Mybrary.info
mybrary.info » Книги » Детективы и триллеры » Триллеры » Der Schwarm - Schatzing Frank (читать книги TXT) 📗

Der Schwarm - Schatzing Frank (читать книги TXT) 📗

Тут можно читать бесплатно Der Schwarm - Schatzing Frank (читать книги TXT) 📗. Жанр: Триллеры. Так же Вы можете читать полную версию (весь текст) онлайн без регистрации и SMS на сайте mybrary.info (MYBRARY) или прочесть краткое содержание, предисловие (аннотацию), описание и ознакомиться с отзывами (комментариями) о произведении.
Перейти на страницу:

Es war einer der kuhnsten Fluge aller Zeiten gewesen unter einem Himmel, dessen Tiefblau den Weltraum schon erahnen lie?.

In 80 Kilometern Hohe leuchteten noch vereinzelt gitterformige Nachtwolken. Die Temperatur betrug -113 Grad Celsius. Nichts hier oben lie? auf menschliche Anwesenheit schlie?en, sah man von der gelegentlichen Prasenz startender und landender Raumfahrzeuge ab. Das Tiefblau wechselte uber in Schwarzblau. Hier begann das Reich all jener heidnischen Gotter, die von der modernen Wissenschaft als Polarlichter und vergluhende Meteoriten entlarvt worden waren. Nirgendwo hatten die physikalischen Besonderheiten derart zur Bildung von Mythen und Legenden beigetragen wie in der Hunderte von Kilometern durchmessenden Thermosphare. Tatsachlich eignete sie sich als Wohnort weder fur Gottheiten noch sonstige Lebensformen. Nichts und niemand konnte hier uberdauern. Gamma und Rontgenstrahlen fielen ungehindert ein. Kaum noch Gasmolekule waren anzutreffen.

Dafur aber etwas anderes.

Mit 28000 Stundenkilometern zogen in 150 Kilometern Hohe die ersten Satelliten dahin. Ihrer Natur nach waren es vornehmlich Spionagesatelliten, die sich so nah wie irgend moglich uber dem Erdboden hielten. 80 Kilometer uber ihnen erstellte die Sonde der Space Radar Topography Mission Hohenprofile der Erdoberflache und arbeitete an der Weltkarte des 21. Jahrhunderts. In solch geringer Hohe bremste das immer noch verhaltnisma?ig dichte atmospharische Gemisch die Geschwindigkeit der Satelliten stetig ab, sodass sie auf gelegentliche Treibstoffschube angewiesen waren, um nicht abzusturzen. Oberhalb 300 Kilometer brauchten sie keinen Treibstoff mehr. Hier glichen sich Zentrifugalkraft und Erdanziehung aus, sorgten fur stabile Umlaufbahnen, und der Himmel fullte sich.

Es ging zu wie auf einem Netz ubereinander geschichteter Highways. Je hoher, desto reger. Zwei kleine, elegante Flugkorper mit Namen Champ und Grace observierten das Gravitations— und Magnetfeld der Erde. 600 Kilometer uber den Polen empfing ICESat Reflexionen der Erdoberflache und gab Aufschluss uber Veranderungen der Eiskappen. 70 Kilometer daruber kreisten drei hoch entwickelte Lacrosse-Beobachtungssatelliten des amerikanischen Militars und tasteten den Boden mit hoch auflosendem Radar ab. Aus 700 Kilometern Hohe beobachteten die LANDSAT-Sonden der NASA Lander und Kusten, verma?en die Zu— und Abnahme von Gletschern, kartierten die Ausdehnung von Waldern und Packeis und lieferten detailgetreue Darstellungen der globalen Temperaturverteilung. SeaWiFS war mit optischer und infraroter Bilderfassung den Algenkonzentrationen in den Ozeanen auf der Spur. Die NOAA-Satelliten hatten sich auf einer sonnensynchronen Umlaufbahn in 850 Kilometern Hohe hauslich eingerichtet, und alle moglichen Wettersatelliten bewegten sich von Pol zu Pol. Bis weit in die Magnetosphare herrschte das Gedrange, die jenseits der 900-Kilometer-Grenze kosmische Teilchen und Sonnenemissionen zu zwei Strahlungsgurteln bundelte, dem sogenannten Van-Allen-Gurtel, der sich zu einem kuriosen Medienphanomen entwickelt hatte. Einem Gro?teil der amerikanischen Bevolkerung diente er als schlagender Beweis dafur, dass die Amerikaner nicht auf dem Mond gewesen waren — selbst angesehene Wissenschaftler bezweifelten, dass uberhaupt ein Mensch in einem Raumschiff hinreichend geschutzt war, um diese Zone todlicher Strahlung zu durchqueren. In der SatellitenTerminologie firmierte die Region hingegen schlicht als LEO, Low Earth Orbit, gefolgt vom dicht besiedelten Feld der Middle Low Orbits mit den gut 20000 Kilometer hoch fliegenden GPS-Satelliten, bis schlie?lich in 35888 Kilometern die geostationaren Satelliten wie fixiert dahingen, Huter fester Platze, allen voran die Intelsats fur die weltweite Kommunikation.

