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Harry Potter und die Kammer des Schreckens - Rowling Joanne Kathleen (бесплатные книги полный формат TXT) 📗

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Blitzschnell zog Ron seinen geflickten Zauberstab hervor, doch Hermine schlug Abstecher mit Vampiren knallend zu und flusterte:

»Schau mal, wer da kommt!«

»Um was geht es denn, Herrschaften?«Gilderoy Lockhart schritt auf sie zu, sein turkisfarbener Umhang flatterte im Winde.»Wer verteilt hier Autogrammkarten?«

Harry wollte gerade den Mund aufmachen, doch Lockhart patschte ihm den Arm auf die Schulter und drohnte gonnerhaft:

»Dumme Frage! Wieder mal unser Harry!«

Harry, wie mit einem Schraubstock an Lockhart gepre?t, sah Malfoy mit spottischem Blick in der Menge verschwinden.

»Nun denn, Mr Creevey«, sagte Lockhart und strahlte zu Colin hinuber.»Ein Doppelportrat, was fur ein Angebot, und wir unterschreiben es beide fur Sie.«

Colin fummelte an seiner Kamera und scho? das Bild in dem Augenblick, als die Glocke hinter ihnen lautete und zum Nachmittagsunterricht rief

»So, die Herrschaften, verkrumelt euch«, rief Lockhart den Umstehenden zu und ging mit Harry, den er immer noch an sich gepre?t hatte, auf das Schlo?tor zu. Wenn ich nur einen guten Verschwindezauber kennen wurde, dachte Harry.

»Unter uns gesagt, Harry«, sagte Lockhart Vaterlich, als sie das Gebaude durch eine Seitentur betraten.»Ich hab Ihnen da mit dem jungen Creevey ein wenig geholfen – weil er mich auch fotografiert hat, werden Ihre Schulkameraden nicht denken, da? Sie sich zu sehr ins Rampenlicht rucken…«Unter den neugierigen Blicken der anderen Schuler schleifte er ihn durch einen Gang und eine Treppe empor.

»Ich wollte Ihnen nur sagen, da? es zu diesem Zeitpunkt Ihrer Laufbahn nicht klug ist, Autogrammkarten zu verteilen – wirkt doch leicht ubertrieben, um ehrlich zu sein. Irgendwann mag durchaus die Zeit kommen, da Sie immer einen Stapel griffbereit haben sollten, wie ich, aber -«er gab ein leises Gackern von sich,»ich glaube nicht, da? Sie schon so weit sind.«

Sie waren zu Lockharts Klassenzimmer gelangt und endlich lie? er Harry los. Harry zupfte seinen Umhang zurecht und suchte sich einen Platz ganz hinten, wo er sich damit beschaftigte, alle sieben Bucher von Lockhart vor sich aufzustapeln, so da? er den leibhaftigen Lockhart nicht anzusehen brauchte.

Der Rest der Klasse kam hereingetropfelt und Ron und Hermine setzten sich neben Harry.

»Auf deinem Gesicht hatte man Spiegeleier braten konnen«, sagte Ron.»Kannst nur beten, da? Creevey nicht Ginny uber den Weg lauft, die wurden auf der Stelle einen Harry-Potter-Fanclub grunden.«

»Hor auf«, fauchte ihn Harry an. Das Letzte, was er jetzt brauchen konnte, war, da? Lockhart etwas vom einem»Harry-Potter-Fanclub«aufschnappte.

Als alle sa?en, rausperte sich Lockhart laut und es trat Stille ein. Er griff nach Neville Longbottoms Exemplar von Trips mit Trollen und hielt es hoch, um sein eigenes zwinkerndes Bild auf der Titelseite zu zeigen.

»Ich«, sagte er, deutete darauf und zwinkerte ebenfalls,»Gilderoy Lockhart, Orden der Merlin dritter Klasse, Ehrenmitglied der Liga zur Verteidigung gegen die dunklen Krafte und funfmaliger Gewinner des Charmantestes-Lacheln-Preises der Hexenwoche – aber das ist nicht der Rede wert. Die Todesfee von Bandon bin ich schlie?lich nicht losgeworden, indem ich sie angelachelt habe«

Er hielt inne, um ihnen Gelegenheit zum Lachen zu geben; ein paar lachelten matt.

»Wie ich sehe, habt ihr alle die komplette Ausgabe meiner Werke erworben – gut so. Ich dachte, wir konnten heute mit einem kleinen Quiz beginnen. Was ganz Leichtes, keine Sorge – wollte nur sehen, wie grundlich ihr sie gelesen habt, wie viel ihr behalten habt -«

Er verteilte die Aufgabenblatter und ging dann wieder nach vorn:»Ihr habt drei?ig Minuten – los geht's!«

Harry sah auf sein Blatt und las:

1. Was ist Gilderoy Lockharts Lieblingsfarbe?

2. Wie lautet Gilderoy Lockharts geheimer Wunsch?

3. Was ist Ihrer Meinung nach Gilderoy Lockharts gro?te Leistung bisher?

So ging es weiter, uber drei Seiten hinweg, bis zur letzten Frage:

54. Wann hat Gilderoy Lockhart Geburtstag und was ware das ideale Geschenk fur ihn?

Eine halbe Stunde spater sammelte Lockhart die Zettel ein und blatterte sie vor der Klasse durch.

