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Der Schwarm - Schatzing Frank (читать книги TXT) 📗

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Aber Tsunamiwellen wurden nicht an der Oberflache erzeugt, sondern in der Tiefe. Sie waren nicht das Resultat von Windgeschwindigkeiten, sondern entsprangen einem seismischen Schock, und Schockwellen bewegten sich mit ganz anderen Geschwindigkeiten fort. Vor allem aber wurde die Energie der Tsunamiwelle von der Wassersaule bis zum Meeresboden weitergeleitet. Die Welle hatte damit an jedem Punkt des Meeres, wie tief er auch liegen mochte, Bodenkontakt. Die gesamte Wassermasse geriet in Schwingung.

Das beste Beispiel, wie man sich einen Tsunami vorzustellen hatte, war Alban indes nicht am Computer demonstriert worden, sondern auf viel einfachere Weise. Jemand hatte einen Blecheimer mit Wasser gefullt und von unten dagegengetreten. Als Folge breiteten sich an der Oberflache mehrere konzentrische Wellen aus. Die Erschutterung des Bodens ubertrug sich auf den kompletten Inhalt und wurde als Wellenform nach au?en getragen.

Diesen Effekt, hatte man ihm gesagt, musse er sich einfach in einem millionenfach gro?eren Ma?stab vorstellen.

Einfach.

Der Tsunami, den die Rutschung ausloste, raste mit einer Anfangsgeschwindigkeit von siebenhundert Stundenkilometern nach allen Seiten los, mit extrem lang gestreckten, flachen Kammen. Schon die erste Welle transportierte eine Million Tonnen Wasser und eine entsprechend gewaltige Menge an Energie. Nach wenigen Minuten traf sie auf die Abbruchkante des Schelfs. Der Meeresboden wurde flacher und bremste die Welle ab, verlangsamte ihre Front, ohne dass sich die mitgefuhrte Energie wesentlich verringerte. Die Wassermassen drangten weiter, und weil sie nicht mehr so schnell vorankamen, begannen sie sich aufzuturmen. Je flacher es wurde, desto hoher wuchs der Tsunami, wahrend seine Wellenlange zugleich dramatisch schrumpfte. Sturmwellen ritten auf seinem Kamm mit. Als er die ersten Bohrplattformen auf dem Nordseeschelf erreichte, war er nur noch vierhundert Stundenkilometer schnell, dafur aber bereits funfzehn Meter hoch.

Funfzehn Meter waren nichts, weswegen man sich auf Plattformen ernsthaft Sorgen machte — solange es sich um eine gewohnliche Sturmwelle handelte.

Eine Schockwelle hingegen, die vom Meeresboden bis zur Wasseroberflache schwang, gekront von einem funfzehn Meter hohen Wasserberg und mit vierhundert Sachen unterwegs, besa? die Wirkung eines aufprallenden Jumbo-Jets.

Gullfaks C, norwegischer Schelf

Einen Moment lang dachte Lars Jorensen, er sei sogar zu alt, um noch die letzten paar Monate auf Gullfaks zu uberstehen. Er zitterte am ganzen Leibe. Was war los? Er zitterte so sehr, dass das Gelander mitzuzittern schien, und er hatte nicht die geringste Ahnung, warum. An sich fuhlte er sich gar nicht ubel. Deprimiert vielleicht, aber nicht krank. War es so, wenn man einen Herzanfall bekam?

Dann dammerte ihm, dass es tatsachlich das Gelander war, das zitterte. Nicht er.

Gullfaks C bebte.

Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schock.

Er starrte auf den Forderturm, dann wieder hinaus aufs Meer. Unten wutete der Sturm, aber er hatte schon Schlimmeres erlebt. Weitaus Schlimmeres, ohne dass man auf der Plattform viel davon gemerkt hatte. Dieses Zittern kannte Jorensen nur aus Erzahlungen, wenn eine falsch durchgefuhrte Bohrung einen Blowout erzeugte und Ol oder Gas unter Hochdruck nach oben schoss. Dann konnte es passieren, dass die komplette Plattform in heftige Vibrationen verfiel. Aber auf Gullfaks war so etwas nicht moglich. Sie pumpten das Ol aus halb leeren Reservoirs in unterseeische Tanks, und es geschah nicht direkt unter der Plattform, sondern in weitem Umkreis drum herum.