Von alldem war Mozart unvorstellbar weit entfernt. Doch wahrend sich die Klavierklange in der Fruhlingsluft verloren hatten, war Lis Gesprach mit dem Prasidenten die lange Strecke hinauf ins All und wieder zuruckgereist. Auf dem Scheitelpunkt ihres Telefonats hatten sich die beiden im au?eren Weltraum unterhalten und Informationen ausgetauscht, die ebenfalls dem Weltraum entstammten. Ohne das Heer der Satelliten hatte Amerika die Golfkriege nicht fuhren konnen, nicht den Krieg im Kosovo und nicht den in Afghanistan. Der Luftwaffe waren keine Prazisionstreffer gelungen ohne die Unterstutzung aus dem All, und das Oberkommando ware blind gewesen fur Feindbewegungen in unzuganglichen Bergregionen ohne das hoch auflosende Auge von Crystal, auch KH-12 genannt. KH stand fur Keyhole. Amerikas detailgenaueste Spionagesatelliten bildeten das optische Pendant zum Radar des Lacrosse-Systems. Sie erkannten Gegenstande von vier bis funf Zentimetern Kantenlange und fotografierten auch im infrarotnahen Bereich, was ihre Aktionszeit auf die Nacht ausdehnte. Im Gegensatz zu au?eratmospharischen Satelliten waren sie mit einem Raketenantrieb ausgestattet, der ihnen den Aufenthalt in sehr niedrigen Umlaufbahnen gestattete. Ublicherweise umkreisten sie den Planeten in 340 Kilometern Hohe zwischen Nord— und Sudpol, was sie in die Lage versetzte, innerhalb von 24 Stunden die gesamte Erde zu fotografieren. Mit Einsetzen der Angriffe vor Vancouver Island waren einige von ihnen auf 200 Kilometer abgesenkt worden. Keyhole, Lacrosse und 24 neue optische Hochprazisionssatelliten in extrem erdnahen Umlaufbahnen, von Amerika als Antwort auf die Anschlage des 11. September in den Orbit geschossen, bildeten nun eine Konstellation, deren Leistungsfahigkeit sogar dem viel geruhmten deutschen SAR-Lupe-System den Rang ablief.

Um 20.00 Uhr Ortszeit erhielten zwei Manner in einem unterirdischen Raum bei Buckley Field in der Nahe von Denver einen Anruf. Die Buckley Field Station gehorte zu mehreren geheimen Bodenstationen der amerikanischen Bildaufklarungsbehorde NRO, die mit der Planung der Satellitenspionage fur die amerikanische Luftwaffe beauftragt war. Sie arbeitete eng zusammen mit der nationalen Sicherheits— und Dechiffrierbehorde NSA. Deren Auftrag bestand im Wesentlichen darin, zu lauschen und abzuhoren. Den amerikanischen Behorden gestattete die Allianz der beiden Geheimdienste Uberwachungsmoglichkeiten ohne Beispiel. Mittlerweile uberzog ein gro?tenteils automatisiertes Netzwerk den Planeten, Echelon genannt, dessen verschiedenste technischen Systeme die internationale Kommunikation uberwachten, von Satelliten uber Mikrowellenradio bis hin zur Glasfaser.

