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Der Piratenfurst: Fregattenkapitan Bolitho in der Java-See - Kent Alexander (прочитать книгу .TXT) 📗

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Davy sagte nichts, aber offenbar wurmte es ihn, da? Soames gleich mit einem Plan bei der Hand war, nachdem er selbst ohne weitere Uberlegungen zum Abwarten geraten hatte.

Bolitho blickte zur Undine hinuber.»Gut. Eine halbe Stunde Rast, dann geht es los. Vierzig Mann sollten bei einiger Vorsicht genugen. Vielleicht ist es auch blo?e Zeitverschwendung. «Er dachte an das stumme Lauern des Dschungels.»Aber ein Schiff, das so gefahrlich weit landeinwarts ankert? Nein, das mu? etwas zu bedeuten haben. «Er winkte Penn herbei.»Ich schreibe jetzt Befehle fur den Ersten Leutnant nieder, die Sie ihm sofort uberbringen werden. Die Undine soll morgen fruh die Boote dorthin ausschicken und uns abholen. Bis dahin mu?ten wir Bescheid wissen. «Er warf Davy einen Blick zu.»So oder so.»

Keen trat, eine Pistole lassig im Gurtel, aus dem Wald. Nach einem Blick aufs Meer blieb er stehen und deutete mit erhobenem Arm hinaus. Die Jolle scho? mit Hochstgeschwindigkeit heran, in der Sonne glanzten ihre Riemen wie Silber.

Das Boot stie? ans Ufer; ohne das Festmachen abzuwarten, sprang Midshipman Armitage heraus und fiel naturlich der Lange nach in den Sand. Allday, der die Szene kritisch beobachtet hatte, rief aus:

«Mein Gott, Captain! Dieser junge Herr stolpert noch mal uber ein Samenkorn!»

Mit hochrotem Kopf hastete Armitage an den grinsenden Matrosen vorbei den Strand herauf.»Mr. Herrick la?t mit Respekt melden, Sir — «, er machte eine kleine Pause, um sich den Sand vom Kinn zu reiben,»- da? einige kleine Fahrzeuge nordlich von hier gesichtet worden sind. «Er deutete aufs Geratewohl irgendwo in den Dschungel.»Ein ganzes Geschwader. Mr. Herrick meint, sie halten auf uns zu; allerdings sind sie… «Er machte eine Pause und verzerrte das Gesicht wie immer, wenn er eine schwierige Meldung loswerden mu?te,»…nicht mehr zu sehen. «Dann fiel ihm der Schlu? ein, und er nickte erleichtert.»Mr. Herrick meint, sie haben irgendwas an Land vor, laufen aber eine andere Bucht an.»

Bolitho pre?te die Hande auf dem Rucken zusammen. Das war genau das, was er befurchtet hatte. Und es hatte zu keinem schlimmeren Zeitpunkt eintreffen konnen.»Danke, Mr. Armitage.»

Leise sagte Davy:»Dann wird es nichts mit unserem Unternehmen, Sir. Wir konnen uns nicht aufsplittern, wenn feindliche Eingeborene in der Nahe sind.»

Verachtlich fuhr Soames dazwischen:»Die Pest darauf, Mr. Davy! Wir haben Munition genug, um tausend lausige Eingeborene zu verscheuchen!»

«Schlu? jetzt!«Bolitho starrte die beiden zornig an, wahrend seine Gedanken immer noch mit diesem Problem beschaftigt waren.»Mr. Herrick hat wahrscheinlich recht. Kann sein, sie gehen nur an Land, um zu jagen oder zu lagern. So oder so, unsere Aktion wird dadurch um so wichtiger. «Nachdenklich blickte er Soames an und las in dessen tiefliegenden Augen Arger und Triumph zugleich.»Suchen Sie Ihre Leute sofort aus.»

Steif fragte Davy:»Und ich, Sir?»

Bolitho wandte sich ab. Im Kampf Mann gegen Mann wurde Soames besser sein. Andererseits benotigte Herrick, wenn ihm selbst etwas zustie?, auf der Undine eher einen Mann mit Hirn als einen mit Muskeln, falls er in eigener Verantwortung weitersegeln mu?te.

«Sie kehren mit dem letzten Arbeitskommando an Bord zuruck. «Er kritzelte ein paar Zeilen auf Fowlars Block.»Und Sie werden, so gut Sie konnen — «, absichtlich ubersah er die Enttauschung auf Davys Gesicht,»- Mr. Herrick klarmachen, was ich vorhabe.»

