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Harry Potter und die Kammer des Schreckens - Rowling Joanne Kathleen (бесплатные книги полный формат TXT) 📗

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Wood hielt eine gro?e Tafel mit dem Plan des Quidditch-Feldes in die Hohe. Mit Tinten in verschiedenen Farben waren Linien, Pfeile und Kreuze darauf eingezeichnet. Wood zuckte seinen Zauberstab, tippte auf die Tafel, und die Pfeile begannen uber den Plan zu krabbeln wie Raupen. Wahrend er seinen Vortrag uber die neue Spieltaktik hielt, sank Fred Weasleys Kopf auf Alicia Spinnets Schulter und er begann zu schnarchen.

Wood brauchte zwanzig Minuten, um die Tafel zu erlautern, doch unter der war noch eine zweite, und darunter noch eine dritte. Harry doste ein, wahrend Wood unablassig weiterplapperte.

»So«, sagte Wood endlich und ri? Harry aus einem wohligen Dammerschlaf, in dem er sich vorstellte, was er in diesem Augenblick oben im Schlo? zum Fruhstuck verspeisen konnte.»Ist alles klar? Noch Fragen?«

»Ich hab eine Frage, Oliver«, sagte der aus dem Schlaf hochgeschreckte George.»Warum hast du uns das nicht gestern erzahlt, als wir wach waren«

Wood war nicht entzuckt.

»Nun hort mal zu, ihr Schlafmutzen«, sagte er und sah sie alle finster an.»Wir hatten letztes Jahr den Quidditch-Pokal gewinnen mussen. Wir sind bei weitem das beste Team. Doch unglucklicherweise – aufgrund von Ereignissen, die wir nicht vorhersehen konnten -«

Harry rutschte unruhig auf seinem Platz umher. Beim Endspiel letztes Jahr hatte er bewu?tlos im Krankenflugel gelegen, Gryffindor hatte einen Spieler weniger gehabt und die schlimmste Niederlage seit dreihundert Jahren einstecken mussen.

Wood brauchte einen Moment, um sich wieder zu fassen. Die letzte Niederlage qualte ihn offenbar immer noch.

»Deshalb strengen wir uns dieses Jahr noch mehr an als sonst… Also los, gehen wir und setzen unsere neuen Theorien in die Praxis um!«, rief Wood, packte seinen Besen und marschierte hinaus. Steifbeinig und immer noch gahnend folgte ihm seine Mannschaft.

Sie waren so lange in der Kabine gewesen, da? die Sonne inzwischen ganz aufgegangen war, wenn auch noch Reste des Morgennebels uber dem Stadionrasen hingen. Als Harry das Feld betrat, sah er Ron und Hermine auf der Tribune sitzen.

»Seid ihr noch nicht fertig?«, rief Ron unglaubig.

»Haben noch nicht mal angefangen«, entgegnete Harry und schielte neidisch auf die Toasts mit Marmelade, die Ron und Hermine aus der Gro?en Halle mitgebracht hatten.»Wood hat uns neue Spielzuge erlautert.«

Er bestieg seinen Besen, stie? sich vom Boden ab und sauste hoch in die Lufte. Die kuhle Morgenluft peitschte ihm ins Gesicht und weckte seine Lebensgeister grundlicher als Woods langatmiger Vortrag. Ein wunderbares Gefuhl, wieder auf dem Quidditch-Feld zu sein. Mit vollem Karacho sauste er um das Stadion und jagte Fred und George hinterher.

»Was ist das fur ein komisches Klicken?«, rief Fred, als sie sich in eine Kurve legten.

Harry blickte hinunter auf die Range. Colin sa? auf einem der hochsten Platze, hielt die Kamera vor die Augen und scho? ein Foto nach dem andern. In dem fast menschenleeren Stadion klang das Klicken merkwurdig laut.

»Schau hierher, Harry, hierher!«, rief er schrill.

»Wer ist denn das?«, sagte Fred.

»Keine Ahnung«, log Harry und legte einen Spurt ein, um moglichst weit von Colin wegzukommen.

»Was geht da vor?«, sagte Wood stirnrunzelnd und kam zu ihnen herubergeglitten.»Warum macht dieser Erstklassler Fotos? Ich mag das nicht. Womoglich ist er ein Spion der Slytherins, der unser neues Trainingsprogramm auskundschaften will.«

»Er ist ein Gryffindor«, sagte Harry rasch.

»Und die Slytherins brauchen keinen Spion, Oliver«, sagte George.

»Wieso«, fragte Wood gereizt.

»Weil sie selbst hier sind«, sagte George und deutete auf die Erde.

Mehrere Gestalten in grunen Umhangen und mit Besen in den Handen schritten auf das Feld zu.

»Ist doch nicht zu fassen!«, zischte Wood emport.»Ich hab das Feld fur heute gebucht! Das werden wir ja sehen«

Wood scho? zur Erde und schlug in seinem Zorn doch etwas harter auf als beabsichtigt. Mit zitternden Knien stieg er vom Besen. Harry, Fred und George folgten ihm.