Die beiden Manner sa?en unterhalb einer riesigen Satellitenschussel. Umgeben von Monitoren empfingen sie Daten von Keyhole, Lacrosse und anderen Sonden in Echtzeit, interpretierten und verarbeiteten sie und leiteten sie an zustandige Stellen weiter. Beide waren ihrer Funktion nach Geheimagenten, wenngleich sie in nichts dem Bild entsprachen, das man sich gemeinhin von Agenten machte. Sie trugen Jeans und Turnschuhe und sahen eher aus wie Mitglieder einer Grunge-Band.

Der Anrufer informierte die Manner uber den Notruf eines Fischkutters vor der Nordostspitze von Long Island. In Hohe von Montauk war es offenbar zu einer Kollision gekommen, die auf den Angriff eines Pottwals schlie?en lie? — falls die Meldung stimmte. Die allgemeine Hysterie gipfelte in einer Flut falscher Alarme. Angeblich war ein gro?eres Schiff zur Unglucksstelle unterwegs, aber auch diese Meldung lie? sich nicht verifizieren. Der Kontakt zur Mannschaft war Sekunden nach dem Notruf abgerissen.

KH-12-4, einer der Crystal-Keyhole-Satelliten, naherte sich sudostlich von Long Island. Er befand sich in gunstiger Position. Die Direktive des Anrufers an die Bodenmannschaft lautete, das Teleskop unverzuglich auf die mogliche Unglucksstelle auszurichten.

Einer der Manner gab eine Reihe von Befehlen ein.

195 Kilometer uber der Atlantikkuste raste KH-12-4 dahin, eine teleskopbestuckte Rohre von 15 Metern Lange und viereinhalb Metern Durchmesser, die inklusive Treibstoff beinahe 20 Tonnen wog. Zu beiden Seiten entfalteten sich gro?e Sonnensegel. Der Befehl aus Buckley Field setzte einen schwenkbaren Spiegel vor dem Objektiv in Bewegung. Damit konnte der Satellit nach allen Seiten einen Bereich von bis zu 1000 Kilometern scannen. In diesem Fall reichte eine winzige Korrektur. Da es fruher Abend war, schalteten sich die Restlichtverstarker ein und erhellten das Bild wie zur Mittagszeit. Alle funf Sekunden schoss KH-12-4 ein Foto und funkte die Daten an einen Relaissatelliten, der sie ins Datenzentrum von Buckley Field schickte.

Перейти на страницу:

Schatzing Frank читать все книги автора по порядку

Schatzing Frank - все книги автора в одном месте читать по порядку полные версии на сайте онлайн библиотеки mybrary.info.


Der Schwarm отзывы

Отзывы читателей о книге Der Schwarm, автор: Schatzing Frank. Читайте комментарии и мнения людей о произведении.


Уважаемые читатели и просто посетители нашей библиотеки! Просим Вас придерживаться определенных правил при комментировании литературных произведений.

  • 1. Просьба отказаться от дискриминационных высказываний. Мы защищаем право наших читателей свободно выражать свою точку зрения. Вместе с тем мы не терпим агрессии. На сайте запрещено оставлять комментарий, который содержит унизительные высказывания или призывы к насилию по отношению к отдельным лицам или группам людей на основании их расы, этнического происхождения, вероисповедания, недееспособности, пола, возраста, статуса ветерана, касты или сексуальной ориентации.
  • 2. Просьба отказаться от оскорблений, угроз и запугиваний.
  • 3. Просьба отказаться от нецензурной лексики.
  • 4. Просьба вести себя максимально корректно как по отношению к авторам, так и по отношению к другим читателям и их комментариям.

Надеемся на Ваше понимание и благоразумие. С уважением, администратор mybrary.info.


Прокомментировать
Подтвердите что вы не робот:*