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Harry Potter und der Stein der Weisen - Fritz Klaus (бесплатная библиотека электронных книг .txt) 📗

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Ron sauste in die Richtung, in die Harry deutete, krachte gegen die Decke und fiel fast von seinem Besen.

»Wir mussen ihn einkreisen!«, rief Harry, ohne den Schlussel mit dem beschadigten Flugel aus den Augen zu lassen. »Ron, du kommst von oben – Hermine, du bleibst unten, falls er abtaucht – und ich versuche ihn zu fangen. Los, JETZT«

Ron kam im Sturzflug heruntergeschossen, Hermine raste steil nach oben wie eine Rakete; der Schlussel wich beiden aus. Harry raste ihm hinterher, der Wand entgegen, er beugte sich weit vor und pre?te den Schlussel mit der Hand gegen die Wand. Es gab ein ha?liches Knirschen. Die Gruft hallte vor Rons und Hermines Jubelrufen.

Sie lie?en sich schnell auf den Boden herunter und Harry lief mit dem widerspenstigen Schlussel in der Hand zur Tur. Er rammte ihn in das Schlo?, drehte ihn um – und es klickte. Kaum hatte sich das Schlo? geoffnet, flatterte der Schlussel wieder los, nun, da er zweimal gefangen worden war, sehr mitgenommen aussehend.

»Seid ihr bereit?«, fragte Harry die anderen beiden, die Hand auf der Turklinke. Sie nickten. Er offnete die Tur.

Die nachste Gruft war so dunkel, da? sie uberhaupt nichts sehen konnten. Doch als sie einen Schritt hineintaten, flutete Licht durch den Raum, und ihnen bot sich ein verbluffender Anblick.

Sie standen am Rande eines riesigen Schachbretts, im Rucken der schwarzen Schachfiguren, allesamt gro?er als sie und offenbar aus einer Art schwarzem Stein gemei?elt. Ihnen gegenuber, auf der anderen Seite der Gruft, standen die wei?en Figuren. Harry, Ron und Hermine erschauderten – die riesigen wei?en Figuren hatten keine Gesichter.

»Und was sollen wir jetzt tun?«, flusterte Harry.

»Ist doch klar«, sagte Ron. »Wir mussen uns durch den Raum spielen.«

Hinter den wei?en Figuren konnten sie eine weitere Tur sehen.

»Wie?«, sagte Hermine nervos.

»Ich glaube«, sagte Ron,»wir mussen Schachmenschen werden.«

Er ging vor zu einem schwarzen Springer, streckte die Hand aus und beruhrte ihn. Sofort erwachte der Stein zum Leben. Das Pferd scharrte und der Ritter wandte seinen behelmten Kopf zu Ron hinunter.

»Mussen wir – ahm – mit euch kampfen, um hinuberzukommen?«

Der schwarze Ritter nickte. Ron drehte sich zu den andern um.

»La?t mich mal nachdenken… «, sagte er. »Ich denke, wir mussen die Platze von drei der Schwarzen einnehmen… «

Harry und Hermine sahen schweigend zu, wie Ron nachdachte. Schlie?lich sagte er:»Hort mal, seid nicht beleidigt, aber keiner von euch beiden ist besonders gut im Schach.«

»Wir sind nicht beleidigt«, sagte Harry rasch. »Sag uns einfach, was wir tun sollen.«

»Gut. Harry, du nimmst den Platz dieses Laufers ein, und Hermine, du stellst dich neben ihn an die Stelle dieses Turms.«

»Was ist mit dir?«

»Ich bin ein Springer«, sagte Ron.

Die Schachfiguren hatten offenbar zugehort, denn in diesem Augenblick kehrten ein Springer, ein Laufer und ein Turm den wei?en Figuren den Rucken und schritten vom Platz. Sie lie?en drei leere Quadrate zuruck, auf denen Harry, Ron und Hermine ihre Platze einnahmen.

»Wei? zieht im Schach immer zuerst«, sagte Ron und spahte uber das Brett. »Ja… schaut… «

Ein wei?er Bauer war zwei Felder vorgeruckt.

Ron begann die schwarzen Figuren zu fuhren. Wo immer er sie hinschickte, sie ruckten schweigend auf ihre Platze. Harry zitterten die Knie. Was, wenn sie verloren?

»Harry, ruck vier Felder schrag nach rechts.«

Richtig mit der Angst zu tun bekamen sie es erst, als der andere Springer geschlagen wurde. Die wei?e Dame schlug ihn zu Boden und schleifte ihn vom Brett, wo er mit dem Gesicht nach unten bewegungslos liegen blieb.

