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Der Schwarm - Schatzing Frank (читать книги TXT) 📗

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Der Ruckschluss war bestechend. Wer die Wasseroberflache kannte, wusste im Groben, wie es darunter aussah.

Schuld waren Unregelma?igkeiten in der Gravitation. Ein unterseeischer Berg fugte dem Meeresboden Masse hinzu, also wirkte die Schwerkraft dort hoher als in einem Tiefseegraben. Sie zog das umliegende Wasser seitlich zu dem Tiefseeberg hin und schichtete einen Buckel auf.

Uber Gebirgen wolbte sich die Meeresoberflache, uber Graben fiel sie ab. Eine Weile sorgten Ausnahmen fur Verwirrung, etwa wenn sich Wasser uber einer Tiefseeebene hochwolbte, bis man dahinter kam, dass manche der dortigen Bodengesteine von extremer Dichte und Schwere waren, und somit stimmte die Gravitationstopographie wieder.

Die Neigungen all dieser Dellen und Buckel waren so flach, dass man sie an Bord eines Schiffes nicht registrierte. Tatsachlich ware man dem Phanomen ohne die Satellitenkartierung nie auf die Spur gekommen. Jetzt aber hatte man einen neuen Weg gefunden, nicht nur die Topographie der Meeresboden abzubilden, sondern die Gesamtdynamik der Ozeane zu verstehen, indem man aus dem Geschehen an der Oberflache auf Vorgange in der Tiefe schloss. Geosat enthullte au?erdem, dass in den Ozeanen gewaltige Stromungswirbel mit mehreren hundert Kilometern Durchmesser entstanden. Wie Kaffee, der in einem Becher umgeruhrt wurde, bildeten die rotierenden Massen im Zentrum eine Delle, wahrend sie sich zum Rand hin hochwolbten. Es erwies sich, dass — au?er den Schwerkraftschwankungen — auch derartige Wirbel, sogenannte Eddies, die Meeresoberflache ausbeulten, und wiederum waren die Eddies Bestandteile weit gro?erer Wirbel. Aus dem erweiterten Blickwinkel der Satellitenkartographie wurde deutlich, dass die kompletten Ozeane in Rotation gerieten. Gigantische Ringsysteme kreisten oberhalb des Aquators im Uhrzeigersinn und sudlich davon entgegengesetzt, und sie kreisten umso schneller, je naher sie den Polen kamen.

Damit hatte man ein weiteres Prinzip der Meeresdynamik verstanden: Die Erddrehung selber beeinflusste den Grad der Rotation.

Der Golfstrom war demnach gar kein richtiger Strom, sondern der westliche Rand einer riesigen, sich langsam drehenden Wasserlinse, eines aus unzahligen kleineren Wirbeln bestehenden Riesenwirbels, der im Uhrzeigersinn gegen Nordamerika druckte. Weil das Zentrum des Riesenwirbels nicht mitten im Atlantik lag, sondern nach Westen versetzt, wurde der Golfstrom gegen die amerikanische Kuste gequetscht, dort aufgestaut und hochgewolbt. Starke Winde und seine Flie?richtung zum Pol beschleunigten ihn, wahrend ihn die enorme Reibung der Kuste zugleich wieder verlangsamte. So hatte sich der nordatlantische Wirbel in eine stabile Drehung gefunden, getreu dem Satz von der Erhaltung des Drehimpulses, der besagt, dass eine Kreisbewegung so lange konstant bleibt, bis sie durch au?ere Einflusse gestort wird.

Es waren diese au?eren Einflusse, die Bauer erkannt zu haben glaubte, aber er konnte nicht sicher sein. Das Verschwinden der Schlote, durch die das Wasser vor Gronland kaskadenartig in die Tiefe sturzte, bot Grund zur Beunruhigung, aber es bewies nichts. Beweisen lie?en sich globale Veranderungen nur durch globale Darstellungen.

1995, nach dem Ende des Kalten Krieges, hatte die amerikanische Armee nach und nach die Geosat-Kartierungen freigegeben. Das Geosat-System war abgelost worden durch eine Reihe modernerer Satelliten. Von allen lagen Karen Weaver Daten vor, luckenlose Dokumentationen seit Mitte der Neunziger. Sie verbrachte Stunden damit, die Messungen in Beziehung zueinander zu setzen. Die Daten differierten in Details — es konnte geschehen, dass der Radar des einen Satelliten einen besonders dichten Spruhnebel irrtumlich fur die Oberflache einer Welle gehalten hatte, was der andere naturlich nicht bestatigte —, aber unterm Strich kam uberall dasselbe heraus.

Je tiefer sie Einblick nahm, desto mehr wich ihre anfangliche Begeisterung tiefer Beunruhigung.

Schlie?lich wusste sie, dass Bauer Recht gehabt hatte.

