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Der Schwarm - Schatzing Frank (читать книги TXT) 📗

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»Des Weiteren: Hapalochlaene Maculosa. Der Blaugefleckte Oktopus, 20 Zentimeter lang. Australien, Neuguinea, Salomonen. Eines der giftigsten Tiere der Welt. Injiziert beim Biss toxische Enzyme in die Wunde. Man merkt kaum etwas davon, aber nach zwei Stunden ist man mausetot.« Die Fotoserie setzte sich mit teils bizarr anmutenden Lebewesen fort. »Steinfische, Petermannchen, Drachenkopfe, Feuerwurmer, Kegelschnecken — es gibt jede Menge giftiger Tiere in den Meeren. In den meisten Fallen dienen die Toxide der Verteidigung. Uber die Unfallhaufigkeit liegen mehr oder weniger aussagekraftige Erhebungen vor. Bei vielen der Tiere ist die Statistik allerdings nach oben geschnellt, und es gibt dafur einen simplen Grund: Arten, die sich vorher tarnten und versteckten, haben begonnen, uns anzugreifen.«

Roche beugte sich zu Johanson hinuber. »Ob etwas, das einen Hai verandert, auch einen Krebs verandern kann?«, horte Li ihn flustern. »Was meinen Sie?« Johanson wandte ihm den Kopf zu. »Darauf konnen Sie Gift nehmen.«

Peak berichtete von den unermesslich gro?en Quallenschwarmen, die sich zu einer wahren Invasion ausgewachsen hatten und Sudamerika, Australien und Indonesien bedrohten. Johanson lauschte mit halb geschlossenen Augen. Die Portugiesische Galeere loste neuerdings einen toxischen Schock aus, der binnen Sekunden totete.

»Der Einfachheit halber unterteilen wir die Vorgange in drei Kategorien«, sagte Peak. »Verhaltensanderungen, Mutationen, Umweltkatastrophen. Sie bedingen einander. Bis jetzt haben wir uber anormales Verhalten gesprochen. Bei den Quallen scheinen vorwiegend Mutationen aufzutreten. Seewespen konnten immer schon navigieren, aber neuerdings sind sie zu wahren Meistern avanciert. Man gewinnt den Eindruck von Patrouillen. Es scheint, als wollten sie ganze Gebiete von jeder menschlichen Anwesenheit saubern, ohne dass man viel gegen sie ausrichten konnte. Der Tauchtourismus ist praktisch zum Erliegen gekommen, aber am schlimmsten leiden die Fischer.«

Ein Fabrikschiff erschien von der Sorte, die den Fang gleich an Bord zu Konserven verarbeitete.

»Das ist die Anthanea. Vor vierzehn Tagen zog die Mannschaft eine Riesenladung chironex flecken an Bord — Seewespen. Besser gesagt etwas, wovon wir glauben, dass es chironex ist oder gewesen sein konnte. Es war ein Fehler, den Fang nicht augenblicklich wieder ins Meer zu entlassen. Stattdessen offneten sie die Netze, was zur Folge hatte, dass sich mehrere Tonnen pures Gift auf Deck entluden. Einige Arbeiter starben sofort, andere spater, als sich die meterlangen, haardunnen Tentakel uber das Schiff verteilten. An dem Tag hat es geregnet. Das Wasser trug die Bestandteile der Quallen uberallhin. Keiner kann sagen, wie das Gift schlie?lich ins Trinkwasser gelangte, jedenfalls wurde die Anthanea praktisch entvolkert. Seitdem ist man vorsichtiger und halt spezielle Schutzkleidung bereit, aber es andert nichts am grundsatzlichen Ubel. In weiten Teilen der Welt fangen die Flotten jetzt keinen Fisch mehr, sondern Gift.«

Sie fangen keinen Fisch mehr, weil keiner mehr da ist, dachte Johanson. Das hattest du der Ordnung halber erwahnen sollen, Peak. Auch wenn es nicht der eigentliche Grund fur das ist, was geschieht.

Oder vielleicht doch?

Naturlich war es der Grund. Einer von zahllosen.

Er dachte an die Wurmer.

Mutierte Organismen, die plotzlich zu wissen schienen, was sie taten. Sah niemand, was vor sich ging? Sie erlebten die Symptome einer Krankheit, deren Erreger in allem steckte und in nichts offenkundig wurde, eine meisterliche Camouflage. Der Mensch hatte das Meer bis auf ein paar kummerliche Reste leer gefischt, und jetzt hatten die verbliebenen Schwarme gelernt, den Todesfallen aus dem Weg zu gehen, wahrend an ihrer statt Armeen giftbewehrter Soldaten dem maroden Fischereigewerbe den Rest gaben.

Das Meer totete den Menschen.

Und du hast Tina Lund getotet, dachte Johanson nuchtern. Du hast sie darin bestarkt, Kare Sverdrup nicht aufzugeben. Auf dich hat sie gehort, sonst ware sie nicht nach Sveggesundet gefahren.

War er schuld?

Wie hatte er wissen sollen, was geschehen wurde? In Stavanger ware Lund vermutlich auch gestorben. Was, wenn er ihr geraten hatte, die nachste Maschine nach Hawaii zu nehmen oder nach Florenz? Wurde er dann jetzt hier sitzen und sich etwas darauf einbilden, Tina Lund gerettet zu haben?

