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Nahkampf der Giganten: Flaggkapitan Bolitho bei der Blockade Frankreichs - Kent Alexander (читать книги онлайн регистрации .TXT) 📗

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Ohne aufzublicken, bemerkte Don Salgado beilaufig:»Sehr schone Worte, Colonel. Aber ich bin nicht sonderlich beeindruckt. «Anscheinend tief in Gedanken versunken, spielte er mit dem reichen Besatz seines gelben Uniformrocks.»Ich bin Kavallerist und es nicht gewohnt, hinter Hecken zu lauern und mich von irgendwelchen zerlumpten Flintenmannern beschie?en zu lassen, die ich nicht einmal sehen kann!»

Cobban musterte ihn wutend, weil er seine wohlgesetzte Rede so brusk unterbrochen hatte. Arrogant erwiderte er:»Das ist aber, wenn ich so sagen darf, nicht Ihre Angelegenheit!»

Langsam hob der Spanier die dunklen Augen und heftete sie auf Cobbans rotes Gesicht.»Tapfere Worte. Aber vielleicht haben Sie einen wichtigen Punkt ubersehen? Ich befehlige namlich die Halfte unserer Streitkrafte, und nicht Sie. «Seine Stimme bi? wie ein Degenstich.»Es war ausgemacht, da? ich meine Infanterie und Kavallerie Ihrem Oberbefehl unterstelle, vorausgesetzt — «, das Wort hing reglos in der Luft —,»vorausgesetzt, da? die Englander Verstarkung schicken. «Vielsagend hob er die Schultern.»Ihr Admiral Hood vermag in Toulon mit zwei Regimentern nichts auszurichten. Wie also konnen Sie hoffen, mit einer Handvoll Infanteristen mehr zu erreichen?«Er lachelte kuhl.»Hoffentlich werden Sie daran denken, wenn Sie mir wieder einmal erzahlen, was hier meine Pflicht ist.»

Pomfret schien aus seiner Trance zu erwachen.»Das genugt, meine Herren! Die Stadt ist vom Feind umgeben. Wir haben noch schwere Zeiten vor uns. Aber ich bin sicher, da? bereits jetzt, wahrend Sie hier sitzen und sich streiten wie alte Weiber, starke Hilfskrafte unterwegs sind.»

Bolitho beobachtete ihn genau. Wenn Pomfret log, um die bedruckte und gespannte Stimmung zu heben, so tat er es sehr uberzeugend. Mit plotzlicher Klarheit erinnerte er sich an eine Au?erung Herricks uber Pomfrets Vergangenheit und an die Bedeutung, die dieser ganze Feldzug fur ihn haben mu?te. Er mu?te einfach Erfolg haben und wurde keine Einmischung und keine Unsicherheit dulden. Bolitho dachte auch an Sir William Moresby, der unter der Batterie von Cozar auf dem Achterdeck der Hyperion gefallen war. Sir William hatte zwar gewu?t, was seine Pflicht war; jedoch in allem, was daruber hinausging, war er unsicher gewesen. Pomfret dagegen war zielstrebig und von sich uberzeugt bis zum Fanatismus.

«Anscheinend«, sagte der Admiral abschlie?end,»hat jeder gesagt, was er zu sagen hatte. Sonst noch Fragen?»

Kapitan Greig von der Fregatte Bat stand auf.»Aber wenn die Verstarkung ausbleibt, Sir, dann sehe ich nicht, wie.»

Weiter kam er nicht. Pomfret mu?te sich schon seit einiger Zeit zuruckgehalten haben; die Skepsis des jungen Kommandanten war der Tropfen, der das Fa? zum Uberlaufen brachte.

«Horen Sie um Gottes willen auf zu jammern, Mann!«Seine Stimme uberschlug sich, er fing an zu schreien, doch das schien ihm gleich zu sein.»Was, im Namen des Allmachtigen, wissen denn Sie davon? Ihr jungen Fregattenkapitane seid alle gleich, seht nicht uber einen kurzen Konflikt hinaus, oder ihr seid nur auf der Jagd nach Prisengeldern. «Anklagend wies er mit dem Finger auf Greig, der ganz bla? geworden war.»Schlie?lich war es Ihr Schiff, das die Saphir in den Hafen gelassen hat! Wenn Sie sie gesichtet hatten, wenn Sie sich bemuht hatten, Ihren Sold zu verdienen, statt wie ein liebeskranker Bauernjunge zu traumen und zu trodeln, dann ware es vielleicht gar nicht so weit gekommen.»

Greig erwiderte gepre?t:»Ich habe meine Station nicht verlassen, weil Sie mir befohlen hatten, mich nordlich der Einfahrt zu halten.»

«Seien Sie still!«kreischte Pomfret.»Wie konnen Sie es wagen, meine Worte anzuzweifeln? Noch einen Mucks von Ihnen, Sie Wurm, und ich bringe Sie vors Kriegsgericht, verstanden?«Schwitzend vor Wut wandte er sich den anderen zu.»Ich sage es zum letztenmal, und das gilt fur alle!«Er schlug mit der Faust auf die Landkarte.»Hier sind wir, und hier bleiben wir! Wir haben Befehl, diesen Hafen zu halten, bis wir den Kampf ins Binnenland tragen konnen. Und genau das ist meine Absicht!»