»Tjaja – kaum einer von euch wei? noch, da? meine Lieblingsfarbe Lila ist. Das schreibe ich in Einjahr bei einem Yeti. Und ein paar von euch mussen Wanderungen mit Werwolfen sorgfaltiger lesen – dort mache ich in Kapitel zwolf deutlich, da? mein ideales Geburtstagsgeschenk die Harmonie zwischen allen magischen und nichtmagischen Menschen ware – auch wenn ich zu einer gro?en Flasche Ogdens Old Firewhisky nicht nein sagen wurde!«

Er zwinkerte ihnen erneut schalkhaft zu. Ron starrte Lockhart inzwischen mit unglaubiger Miene an; Seamus Finnigan und Dean Thomas, die in der ersten Reihe sa?en, schuttelten sich vor unterdrucktem Lachen. Hermine hingegen lauschte Lockhart mit verzuckter Aufmerksamkeit und zuckte zusammen, als er ihren Namen nannte.

»… doch Miss Hermine Granger kennt meinen geheimen Wunsch, die Welt von allem Bosen zu befreien und meine eigene Serie von Haarpflegeprodukten zu vermarkten. Gutes Madchen! Tatsachlich -«er uberflog ihre Arbeit,»die volle Punktzahl! Wo ist Miss Hermine Granger?«

Hermine hob eine zitternde Hand.

»Hervorragend!«, strahlte Lockhart,»ganz hervorragend! Nehmen Sie zehn Punkte fur Gryffindor! Und nun zu den ernsten Dingen«

Er beugte sich hinter seinen Tisch, hob einen gro?en, tuchbedeckten Kafig hoch und stellte ihn auf die Tischplatte.

»Ich muss euch warnen! Es ist meine Aufgabe, euch gegen die heimtuckischsten Geschopfe zu wappnen, die die Zauberer-welt kennt! Und es mag durchaus sein, da? ihr in diesem Raum euren schlimmsten Angsten ins Gesicht sehen musst. Ihr sollt jedoch wissen, da? euch nichts passieren kann, solange ich hier bin. Alles, was ich verlange, ist, da? ihr ruhig bleibt.«

Widerwillig beugte sich Harry zur Seite, um an seinem Bucherstapel vorbei den Kafig besser sehen zu konnen. Lockhart legte eine Hand auf die Abdeckung. Dean und Seamus hatten jetzt aufgehort zu lachen. Neville vorn in der ersten Reihe kauerte sich in seinem Stuhl zusammen.

»Ich mu? euch bitten, nicht zu schreien«, sagte Lockhart mit leiser Stimme,»das konnte sie reizen.«

Die ganze Klasse hielt die Luft an und Lockhart zog die Decke vom Kafig.

»Ja«, sagte er mit theatralischer Stimme,»frisch gefangene Wichtel aus Cornwall.«

Seamus Finnigan konnte nicht mehr an sich halten. Er prustete los und selbst Lockhart konnte dieses Lachen nicht mit einem Entsetzensschrei verwechseln.

Ja?«, sagte er lachelnd zu Seamus.

»Nun, sie sind nicht – sie sind nicht sehr – gefahrlich, oder?«, sagte er mit verschluckter Stimme.

»Da war ich mir nicht so sicher!«, sagte Lockhart und fuchtelte lastig mit dem Finger vor Seamus' Nase herum.»Teuflisch trickreiche kleiner Biester konnen das sein«

Die Wichtel waren leuchtend blau und etwa zwanzig Zentimeter gro?, mit spitzen Gesichtern und so schrillen Stimmen, da? man meinen konnte, einen Haufen streitender Wellensittiche vor sich zu haben. Kaum war die Abdeckung weg, begannen sie auch schon zu plappern und umherzuflitzen, sie ruttelten an den Kafigstaben und zogen den Schulern in der Nahe ha?liche Grimassen.

»Nun gut«, sagte Lockhart laut.»Sehen wir mal, wie ihr mit ihnen klarkommt!«Und er offnete den Kafig.

Es war, als hatte er das Tor zur Holle aufgesto?en. Pfeilschnell schossen die Wichtel heraus und in alle Richtungen davon. Zwei von ihnen packten Neville bei den Ohren und hoben ihn in die Luft. Einige brachen geradewegs durchs Fenster und lie?en einen Hagel aus Glassplittern uber die hinteren Reihen niederprasseln. Der Rest machte sich daran, das Klassenzimmer grundlicher zu verwusten als ein rasendes Nilpferd. Sie packten Tintenfasser und spritzten damit in der Klasse herum, zerfetzten Bucher und Papiere, rissen Bilder von den Wanden, stulpten den Papierkorb um, packten Taschen und Bucher und warfen sie aus dem zerborstenen Fenster; nach ein paar Minuten nahmen die Schuler unter ihren Tischen Deckung und Neville pendelte vom Kronleuchter an der Decke.

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