Im Offshoregeschaft gab es so etwas wie eine Top Ten potenzieller Katastrophen. Querverstrebungen von Stahlskeletten, auf denen viele Plattformen ruhten, konnten brechen. Freak Waves, die hochsten Wellen, zu denen Wind und Stromung das Meer mitunter aufturmten, galten als GAU der Olindustrie. Ebenso furchtete man Kollisionen mit losgerissenen Pontons und manovrierunfahigen Tankern. All das verteilte sich auf der Hitliste des Schreckens, und ganz oben stand das Gasleck. Lecks waren kaum detektierbar. Man bemerkte sie oft erst, wenn es zu spat war und sie mit Feuer in Beruhrung kamen. In diesem Fall explodierte die komplette Plattform, so wie damals die Piper Alpha auf der britischen Seite, als die gro?te Katastrophe in der Geschichte der Olindustrie uber hundertsechzig Menschenleben forderte.

Doch Seebeben waren der Alptraum schlechthin.

Und dies, erkannte Jorensen, war ein Beben.

Alles konnte nun geschehen. Wenn die Erde bebte, verlor man jede Kontrolle. Material deformierte sich und riss. Lecks entstanden, Brande brachen aus. Wenn ein Beben eine Plattform zum Erzittern brachte, konnte man nur hoffen, dass es nicht noch schlimmer wurde, dass der Meeresboden nicht einbrach oder abrutschte, dass die verankerten Konstruktionen den Sto?en standhielten. Aber selbst dann gab es ein weiteres Problem, das mit dem Beben einherging, und dagegen gab es gar nichts, was man tun konnte, nicht das Geringste.

Und dieses Problem kam gerade auf die Plattform zu.

Jorensen sah es herannahen und wusste, dass seine Chancen mehr als schlecht standen. Er drehte sich um und wollte die stahlerne Treppe hinuntereilen, um wegzukommen von der luftigen Empore.

Alles ging sehr schnell.

Seine Fu?e verloren den Halt, und er sturzte. Instinktiv krallten sich seine Hande ins Bodengitter. Infernalischer Larm brach los, ein Tosen und Krachen, als breche die ganze Plattform auseinander. Schreie waren zu horen, dann zerriss ein ohrenbetaubender Knall die Luft, und Jorensen wurde gegen das Gelander geschleudert. Heftiger Schmerz durchfuhr seinen Korper. Im Gitter hangend gewahrte er, wie sich die See plotzlich aufzustellen schien. Uber ihm zerbarst kreischend Metall. Voller Entsetzen begriff er, dass sich die riesige Plattform in Schraglage begab, und sein Verstand setzte aus. Ubrig blieb ein Wesen in Panik, das unsinnigerweise den Versuch unternahm, nach oben davonzukriechen, weg vom naher kommenden Wasser. Er zog sich die Schrage hinauf, die eben noch ein Boden gewesen war, doch die Schrage wurde steiler, und Jorensen begann zu schreien.

Seine Kraft erlahmte. Die Finger der Rechten losten sich aus den Metallstreben, und er rutschte tiefer. Ein furchterlicher Ruck ging durch seinen linken Arm. Er hing nun an einer Hand. Immer noch schreiend legte er den Kopf in den Nacken und sah den kippenden Forderturm und den Ausleger mit der Gasflamme, der nicht langer ubers Wasser hinausragte, sondern steil in den rabenschwarzen Himmel.

Einen Moment lang wirkte die einsame Flamme fast erhaben. Ein Gru? an die Gotter. Hallo da oben. Wir kommen.

Dann flog alles in einer hellgelben Glutwolke auseinander, und Jorensen wurde in die See geschleudert. Er spurte den Schmerz nicht dort, wo es ihm den Unterarm abgerissen hatte, sodass seine Linke immer noch ins Gitter der Empore gekrallt war. Bevor ihn die Feuerwalze erfassen konnte, krachte schon der heranrasende Tsunami in die versinkende Plattform, und Gullfaks C wurde zerschmettert, wahrend die Betonpfeiler zusammen mit dem absturzenden Schelfrand in der Tiefe verschwanden.

Opa, erzahl uns eine Geschichte …

Oslo, Norwegen

Die Frau horte mit gefurchter Stirn zu. »Was meinen Sie?«, fragte sie. »So etwas wie eine Kettenreaktion?« Sie gehorte dem standigen Katastrophenstab des Umweltministeriums an und war es gewohnt, mit den abenteuerlichsten Theorien konfrontiert zu werden. Das Geomar-Institut war ihr bekannt und auch, dass man sich dort nicht zu Spinnereien verstieg, also versuchte sie moglichst rasch zu begreifen, was der deutsche Wissenschaftler am Telefon ihr erzahlte.

»Nicht direkt«, antwortete Bohrmann. »Eher einen simultanen Ablauf. Die Zerstorungen schreiten entlang des gesamten Hangs voran. Es geschieht uberall zur gleichen Zeit.«

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