Seine Drifter hatten eine kurze Weile gesendet, ohne erkennen zu lassen, dass sie einer definierten Stromung folgten. Dann waren sie einer nach dem anderen ausgefallen. Von der Bauer-Expedition lagen damit so gut wie keine Daten vor. Sie fragte sich, ob dem unglucklichen Professor klar gewesen war, in welchem Ausma? er Recht behalten sollte. Weaver spurte sein Vermachtnis auf ihr lasten. Er hatte ihr sein gesamtes Wissen anvertraut, sodass sie nun zwischen den Zeilen zu lesen vermochte, was fur andere keinen Sinn ergab. Es reichte, um die Katastrophe heraufdammern zu sehen.

Noch einmal rechnete sie alles durch. Sie stellte sicher, dass ihr kein Fehler unterlaufen war, wiederholte die Prozedur ein weiteres Mal und dann ein drittes Mal.

Es war noch schlimmer, als sie befurchtet hatte.

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Johanson, Oliviera, Rubin und Roche duschten in ihren PVC-Anzugen minutenlang unter l,5%iger Peressigsaure, deren Dampfe jeden moglichen Erreger ruckstandslos zersetzten, bevor die atzende Flussigkeit mit Wasser abgewaschen und mit Natronlauge neutralisiert wurde und sie das Schleusensystem endlich verlassen konnten.

Shankar und sein Team arbeiteten unter Hochdruck an der Entschlusselung nicht identifizierbarer Gerausche. Sie hatten Ford hinzugezogen und spielten Scratch und andere Spektrogramme rauf und runter.

Anawak und Fenwick gingen spazieren und diskutierten die Moglichkeiten der Fremdbeeinflussung neuronaler Systeme.

Frost war in Bohrmanns Suite aufgetaucht, massig und raumfullend, die Baseballkappe uber den Brillenrand gezogen, und hatte drohnend verkundet:

»Doc, wir mussen reden!«

Danach hatte er Bohrmann erzahlt, wie er uber die Wurmer dachte. Es war bemerkenswert. Die beiden verstanden sich auf Anhieb derma?en gut, dass sie in Windeseile mehrere Humpen Bier leerten und den Fundus des Potenziellen mit ebenso beunruhigenden wie sinnfalligen Szenarien fullten. Soeben konferierten sie uber Satellit mit Kiel. Nachdem die Internetverbindung wieder funktionierte, lieferte Kiel eine Simulation nach der anderen. Suess hatte versucht, die Vorgange am norwegischen Kontinentalhang so detailliert wie moglich zu rekonstruieren, mit dem Resultat, dass es kaum zu einer derartigen Katastrophe hatte kommen konnen. Die Wurmer und Bakterien hatten gewiss eine fatale Wirkung entfaltet, aber etwas im Puzzle fehlte, ein winziges Steinchen, ein zusatzlicher Ausloser.

»Und solange wir den nicht kennen«, stellte Frost fest, »wird es uns die Arsche wegschwemmen, Gott ist mein Zeuge! Und es wird nicht geschehen, weil vor Amerika oder Japan der Hang abrutscht.«

Li sa? vor ihrem Laptop. Sie war allein in ihrer riesigen Suite und doch uberall mit dabei. Eine Weile hatte sie der Arbeit im Hochsicherheitslabor zugesehen und gehort, was dort gesprochen wurde. Samtliche Raumlichkeiten des Chateaus wurden abgehort und videouberwacht. Gleiches galt fur Nanaimo, die Universitat Vancouver und das Aquarium. Einige der nahe gelegenen Privatwohnungen waren verwanzt worden, die von Ford, Oliviera und Fenwick, und au?erdem das Schiff, auf dem Anawak wohnte, sowie sein kleines Appartement in Vancouver. In allem hatten sie Augen und Ohren, nur was an der frischen Luft gesprochen wurde, in Kneipen und Restaurants, hatte keine Chance, aufgefangen zu werden. Das argerte Li, aber dafur hatten sie den Wissenschaftlern schon Sender implantieren mussen.

Umso besser funktionierte die Uberwachung des stabsinternen Datennetzes. Bohrmann und Frost waren online, ebenso Karen Weaver, die Journalistin, die in diesen Minuten Satellitendaten der Golfstromregion miteinander verglich. Das war hochinteressant, ebenso wie die Simulationen aus Kiel. Das Netz war uberhaupt eine gute Idee gewesen. Naturlich konnte Li nicht lesen oder horen, was seine Benutzer dachten. Aber woran sie arbeiteten und welche Dateien sie aufriefen, wurde gespeichert und lie? sich jederzeit mitverfolgen. Falls Vanderbilt mit seiner Terroristenhypothese Recht behielt, was Li bezweifelte, war es sogar legitim, jeden Einzelnen der Truppe abzuhoren. Augenscheinlich waren alle sauber. Niemand unterhielt Kontakte zu extremistischen Vereinigungen oder Landern der arabischen Welt, aber ein Restrisiko blieb immer. Doch selbst wenn die Vermutungen des CIA-Direktors nicht zutrafen, war es hilfreich, den Wissenschaftlern uber die Schulter zu sehen, ohne dass diese es merkten. Es war immer gut, fruhzeitig in den Besitz von Wissen zu gelangen.

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