hab! Ich hab's entwickeln lassen und wollte es dir zeigen -«

Gedankenverloren sah Harry auf das Foto, das ihm Colin unter die Nase hielt.

Ein schwarzwei?er Lockhart bewegte sich darauf und zerrte mit Leibeskraften an einem Arm, den Harry als seinen eigenen erkannte. Mit Genugtuung stellte er fest, da? sein Foto-Ich es Lockhart mehr als schwer machte und sich partout nicht ins Blickfeld zerren lie?. Schlie?lich gab Lockhart auf und sank nach Luft ringend am wei?en Bildrand nieder.

»Schreibst du deinen Namen drauf?«, fragte Colin schmeichelnd.

»Nein«, erwiderte Harry schlicht und blickte sich um, ob wirklich niemand im Raum war.»Tut mir Leid, Colin, ich hab's eilig – Quidditch-Training -«

Er kletterte durch das Portratloch.

»Au klasse! Wart auf mich! Ich hab noch nie ein Quidditch-Spiel gesehen!«

Und Colin kraxelte hinter ihm her.

»Das ist sicher ganz langweilig fur dich«, sagte Harry rasch, doch Colin, das Gesicht leuchtend vor Begeisterung, horte nicht auf ihn.

»Du bist der jungste Hausspieler seit hundert Jahren, stimmt doch, Harry?«, sagte Colin, neben ihm hertrottend.»Du mu?t ein toller Spieler sein. Ich bin noch nie geflogen. Ist es leicht? Ist das dein Besen? Ist das der beste, den es gibt?«

Harry wu?te nicht, wie er ihn loswerden konnte. Es war, als hatte er einen au?erst redseligen Schatten.

»Ich versteh eigentlich nichts von Quidditch«, sagte Colin au?er Atem.»Stimmt es, da? es vier Balle gibt? Und zwei davon fliegen herum und wollen die Spieler von den Besen hauen?«

»ja«, sagte Harry mit schwerer Stimme. Wohl oder ubel mu?te er die schwierigen Quidditch-Regeln erklaren.»Sie hei?en Klatscher. Es gibt in jeder Mannschaft auch zwei Treiber mit Schlagern, die die Klatscher von den eigenen Leuten wegzujagen versuchen. Fred und George Weasley sind die Treiber fur Gryffindor.«

»Und wozu sind die anderen Balle?«, fragte Colin und stolperte uber ein paar Stufen, weil er mit offenem Munde unverwandt Harry anstarrte.

»Nun, der Quaffel – der gro?e rote Ball -, mit dem schie?en wir Tore. Die drei Jager in jeder Mannschaft werfen sich den Quaffel zu und versuchen ihn durch die Tore am Ende des Spielfelds zu kriegen – das sind drei lange Stangen mit Ringen an der Spitze.«

»Und der vierte Ball -«

»- ist der Goldene Schnatz«, sagte Harry,»und der ist sehr klein, sehr schnell und schwer zu fangen. Das ist die Aufgabe des Suchers, denn ein Quidditch-Spiel endet nicht, bevor der Schnatz gefangen ist. Und die Mannschaft, deren Sucher den Schnatz kriegt, bekommt hundertfunfzig Punkte extra.«

»Und du bist der Sucher von Gryffindor, nicht?«, sagte Colin ehrfurchtsvoll.

»ja«, sagte Harry, als sie aus dem Schlo?tor gingen und sich auf den Weg uber den taugetrankten Rasen machten.»Und dann gibt es noch den Huter. Er bewacht die Tore. Das war's jetzt aber.«

Doch Colin horte nicht auf, Harry den ganzen Weg uber den Rasen hinunter zum Quidditch-Feld mit Fragen zu lochern, und Harry konnte ihn erst abschutteln, als sie die Umkleidekabinen erreicht hatten.»Ich geh und besorg mir einen guten Platz, Harry!«, rief Colin ihm noch piepsend hinterher, dann rannte er zu den Tribunen.

Die andern aus der Mannschaft von Gryffindor waren schon anwesend, falls man das so nennen konnte. Wood war der Einzige, der wirklich wach aussah. Fred und George Weasley sa?en mit geschwollenen Augen und zerzausten Haaren neben der Viertkla?lerin Alicia Spinnet, die schlaftrunken immer wieder einnickte und dabei mit dem Kopf gegen die Wand schlug. Gegenuber sa?en Seite an Seite ihre Mitjagerinnen Katie Bell und Angelina Johnson und gahnten.

»Da bist du ja, Harry, wo warst du denn so lange?«, sagte Wood munter.»Nun denn, ich wollte noch kurz mit euch reden, bevor wir rausgehen aufs Feld. Den Sommer uber habe ich namlich ein ganz neues Trainingsprogramm entwickelt, und ich bin uberzeugt, da? es uns den entscheidenden Schritt nach vorn bringt…«

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