»Ich mu?te das zulassen«, sagte Ron erschuttert. »Deshalb kannst du jetzt diesen Laufer schlagen, Hermine, geh los.«

Wenn die Wei?en eine ihrer Figuren schlagen konnten, zeigten sie niemals Gnade. Nach kurzer Zeit lagen haufenweise ubereinander gekrummte schwarze Spieler entlang der Wand. Zweimal bemerkte Ron gerade noch rechtzeitig, da? Harry und Hermine in Gefahr waren. Er selbst jagte auf dem Brett umher und schlug fast so viele wei?e Figuren, wie sie schwarze verloren hatten.

»Wir haben es gleich geschafft«' murmelte er plotzlich. »La?t mich nachdenken… la?t mich nachdenken… «

Die wei?e Konigin wandte ihm ihr leeres Gesicht zu.

»ja… «, sagte Ron leise,»das ist die einzige Chance… Ich mu? geschlagen werden.«

»NEIN!«, riefen Harry und Hermine.

»So ist es eben im Schach«, herrschte sie Ron an. »Manchmal mu? man Figuren opfern! Ich springe vor und sie schlagt mich, dann konnt ihr den Konig schachmatt setzen. Harry«

»Aber -«

»Willst du Snape aufhalten oder nicht?«

»Ron -«

»Hor zu, wenn du dich nicht beeilst, dann ist er mit dem Stein auf und davon«

Darauf gab es nichts mehr zu sagen.

»Fertig?«, rief Ron mit blassem Gesicht, aber entschlossen. »Ich springe, und trodelt nicht, wenn ihr gewonnen habt.«

Er sprang vor und die wei?e Dame sturzte sich auf ihn. Mit ihrem steinernen Arm schlug sie Ron heftig gegen den Kopf und er brach auf dem Boden zusammen. Hermine schrie, blieb aber auf ihrem Feld. Die wei?e Dame schleifte Ron zur Seite. Offenbar hatte sie ihn bewu?tlos geschlagen.

Harry ging mit zitternden Knien drei Felder nach links.

Der wei?e Konig nahm seine Krone ab und warf sie Harry zu Fu?en. Sie hatten gewonnen. Die Schachfiguren verbeugten sich zum Abschied und gaben die Tur auf ihrer Seite frei. Mit einem letzten verzweifelten Blick zuruck auf Ron sturmten Harry und Hermine durch die Tur und rannten den nachsten Gang entlang.

»Was, wenn er -?«

»Er wird schon wieder auf die Beine kommen«, sagte Harry, gegen seine Zweifel ankampfend. »was, meinst du, kommt als Nachstes?«

»Wir haben den Zauber von Sprout hinter uns, das war die Teufelsschlinge, Flitwick mu? die Schlussel verhext haben, Professor McGonagall hat die Schachfiguren lebendig gemacht, bleibt noch der Zauber von Quirrell und der von Snape… #

Sie waren an eine weitere Tur gelangt.

»Einverstanden?«, flusterte Harry.

»Mach schon.«

Harry stie? die Tur auf

Ei widerlicher Gestank schlug ihnen entgegen und beide hielten sich den Umhang vor die Nase. Mit tranenden Augen sahen sie einen Troll, alle viere von sich gestreckt und mit einer blutigen Wunde am Kopf, auf dem Boden liegen, noch gro?er sogar als der, mit dem sie es schon aufgenommen hatten.

»Ich bin heilfroh, da? wir uns den sparen konnen«, flusterte Harry, als sie vorsichtig uber eines seiner massigen Beine stapften. »Komm weiter, mir verschlagt es den Atem.«

Er offnete die nachste Tur, und beide wagten kaum hinzusehen, was wohl als Nachstes kommen wurde. Doch hier drin war nichts besonders Furcht erregend, nur ein Tisch mit sieben aneinander gereihten Flaschen, die alle unterschiedliche Gestalt hatten.

»Snapes Zauber«, sagte Harry. »Was mussen wir tun?«

Kaum waren sie uber die Schwelle getreten, loderte hinter ihnen im Turrahmen ein Feuer hoch. Es war kein gewohnliches Feuer: Es war purpurrot. Im gleichen Augenblick schossen schwarze Flammen im Turbogen gegenuber auf Sie sa?en in der Falle.

»Schau mal!« Hermine griff nach einem zusammengerollten Blatt Papier, das neben den Flaschen lag. Harry sah ihr uber die Schulter und las:

Die Gefahr liegt vor euch, die Rettung zuruck,

Zwei von uns helfen, bei denen habt ihr Gluck,

Eine von uns sieben, die bringt euch von dannen,

Eine andere fuhrt den Trinker zuruck durch die Flammen,

Zwei von uns enthalten nur guten Nesselwein,

Drei von uns sind Morder, warten auf eure Pein.

Wahlt eine, wenn ihr weiterwollt und nicht zerstauben hier.

Euch helfen sollen Hinweis' – und davon ganze vier:

Erstens: so schlau das Gift versteckt mag sein,

's ist immer welches zur Linken vom guten Nesselwein;

Zweitens: die beiden an den Enden sind ganz verschied'ne Leut,

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