»Flint!«, bellte Wood den Kapitan der Slytherins an,»das ist unsere Trainingszeit! Wir sind extra fruh aufgestanden! Ihr konnt gleich wieder Leine ziehen!«

Marcus Flint war sogar noch gro?er als Wood. Mit trollhaft durchtriebener Miene antwortete er:»Ist doch Platz genug fur uns alle da, Wood.«

Auch Angelina, Alicia und Katie kamen heruber. Madchen gab es keine im Team der Slytherins; allesamt grinsend standen sie jetzt Schulter an Schulter vor den Gryffindors.

»Aber ich hab das Feld gebucht«, sagte Wood, jetzt buchstablich spuckend vor Wut.»Ich hab's gebucht!«

»Aah«, sagte Flint.»Ich habe hier allerdings eine von Professor Snape personlich unterzeichnete Erklarung: >Ich, Professor S. Snape, erteile dem Slytherin-Team die Erlaubnis, am heutigen Tage auf dem Quidditch-Feld zu trainieren aufgrund der Notwendigkeit, ihren neuen Sucher auszubilden.<«

»Ihr habt einen neuen Sucher?«, sagte Wood verwirrt.»Wen?«

Und hinter den sechs stammigen Gestalten vor ihnen kam ein siebter, kleinerer Junge zum Vorschein, uber das ganze bleiche, spitze Gesicht feixend. Es war Draco Malfoy.

»Bist du nicht der Sohn von Lucius Malfoy?«, fragte Fred und musterte Malfoy geringschatzig.

»Komisch, da? du Dracos Vater erwahnst«, sagte Flint, und die Slytherin-Mannschaft setzte ein noch breiteres Grinsen auf.»Seht mal her, was fur ein gro?zugiges Geschenk er dem Slytherin-Team gemacht hat.«

Alle sieben hielten ihre Besen in die Hohe. Sieben auf Hochglanz polierte, brandneue Besenstiele und siebenmal die Aufschrift in gediegenen Goldlettern, die unter den Nasen der Gryffindors in der fruhen Morgensonne schimmerten:»Nimbus Zweitausendeins«.

»Das allerneueste Modell. Kam erst letzten Monat raus«, sagte Flint lassig und blies ein Staubkorn von der Spitze seines Besenstiels.»Ich glaube, er schlagt den alten Zweitausender um Langen. Und was die alten Sauberwischs angeht«- gehassig lachelte er Fred und George an, die ihre Sauberwischs Funf in Handen hielten -»damit konnt ihr die Tafel wischen.«

Die Gryffindors waren fur den Moment vollkommen sprachlos. Malfoy feixte so breit, da? seine Augen sich zu Schlitzen verengten.

»Oh, sieh mal«, sagte Flint,»was fur ein Ansturm.«

Ron und Hermine kamen uber den Rasen, um nachzusehen, was da passierte.

»Was ist los?«, fragte Ron Harry,»warum spielt ihr nicht? Und was macht eigentlich der hier?«

Das galt Malfoy, der sich gerade den Quidditch-Umhang der Slytherins uberwarf.

»Ich bin der neue Sucher der Slytherins, Weasley«, sagte Malfoy mit blasierter Miene.»Wir sind gerade dabei, die Besen zu bewundern, die mein Vater unserer Mannschaft geschenkt hat.«

Ron starrte mit offenem Mund auf die sieben Superbesen vor ihm.

»Gut, nicht wahr?«, sagte Malfoy mit gleichmutiger Stimme.»Aber vielleicht schaffen es die Gryffindors ja, ein wenig Gold aufzutreiben und sich ebenfalls neue Besen zuzulegen. Ihr konntet eure Sauberwischs Funf verscheuern, vielleicht hat ein Museum Interesse dran.«

Die Slytherins brachen in johlendes Gelachter aus.

»Zumindest mu?te sich keiner von den Gryffindors in das Team einkaufen«, sagte Hermine mit schneidender Stimme.»Die sind namlich nur wegen ihres Konnens reingekommen.«

Malfoys blasiertes Gesicht begann zu flackern.

»Keiner hat dich nach deiner Meinung gefragt, du dreckiges kleines Schlammblut«, blaffte er sie an.

Harry spurte Sofort, da? Malfoy etwas ganz Schlimmes gesagt haben mu?te, denn er hatte den Mund noch nicht zugemacht, als auch schon ein Aufschrei zu horen war. Mit einem Hechtsprung stellte sich Flint vor Malfoy, damit Fred und George sich nicht auf ihn werfen konnten, und Alicia kreischte»Wie kannst du es wagen!«. Ron zog seinen Zauberstab aus dem Umhang und schrie:»Dafur wirst du bezahlen, Malfoy!«Wutentbrannt richtete er den Zauberstab auf Malfoys Gesicht, das unter Flints Armen hervorlugte.

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