Bolitho sah sehr deutlich, was fur eine Wirkung Pomfrets Worte auf die schweigenden Offiziere hatten. Sie schienen von seinem Ausbruch wie gelahmt zu sein. Dash von der Tenacious schien verwirrt und verlegen, nur der spanische Oberst war anscheinend unbeeindruckt. Wie er dasa? und auf seine Stiefel blickte, schien er fast zu lacheln.

Cobban rausperte sich unsicher.»Das ist alles, meine Herren. «Er begann, seine Papiere aufzunehmen, lie? sie aber wieder fallen.

Pomfret hatte sich wieder in seinen vergoldeten Sessel gesetzt, und als die Offiziere sich zum Hinausgehen anschickten, nahm er einen Messingzirkel vom Tisch und stach damit in die Luft.»Ein Wort noch, Captain Bolitho!»

Bolitho horte die Tur hinter den anderen zufallen und stand reglos am Tisch. Cobban war schwer atmend wie nach einem raschen Lauf an ein Fenster getreten. Seine Anwesenheit schien Pomfret nicht zu storen, aber Fanshawe, der noch in Papieren kramte, blaffte er an:»Raus!»

«Sie wunschen, Sir?«fragte Bolitho dienstlich.

Der Admiral hatte sich im Stuhl zuruckgelehnt und musterte ihn, wahrend sein Zirkel einen kleinen Wirbel auf die Tischplatte schlug. Er sprach jetzt wieder vollkommen gelassen.»Nach Dash sind Sie hier der dienstalteste Kapitan. Es ist nicht ausgeschlossen, da? der Feind versuchen wird, uns von See her anzugreifen oder zumindest unseren Nachschub abzuschneiden. «Tapp, tapp, tapp machte der Zirkel.»Sie werden daher morgen fruh bei Sonnenaufgang mit der Hyperion auslaufen und nordlich der Einfahrt patrouillieren.»

Unbewegt blickte Bolitho ihm ins Gesicht.»Bis wann, Sir?»

«Bis ich etwas anderes anordne. «Pomfret warf den Zirkel auf den Tisch.»Ich brauche mein Flaggschiff hier im Hafen, falls sich diese schlappschwanzigen Fischer ebenso dumm anstellen wie dieser Narr Greig.»

«Aha. «Bolitho spurte, wie Hitze in seinem verwundeten Arm hochstieg, und die Kehle wurde ihm plotzlich trocken, als er begriff, was Pomfrets Worte bedeuteten.

Pomfret lie? ihm keine Zeit zu einem Einwand. Fast beilaufig fuhr er fort:»Ubrigens, da mich Miss Seton uber ihren neuen Status informiert hat, halte ich es fur angebracht, da? sie mit dem ersten verfugbaren Schiff die Stadt verla?t.»

Gepre?t erwiderte Bolitho:»Ich verstehe Ihre Gefuhle, Sir, aber sie konnen kein Grund dafur sein, Miss Seton noch mehr Unbequemlichkeiten und Strapazen auszusetzen.»

«Was Sie nicht sagen!«Pomfret tupfte sich die Stirn mit einem seidenen Taschentuch.»Sie haben vielleicht ubersehen, da? Miss Seton auf meine Veranlassung hier ist. Als englische Staatsangehorige steht sie unter meinem Schutz. «Seine Stimme wurde lauter.»Und als Flaggoffizier und Oberbefehlshaber beabsichtige ich, diese Protektion unverzuglich und vollstandig auszuuben.»

«Ist das Ihr letztes Wort, Sir?«Jedes Verstandnis, jedes Mitgefuhl, das er fur Pomfrets ungluckliche Lage empfunden haben mochte, war ihm nun vergangen. Es konnte Wochen dauern, bis ein Schiff verfugbar war, das Cheney Seton nach England oder einem anderen sicheren Hafen bringen konnte. Und in der Zwischenzeit, wahrend die Situation in und um St. Clar immer bedrohlicher wurde und die Belagerung sich zum offenen Krieg ausweitete, wurde sie unter Feinden allein sein, wahrend er drau?en isoliert patrouillierte und sie weder sehen noch unterstutzen konnte.

«Jawohl, mein letztes Wort. «Pomfrets Augen waren ausdrucksund mitleidslos.»Ich mag Sie nicht, Bolitho, denn ich kann es nicht vertragen, wenn man sich von Gefuhlen leiten la?t. Seien Sie also gewarnt!«Heftig stand er auf und trat zum Fenster.»Sie konnen gehen!»

Bolitho hieb sich den Dreispitz auf den Kopf und sturmte durch die Tur, ohne recht zu wissen, was er tat. Er mu?te sofort zu Cheney. Es war immer noch Zeit, etwas zu arrangieren.

Unten an der Treppe sah er Seton und Piper sich leise miteinander unterhalten und blieb stehen.»Was machen Sie hier?»

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