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Harry Potter und die Kammer des Schreckens - Rowling Joanne Kathleen (бесплатные книги полный формат TXT) 📗

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»Sehr gut«, half Professor McGonagall ein wenig nach, als er innehielt,»Sie haben also herausgefunden, wo der Eingang ist – und nebenher gut hundert Schulregeln in Stucke gehauen, konnte ich hinzufugen – aber wie um alles in der Welt sind sie da alle wieder lebend rausgekommen, Potter?«

Und so erzahlte ihnen Harry mit inzwischen heiserer Stimme, da? Fawkes genau im richtigen Moment aufgetaucht sei und der Sprechende Hut ihm das Schwert gegeben habe. Doch dann versagte ihm die Stimme. Er hatte es bisher vermieden, Riddles Tagebuch zu erwahnen – oder Ginny. Sie hatte den Kopf an Mrs Weasleys Schulter gedruckt und Tranen liefen leise ihre Wangen hinunter. Was, wenn man sie von der Schule weisen wurde?, dachte Harry panisch. Riddles Tagebuch funktionierte nicht mehr… wie konnten sie beweisen, da? er es war, der Ginny zu allem gezwungen hatte?

Unwillkurlich sah Harry zu Dumbledore hinuber. In seinen halbmondformigen Brillenglasern spiegelte sich der Schein des Kaminfeuers und er lachelte kaum merklich.

»Was mich am meisten interessiert«, sagte Dumbledore sanft,»ist die Frage, wie Lord Voldemort es geschafft hat, Ginny zu verzaubern, wo meine Kundschafter mir doch sagen, da? er sich gegenwartig in den Waldern Albaniens versteckt.«

Erleichterung – warme, uberwaltigende, herrliche Erleichterung – durchflutete Harry.

»W… was soll das hei?en?«, sagte Mr Weasley verblufft.

»Du-wei?t-schon-wer? Hat Ginny ver-verzaubert? Aber Ginny ist nicht… Ginny war nicht… oder?«

»Es war sein Tagebuch«, sagte Harry rasch, nahm es hoch und zeigte es Dumbledore.»Riddle hat es geschrieben, als er sechzehn war…«

Dumbledore nahm das Tagebuch aus Harrys Hand und senkte neugierig seine lange Hakennase auf die verbrannten und durchweichten Seiten hinab.

»Brillant«, sagte er leise.»Naturlich war er der wohl brillanteste Schuler, den Hogwarts je gesehen hat.«Er wandte sich zu den Weasleys um, die vollig perplex aussahen.

»Sehr wenige wissen, da? Lord Voldemort einst Tom Riddle hie?. Ich selbst war sein Lehrer, vor funfzig Jahren in Hogwarts. Er verschwand, nachdem er die Schule verlassen hatte… reiste in der Welt herum… versank tief in die dunklen Kunste, hat sich mit den Schlimmsten von uns zusammengetan, unterzog sich so vielen gefahrlichen, magischen Verwandlungen, da? er, als er als Lord Voldemort wieder auftauchte, kaum wieder zu erkennen war. Kaum jemand hat Lord Voldemort mit dem klugen, hubschen Jungen in Verbindung gebracht, der einst hier Schulsprecher war.«

»Aber Ginny«, sagte Mrs Weasley,»was hat unsere Ginny mit… mit ihm zu tun?«

»Sein T… Tagebuch!«, schluchzte Ginny,»ich hab darin geschrieben und er hat das ganze Jahr uber zuruckgeschrieben -«

»Ginny!«, sagte Mr Weasley verblufft.»Hab ich dir denn gar nichts beigebracht? Was hab ich dir immer gesagt? Trau nie etwas, das selbst denken kann, wenn du nicht sehen kannst, wo es sein Hirn hat? Warum hast du das Tagebuch nicht mir oder deiner Mutter gezeigt? So ein verdachtiger Gegenstand, naturlich steckte es voll schwarzer Magie -«

»Ich – h… hab es nicht gewusst«, schluchzte Ginny,»ich hab es in einem der Bucher gefunden, die Mum mir gegeben hat, ich d…dachte, jemand hatte es einfach dringelassen und es vergessen -«

»Miss Weasley sollte sofort hochgehen in den Krankenflugel«, unterbrach sie Dumbledore mit gebieterischer Stimme.»Das alles war eine schreckliche Qual fur sie. Es gibt keine Bestrafung. Altere und weisere Zauberer wurden bereits von Lord Voldemort hinters Licht gefuhrt.«Er schritt hinuber zur Tur und offnete sie.»Bettruhe und vielleicht ein gro?er, dampfender Becher hei?er Kakao, mich jedenfalls muntert das immer auf.«Freundlich zwinkernd sah er zu ihr hinab.»Madam Pomfrey wird noch wach sein. Sie gibt gerade den Alraunensaft aus – ich wage zu behaupten, die Opfer des Basilisken werden jeden Moment aufwachen.«

»Also wird Hermine gesund!«, sagte Ron freudestrahlend.