Jeder von ihnen kampfte gegen seinen personlichen Damon. Bohrmann qualte sich mit der Vorstellung, er hatte die Welt fruher warnen sollen. Sicher hatte er das. Aber vor was? Vor einer Vermutung? Vor einem ominosen Zeitpunkt? Sie hatten auf Hochtouren daran gearbeitet, Gewissheit zu erlangen. Am Ende waren sie nicht schnell genug gewesen, aber sie hatten es immerhin versucht. Traf Bohrmann eine Schuld?

Und Statoil? Finn Skaugen war tot. Er hatte sich am Hafen Stavangers aufgehalten, als die Welle kam. Mittlerweile sah Johanson den Olmanager in einem anderen Licht. Skaugen war ein Manipulator gewesen. Er hatte sich darin gefallen, das gute Gewissen einer bosen Branche zu verkorpern, aber hatte er die richtigen Schritte unternommen? Auch Clifford Stone war der Katastrophe zum Opfer gefallen, aber war er wirklich das berechnende Monster gewesen, als das Skaugen ihn gebrandmarkt hatte?

Wurmer, Quallen, Wale, Haie.

Intelligente Fische. Allianzen. Strategien.

Johanson dachte an sein zerstortes Haus in Trondheim. Seltsamerweise bedruckte ihn der Umstand, es verloren zu haben, wenig. Sein wahres Zuhause lag woanders, am Rand des Spiegels, der bei klarer Nacht das Universum in sich trug. Dort hatte er sich selbst erblickt und sich ein Refugium des Schonen und Wahrhaftigen geschaffen. Die Hutte war seine ureigene Schopfung, die Verkorperung seiner selbst. Sie barg, was in einem Mietshaus niemals hatte heimisch werden konnen. Er war nicht mehr dort gewesen seit dem Wochenende mit Tina.

Hatte sich auch dort etwas verandert?

Der See war ein friedliches Gewasser. Dennoch machte ihm der Gedanke zu schaffen. Er wurde hinfahren und nachsehen mussen, sobald es ging. Ganz gleich, wie viel Arbeit auf ihn zukam.

Peak rief ein neues Bild auf.

Ein Hummer. Nein, Reste eines Hummers. Das Tier sah aus, als sei es explodiert.

»Hollywood wurde es den Boten des Grauens nennen«, sagte Peak mit schiefem Grinsen. »In diesem Fall trifft die Bezeichnung den Nagel auf den Kopf. In Mitteleuropa breitet sich eine Epidemie aus, deren Ursache in Tieren wie diesem steckt. Wir verdanken es Dr. Roche, dass der blinde Passagier weitgehend identifiziert ist. Der Gattung nach handelt es sich um eine einzellige Alge namens Pfiesteria piscicida. Eine von rund 60 bekannten Dinoflagellaten-Spezies, die als toxisch gelten. Pfiesteria ist unter den Killeralgen die schlimmste. Wir haben an der Ostkuste der Vereinigten Staaten, insbesondere in den Kustengewassern North Carolinas, schon vor Jahren verheerende Erfahrungen damit gemacht, als Pfiesteria Milliarden Fische totete. Ihre Kadaver trieben zu Schwarmen an der Wasseroberflache, mit offenen, angefressenen Wunden. Fur die Fischer ein wirtschaftliches Desaster, aber auch ein gesundheitliches. Viele klagten uber Bewusstseinsstorungen, bekamen blutige Geschwure an Armen und Beinen und mussten ihren Job aufgeben. Wissenschaftler, die Pfiesteria untersuchten, erlitten nachhaltige Gesundheitsschaden.«

Er lie? eine kurze Pause verstreichen. »1990 reinigte ein Erforscher der Alge, Howard Glasgow, in einem speziell dafur eingerichteten Labor der Universitat von North Carolina Aquarien, als plotzlich etwas hochst Absonderliches mit ihm geschah. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, aber sein Korper bewegte sich wie in Zeitlupe. Die Glieder versagten den Dienst. Seine Erkrankung war das erste Indiz dafur, dass Pfiesteria-Toxine auch in die Luft gelangen konnen, also verfrachtete Glasgow die Organismen in ein gesichertes Labor. Dummerweise hatten Bauarbeiter dort einen Luftungsschacht verkehrt eingebaut und direkt mit Glasgows Buro verbunden. Er atmete die giftige Luft sechs Monate lang ein, ohne es zu wissen. Seine Kopfschmerzen wurden so stark, dass er kaum in der Lage war zu arbeiten. Sein Gleichgewichtssinn setzte aus. Leber und Nieren begannen sich zu zersetzen. Wenn er mit jemandem telefonierte, wusste er funf Minuten spater nichts mehr davon. Er irrte in der Stadt herum und fand nicht mehr nach Hause, verga? seine Telefonnummer und seinen Namen. Fur die meisten stand fest, dass er entweder an einem Hirntumor litt oder an Alzheimer, aber Glasgow wollte nichts davon horen. Schlie?lich lie? er sich an der Duke University verschiedenen Tests unterziehen, die in der Tat etwas vollig anderes ergaben — sein Nervensystem war uber Monate hinweg einem chemischen Angriff ausgesetzt gewesen. Andere Forscher, die mit Pfiesteria in Kontakt gerieten, erkrankten spater an Lungenentzundung und chronischer Bronchitis. Und alle verloren langsam, aber sicher ihr Gedachtnis. Sie verloren es an einen Organismus, der nicht zu begreifen ist.«

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