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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle - Kent Alexander (смотреть онлайн бесплатно книга .txt) 📗

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Gleich darauf sa? er im Boot und setzte sich auf eine hei?e Ducht. Stockdale stand an der Pinne und dirigierte das Boot auf die Fregatte zu.

Die Bacchante hatte beigedreht, ihre Segel flappten lose, und man sah ihren kupfernen Rumpf, als sie unruhig in der Dunung rollte. Ein feines Schiff, dachte Bolitho. Schon geschnitten und von einem Fachmann entworfen. Mit sechsunddrei?ig Geschutzen und der Moglichkeit, viele Monate mit ihren eigenen Vorraten auszukommen, war sie, oder sollte es jedenfalls sein, ein Traumziel fur den Ehrgeiz jedes jungen Kapitans. Sie schien uberhaupt nicht zu Colquhoun zu passen.

Stockdale murmelte vor sich hin, und Bolitho wu?te, da? er seinen Gegenspieler von der Fawn verfluchte, der es immer irgendwie schaffte, sein Boot etwas schneller ans Ziel zu bringen.

Die Gig drehte sich etwas, die Riemen schwangen gemeinsam hoch, als der Bootsmann an der Jakobsleiter der Fregatte festmachte. Der uber sie fallende Schatten der Bacchante gonnte ihnen eine kurze Pause vor der flirrenden Hitze.

Bolitho kletterte an Bord, schwang gru?end seinen Hut und nahm wieder Haltung an, als die Bootsmannspfeifen zum Salut schrillten und einige Matrosen in roten Rocken ihre Musketen prasentierten. Der Erste Leutnant, ein hagerer, gequalt aussehender junger Mann, verneigte sich knapp.

«Der Kapitan ist achtern, Sir. Er arbeitet seine Taktik aus, andernfalls.»

Maulby trat aus dem Schatten des Schanzkleides und ergriff Bolithos Arm.»Andernfalls, mein lieber Freund, hatte er die gro?e Gute gehabt, uns an der Schanzkleidpforte zu empfangen, nicht wahr?«Er lachte uber die Besturzung des Leutnants.»Sie, Sir, verdienen hohe Anerkennung fur Ihr Ausharren an Bord dieses Schiffes.»

Gemeinsam schritten sie zur Achterkajute und zogen automatisch die Kopfe ein, obwohl genugend Raum vorhanden war.

Ein Seesoldat schlug die Hacken zusammen und offnete die Kajutenture. Seine Augen bewegten sich nicht, bis beide Offiziere uber die Schwelle getreten waren.

Colquhoun stand an den Heckfenstern und sah mit offensichtlicher Ungeduld auf seine Uhr.

«Sie sind also gekommen, meine Herren. «Er setzte sich an seinen Tisch.»Endlich.»

Bolitho entspannte sich etwas. Also wurde es in diese Richtung laufen. Er antwortete:»Wir hatten in der Nacht widrige Winde, Sir.»

Maulby fugte ruhig hinzu:»Und ich dachte, Sie konnten naher an Land sein, Sir. Wir scheinen hier etwas — hm — abseits zu liegen. «Er blickte zu seinem eigenen Schiff hinuber, das ungefahr eine Fadenlange von der Bacchante entfernt unruhig rollte.»Aber ich nehme an, da? Sie einen Grund dafur haben, Sir.»

Colquhoun starrte ihn einen Moment an, als ob er die Aufrichtigkeit seiner Worte prufen wollte. Aber glucklicherweise schien er Maulbys Sarkasmus nicht zu bemerken. Er bellte:»Sehen Sie sich die Karte an. «Sie umstanden ihn, und er bezeichnete die Punkte mit seinem Messingstechzirkel.

«Hier ist der Franzose. Ich habe vor Beginn der Morgendammerung einen Kutter zur Erkundung ausgeschickt. «Er schaute triumphierend auf.»Jetzt ist also Schlu? mit den Spekulationen.»

Bolitho beugte sich tiefer uber die Karte. Was fur ein ausgezeichneter Platz! Von der westlichen Spitze der Hauptinsel verlief die Kette der Riffe und Sandbanke ungefahr vierzig Meilen nach Norden und vereinigte sich dort mit der beruchtigten Mantilla-Untiefe. Letztere krummte sich nach Osten wie eine Riesenschlange und umschlo? das offene Wasser der sogenannten Little Bahama Bank. An einigen Stellen war das Wasser nur wenige Fu? tief, und die tieferen Stellen waren selten und weit verstreut.

Nach Colquhouns Angaben war das franzosische Schiff entweder durch eine dieser Sandbanke gefahren oder hatte sie umrundet, um auf der anderen Seite der Insel abzuwarten. Ausgezeichnet fur jemanden, der ein Scharmutzel vermeiden wollte. Denn an dieser Seite und auch sonst in der Fahrrinne betrug die Tiefe uber zweihundert Faden. Jede Hoffnung auf einen Nahangriff wurde durch die steile Kuste der Insel zunichte gemacht. Auf der anderen Seite, innerhalb der Little Bahama Bank, war das Wasser sehr seicht, mit sandigem Strand, ideal fur einen Kapitan, der sein Schiff uberholen und kleinere Reparaturen ausfuhren wollte.