»Niemand hat einen bleibenden Schaden erlitten, Ginny«, sagte Dumbledore.

Mrs Weasley begleitete Ginny hinaus und Mr Weasley, immer noch tief erschuttert, folgte ihnen.

»Wissen Sie, Minerva«, sagte Professor Dumbledore nachdenklich zu Professor McGonagall,»ich glaube, all das verlangt nach einem guten Fest. Darf ich Sie bitten, die Kuchen auf Trab zu bringen?«

»Gut«, sagte Professor McGonagall forsch und ging zur Tur.»Sie erledigen das mit Potter und Weasley alleine, nicht wahr?«

»Gewi?«, sagte Dumbledore.

Sie ging hinaus und Harry und Ron sahen Dumbledore unsicher an. Was genau hatte Professor McGonagall gemeint mit erledigen? Keinesfalls – keinesfalls – wurden sie jetzt bestraft werden?

»Soweit ich mich erinnere, hab ich euch beiden gesagt, ich musse euch von der Schule weisen, falls ihr noch einmal die Regeln brecht«, sagte Dumbledore.

Ron offnete den Mund vor Entsetzen.

»Was allerdings hei?t, da? selbst die Besten von uns manchmal die eigenen Worte wieder schlucken mussen«, fuhr Dumbledore lachelnd fort.»Sie beide werden Besondere Auszeichnungen fur Verdienste um die Schule bekommen und – uberlegen wir mal -ja, ich denke, zweihundert Punkte pro Nase fur Gryffindor erhalten.«

Ron lief so hellrosa an wie Lockharts Valentinsblumen und schlo? den Mund.

»Doch einer von uns scheint sich uber seinen Anteil an diesem gefahrlichen Abenteuer ganz und gar auszuschweigen«, fugte Dumbledore hinzu. #Warum so bescheiden, Gilderoy?«

Harry fiel es siedend hei? wieder ein. Lockhart hatte er vollig vergessen. Er wandte sich um und sah ihn in einer Ecke stehen, immer noch verschwommen lachelnd. Als Dumbledore ihn ansprach, wandte Lockhart den Kopf, um zu sehen, mit wem er redete.

»Professor Dumbledore«, warf Ron ein,»es gab da unten in der Kammer des Schreckens einen Unfall. Professor Lockhart -«

»Bin ich ein Professor?«, fragte Lockhart milde uberrascht.»Meine Gute. Ich glaube, ich war ein hoffnungsloser Fall, oder?«

»Er hat einen Vergessenszauber versucht und der Zauberstab ist nach hinten losgegangen«, erklarte Ron leise zu Dumbledore gewandt.

»Der Arme«, sagte Dumbledore und schuttelte den Kopf, wobei sein langer silberner Schnauzbart erzitterte.»Aufgespie?t auf ihrem eigenen Schwert, Gilderoy!«

»Schwert?«, sagte Lockhart verstandnislos.»Hab kein Schwert. Dieser Junge da hat eins«, sagte er auf Harry deutend,»er wird es Ihnen leihen.«

»Wurdest du bitte auch Professor Lockhart in den Krankenflugel bringen?«, sagte Dumbledore zu Ron.»Ich mochte noch ein paar Worte mit Harry reden…«

Gemachlich ging Lockhart hinaus. Mit einem neugierigen Blick zuruck auf Dumbledore und Harry schlo? Ron die Tur.

Dumbledore trat zu einem Stuhl am Feuer.

»Setz dich, Harry«, sagte er und Harry, der sich unerklarlich nervos fuhlte, folgte der Aufforderung.

»Zunachst einmal mochte ich dir danken, Harry«, sagte Dumbledore, und seine Augen blinkten wieder.»Du mu?t mir dort unten in der Kammer wirkliche Treue bewiesen haben. Sonst ware Fawkes namlich nicht erschienen.«

Er streichelte den Phonix, der ihm auf die Knie geflattert war. Harry grinste verlegen, als Dumbledore ihn musterte.

»Und du hast also Tom Riddle getroffen«, sagte Dumbledore nachdenklich.»Ich kann mir vorstellen, da? er an dir hochst interessiert war…«

Plotzlich kam Harry etwas, was ihm auf dem Herzen lag, aus dem Mund gekullert.

»Professor Dumbledore… Riddle sagte, ich sei wie er, seltsame Ahnlichkeit, sagte er…«

»Ach, hat er?«, sagte Dumbledore und blickte Harry unter seinen dicken silbernen Augenbrauen nachdenklich an.»Und was denkst du, Harry?«

»Ich denke nicht, da? ich wie er bin!«, sagte Harry unwillkurlich laut.»Ich meine, ich bin… ich bin ein Gryffindor, ich bin…«

Doch er verstummte, denn ein unausloschlicher Zweifel tauchte abermals in seinen Gedanken auf.

»Professor«, hob er nach einer Weile wieder an,»der Sprechende Hut hat mir gesagt, da? ich – da? es mir in Slytherin gut ergangen ware. Alle dachten eine Zeit lang, ich ware Slytherins Erbe… weil ich Parsel sprechen kann…«

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