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Der Schwarm - Schatzing Frank (читать книги TXT) 📗

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— Jetzt stellen Sie sich eine Handelsschifffahrt vor, die innerhalb weniger Wochen viermal so viele Havarien zu beklagen hat wie je zuvor, ohne dass es als Folge bekannter Ursachen geschieht. Beangstigende Phanomene, fur die es keine Erklarung gibt, rei?en selbst Schiffe in den Abgrund, die sich nachweislich in ausgezeichnetem Zustand befanden. Nie wei? man, wen es treffen wird und wo, und was man im Vorfeld tun kann, um sich zu schutzen. Man spricht nicht mehr von Durchrostung, Sturmschaden oder Navigationsfehlern — man spricht davon, gar nicht erst hinauszufahren.«

Auf diesem Weg war Peak zu den Muscheln gelangt. Sie prangten ubergro? auf dem Bildschirm. Peak deutete auf einen faserigen Auswuchs, der zwischen den gestreiften Schalen herausragte.

»Mit diesem Fu?, dem Byssus, setzt sich die Zebramuschel gewohnlich fest, je nachdem, wohin die Stromung sie tragt. Genauer gesagt besteht der Byssus aus einem Bundel klebriger Proteinfaden. Die neuen Muscheln haben diese Faden zu einer Art Propeller weiterentwickelt. Das Prinzip erinnert fluchtig an die Fortbewegungsweise von Pfiesteria piscicida. Konvergenzen sind aus der Natur bekannt, aber sie vollziehen sich uber Jahrtausende und Jahrmillionen. Diese Muscheln sind entweder bislang nicht in Erscheinung getreten, oder sie haben sich die neuen Fahigkeiten uber Nacht zugelegt. Das sprache fur eine rapide Mutation, denn in vielerlei Hinsicht sind es immer noch Zebramuscheln, nur dass sie sehr genau zu wissen scheinen, wo sie hinwollen. Beispielsweise blieben die Seekasten der Barrier Queen frei, aber das Ruder war gleichma?ig bedeckt.«

Peak berichtete von den Umstanden der Havarie und vom Angriff der Wale auf die Schlepper. Auch wenn die Barrier Queen davongekommen war, hatte sich gezeigt, wie effektiv die Strategie des Zusammenwirkens zwischen Muscheln und Walen funktionierte — ebenso wie die zwischen Grauwalen, Buckelwalen und Orcas.

»Das ist doch Wahnsinn«, sagte ein Oberst der Bundeswehr aus dem Hintergrund.

»Keineswegs.« Anawak drehte sich zu ihm um. »Es hat Methode.«

»Volliger Blodsinn! Wollen Sie behaupten, Muscheln hatten sich mit Walen abgesprochen?«

»Nein. Aber es ist dennoch eine Zusammenarbeit. Wenn Sie solche Attacken erlebt hatten, wurden Sie anders daruber denken. Unserer Meinung nach hatte der Angriff auf die Barrier Queen lediglich die Funktion eines Tests.«

Peak druckte die Fernbedienung, und das Bild eines auf der Seite liegenden Riesenschiffs erschien. Sturm trieb haushohe Wellen uber den Rumpf. Peitschender Regen verschleierte die Sicht.

»Die Sansuo, einer der gro?ten japanischen Autotransporter«, sagte Peak. »Die letzte Fracht waren Schwerlaster. Das Schiff geriet vor Los Angeles in einen Muschelschwarm. Ebenso wie auf der Barrier Queen fra? sich das Ruder fest, aber diesmal herrschte hohe See. Die Sansuo wurde backbord von einer riesigen Welle erwischt und begann voll zu laufen. Was dann geschah, konnen wir nur vermuten. Unter der Wucht der Brecher mussen sich einige Trucks im Innern losgerissen haben. Sie krachten in die Ballastwassertanks, einer durchschlug die Bordwand. Als diese Aufnahme gemacht wurde, waren seit dem missgluckten Rudermanover nicht mal 15 Minuten vergangen. Eine weitere Viertelstunde spater brach die Sansuo auseinander und sank.« Er machte eine Pause. »Wir haben inzwischen eine ganze Liste solcher Falle, die taglich langer wird. Schlepper werden attackiert, in den meisten Fallen muss die Bergung abgebrochen werden. Die Zahl der Totalverluste zeigt einen dramatischen Trend nach oben. Dr. Anawak hat Recht, wenn er dem Wahnsinn Methode bescheinigt, denn mittlerweile wissen wir von mindestens einer weiteren Variante des Wahnsinns.«

Peak prasentierte die Satellitenaufnahme einer kilometerlangen schwarzen Wolke. Sie trieb aufs Land zu. Ihr Ursprung lag ein erhebliches Stuck vor der Kuste, wo sie sich zu einem schmutzig roten Zentrum verdichtete. Es sah aus, als sei mitten im Meer ein Vulkan ausgebrochen.