«Ist Ihr Kutter gesehen worden?«Maulby schaute nicht auf.

«Naturlich nicht!«Colquhoun schien schon bei der Vorstellung argerlich zu werden.»Mein Erster Leutnant hatte das Kommando. Er wei?, was mit ihm passieren wurde, falls er eine solche Nachlassigkeit zulie?e. «Muhsam beruhigte er sich wieder.»Er sah viele Lichter auf dem Wasser. Der Kutter pullte durch die Brandung und dann zwischen zwei Sandbanke, um den Feind bei der Arbeit zu beobachten. Es ist ein gro?es Schiff, wahrscheinlich eine Vierzig-Kanonen-Fregatte, bei der einige Geschutze entfernt wurden. Sie mu? auf Grund gelaufen und beschadigt worden sein, nachdem sie zwischen die Inseln einfuhr.»

Bolitho betrachtete sein Profil. Colquhoun war sehr erregt, daruber gab es keinen Zweifel, auch wenn er sich alle Muhe gab, seine wirklichen Gefuhle zu verbergen. Starker Brandygeruch hing in der Luft, und er vermutete, da? der andere bereits heimlich den Sieg gefeiert hatte, den er in der Tasche zu haben glaubte.

Er fragte ruhig:»Was haben Sie vor, Sir?»

Colquhoun schaute ihn fragend an.»Ich nehme fest an, da? der Feind seine Reparaturen beinahe beendet hat. Er wird nun entweder die Reise fortsetzen oder nach Martinique segeln, wenn er schwer beschadigt ist und mehr Hilfe benotigt. In jedem Falle mussen wir sofort handeln, um eine weitere Jagd zu vermeiden.»

«Ich wurde einen Bootsangriff vorschlagen, Sir. Wir konnten die Sandbank aus zwei Richtungen uberqueren und ihnen den Weg abschneiden, ehe sie merken, was passiert. Mit Mannern und Booten von allen drei Schiffen konnen wir in der Dunkelheit ihren Widerstand brechen.»

Colquhoun sagte leise:»Und Sie hatten selbstverstandlich das Oberkommando uber die Boote?»

Bolitho errotete argerlich.»Ihre Fregatte ist um die Halfte zu gro?, um in diesen seichten Gewassern von Nutzen zu sein, Sir! Wenn der Franzose fliehen will oder beschlie?t zu kampfen, werden Sie an Bord benotigt, um Ihr Schiff unverzuglich in Aktion zu setzen.»

«Ruhig, Bolitho. «Colquhoun lachelte freundlich.»Sie reagieren zu hitzig auf meine Worte. Solche Hast deutet eher auf Schuld als auf Uberzeugung hin.»

Er drehte sich rasch um, ehe Bolitho antworten konnte.»Sie, Maulby, werden die Fawn heute nacht uber die Sandbank bringen, wenn notig mit Hilfe der Riemen; aber ich wunsche, da? Sie morgen bei Anbruch der Dammerung in Position sind. «Er beugte sich wieder uber die Seekarte.»Wenn der Feind sein Schiff so weit repariert hat, da? er wieder segeln kann, wird er ohne Zweifel hoffen, eine der drei Fahrrinnen zu erreichen. Gegen Norden konnte seine Durchfahrt von widrigen Winden und der Flut behindert werden. Suden ist wahrscheinlicher — in diesem Fall liegt die Bacchante gut, um ihn in Empfang zu nehmen, wenn er um die Landzunge biegt. Wenn er aber immer noch festhangt oder uberholt, dann konnen Sie ihn an Ort und Stelle beschie?en. Er wird einsehen, da? es nutzlos ist, zuruckzuschie?en. Ein paar Treffer sollten genugen, um ihn vollends unbeweglich zu machen, oder zumindest so lange, bis wir da sind und drastischere Ma?nahmen ergreifen konnen. «Er hob einen Finger und drohte in die Luft.»Aber ich kenne diese Franzosen. Sie werden nicht schie?en, wenn die Umstande so sehr gegen sie sind.»

Uber seinen gebeugten Rucken hinweg blickte Maulby Bolitho an und zuckte mit den Schultern.

Bolitho sagte nichts, weil er wu?te, da? Colquhoun auf seinen Protest wartete. Die Sparrow eignete sich viel besser fur die von Colquhoun gestellte Aufgabe. Ihre Bewaffnung war schwerer, und ihre Zweiunddrei?igpfunder feuerten viel genauer und todlicher als die schwachere Batterie von Neunpfundern der Fawn. Er wu?te jedoch, da? jede Bemerkung nur Colquhouns Andeutung von vorher bestatigen wurde, namlich da? er selbst nach mehr Ruhm und Erfolg strebe.

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