»Unter der Wolke verbergen sich die Reste der Phoebos Apollon, eines LNG-Gastankers. Post-Panamax-Klasse, das Gro?te, was es gibt. Am 11. April brach funfzig Seemeilen vor Tokio plotzlich ein Feuer im Maschinenraum aus, das auf die vier Kugeltanks ubergriff und eine Reihe gewaltiger Explosionen ausloste. Die Phoebos Apollon galt in jeder Beziehung als vorbildlich, sie war in ausgezeichnetem Zustand und wurde regelma?ig gewartet. Die griechische Reederei wollte es genau wissen und schickte einen Roboter nach unten.«

Blitze zuckten uber den Bildschirm. Ein Zahlencode lief an, dann trieb plotzlich Schneegestober vor einem truben Hintergrund.

»Von einem explodierten Gastanker ist im Allgemeinen nicht viel ubrig. Das Schiff war unter Wasser in vier Teile zerbrochen. Vor Honshu geht es 9000 Meter runter, und die Trummer verteilen sich auf einer Strecke von mehreren Quadratkilometern. Schlie?lich stie? der Roboter auf den hinteren Teil.«

Im Schneegestober erschien undeutlich eine Struktur. Ein Ruderblatt, die gebogene Form des Hecks, Teile von Aufbauten. Der Roboter schwebte daruber hinweg und sank entlang der stahlernen Hulle abwarts. Ein einzelner Fisch zog durchs Bild.

»Die Grundstromung transportiert jede Menge organisches Material, Plankton, Detritus, alles Mogliche«, erlauterte Peak die Aufnahmen. »Nicht einfach, da zu manovrieren. Ich erspare Ihnen den ganzen Film, aber das hier durfte Sie interessieren.«

Plotzlich war die Kamera sehr viel naher am Rumpf. Etwas uberlagerte die Schiffshulle in dicken Klumpen. Im Licht der Scheinwerfer schimmerte und glanzte es wie zerschmolzenes Wachs.

Rubin beugte sich mit erregtem Gesichtsausdruck vor.

»Wie kommt denn dieses Zeug dahin?«, rief er.

»Was glauben Sie, was es ist?«, fragte Peak.

»Medusen.« Rubin kniff die Augen zusammen. »Kleine Quallen. Es mussen Tonnen sein. Aber wieso haften sie an der Hulle?«

»Warum konnen Zebramuscheln plotzlich navigieren?«, gab Peak zuruck. »Irgendwo unter dem Schleim liegen die Seekasten. Sie mussen hoffnungslos verstopft sein.«

Ein Diplomat hob zaghaft die Hand.

»Was genau, ah … sind eigentlich …?«

»Seekasten?« Alles musste man erklaren. »Kantige Einbuchtungen, in welche die Hauptrohrleitungen fur die Wasserversorgung munden, versehen mit Lochblechen, damit keine Eisbrocken und Pflanzen mit hineingelangen. Im Schiffsinnern verzweigen sich die Rohre und transportieren das angesaugte Seewasser uberall hin, wo es gebraucht wird, zur Umwandlung in Su?wasser, in Loschtanks, vor allem aber in den Kuhlwasserkreislauf der Maschine. Es ist schwer zu sagen, wann sich die Tiere an den Rumpf geheftet haben. Vielleicht erst, nachdem das Schiff gesunken war. Andererseits … stellen wir uns folgendes Szenario vor: Der Medusenschwarm treibt dem Tanker entgegen, so dicht gedrangt, dass er wie eine geschlossene Masse wirkt. Nach wenigen Sekunden haben die Tiere die Kasten dicht gemacht. Kein Wasser dringt mehr ein, dafur quillt der organische Brei durch die Locher der Abdeckplatten ins Innere. Immer mehr Tiere kommen nach. Das restliche Wasser aus den Rohren wird in die Maschine gesaugt, dann liegen alle Trakte auf dem Trockenen, und die Kuhlwasserversorgung der Phoebos Apollon rei?t von einem Moment zum anderen ab. Die Hauptmaschine lauft hei?, Schmierol wird gluhend, die Temperatur in den Zylinderkopfen steigt, eines der Auslassventile fliegt auseinander. Brennender Kraftstoff schie?t heraus und setzt eine Kettenreaktion in Gang, und die Feuerloschsysteme versagen, weil sie ebenfalls kein Wasser mehr ansaugen konnen.«

»Ein hochmoderner Tanker explodiert, weil Medusen die Seekasten verstopfen?«, fragte Roche.

Peak dachte, wie komisch diese Frage im Grunde war. Da sa?en hochkaratige Wissenschaftler beisammen und schauten drein wie enttauschte Kinder angesichts nicht funktionierender Technik.

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