Gepre?t erwiderte Davy:»Ich bin dienstalter als Soames, Sir. Es ist mein gutes Recht, an dieser Aktion teilzunehmen.»

Bolitho blickte ihn gelassen an.»Aber was Ihre Pflicht ist, entscheide ich. Ihre Loyalitat setze ich dabei voraus. «Er warf einen Seitenblick auf Soames, der vor einer Doppelreihe Matrosen auf und ab schritt.»Sie kommen auch noch dran, dessen seien Sie sicher.»

Ein Schatten fiel uber Fowlars Karte — es war Rojart, der spanische Leutnant mit den ewig traurigen Augen.

«Ja, Tenientel»

Er mu?te in einem der anderen Boote an Land gekommen sein.

«Ich mochte mich Ihnen zur Verfugung stellen, Capitan.«Stolz blickte er zu Davy und Allday hinuber.»Don Luis hat mir befohlen, Sie nach besten Kraften zu unterstutzen.»

Bolitho seufzte. Rojart hatte sich bereits des ofteren als Traumer erwiesen. Vielleicht kam das von seinen furchtbaren Erlebnissen beim Schiffbruch. Immerhin — ein weiterer Offizier, auch wenn er Spanier war, wurde von Nutzen sein. Au?erdem war damit noch ein Offizier weniger an Bord.»Sie sehen also, Mr. Davy, da? Mr. Herrick Ihre Hilfe mehr denn je benotigt. «Und zu Rojart:»Ich nehme Ihr Angebot mit Dank an, Teniente.»

Der Spanier lachelte mit blitzenden Zahnen und verneigte sich.»Zu Ihren Diensten, Capitan!»

Grinsend murmelte Allday:»Na, dann helfe uns Gott!»

Wieder wurde ein Wasserfa? aus dem Wald an den Strand geschleift; keuchend klappte Duff seine Brille zusammen und rief:»Das letzte, Sir!«Strahlend musterte er die Umstehenden.»Eine volle Ladung!»

Soames schnallte sich den Gurtel enger und meldete:»Abteilung klar zum Abmarsch, Sir. «Er deutete auf die angetretenen Matrosen.»Alle bewaffnet, aber ohne uberflussiges Gepack. «Davy ubersah er einfach.

Keen sammelte seine Patrouille soeben am anderen Ende des Strandes, und an einer flachen Stelle stand Pryke bei einem Haufen Bauholz, das die Helfer nach seinen Angaben zurechtgesagt hatten.

Davy legte formell die Hand an den Dreispitz.»Viel Gluck,

Sir!»

Lachelnd entgegnete Bolitho:»Danke, Mr. Davy. Werden wir hoffentlich nicht allzu notig brauchen. «Und zu Fowlar:»Gehen Sie voran, und machen Sie sich dabei Notizen. Wer wei? — vielleicht kommen wir wieder.»

Damit wandte er sich um und schritt auf den Waldrand zu.

«Kurze Rast!«Bolitho zog die Uhr aus der Tasche seiner Kniehose und sah nach der Zeit. Die Stundenziffern waren jetzt schon schwerer zu erkennen als vorhin. Er blickte hoch. Der Himmel war bereits dunkler, und uber den Baumen lag es nicht mehr wie Gold, sondern wie Purpur. Erschopft lie?en sich die Matrosen nieder oder lehnten sich an Baume, um sich von dem

Gewaltmarsch zu erholen. Anfangs war es nicht allzu schwer gewesen. Mit Axten hatten sie sich einen Pfad gehauen und waren ganz gut vorangekommen; aber als sie sich der Stelle naherten, wo nach Bolithos und Fowlars Schatzung die schmale Bucht liegen mu?te, lie?en sie die Axte stecken und bahnten sich ihren Weg durch Busch und Schlingengewachse mit blo?en Handen.

Nachdenklich betrachtete Bolitho seine Leute. Ihre Hemden waren zerschlitzt, Gesichter und Arme blutig von den Rissen tuckischer Zweige und Dornen. Hinter ihnen wurden die verschlungenen Aste dunkler und schienen im Dunst verrottender Vegetation zu zittern wie in einem Wind, den man nicht spurte.

Soames trocknete sich Gesicht und Nacken mit einem Tuch.»Ich habe Spaher vorausgeschickt, Sir. «Er ri? einem Mann die Feldflasche vom Mund.»Langsam, Idiot! Das mu? vielleicht noch eine ganze Weile reichen!»

Bolitho sah Soames jetzt mit anderen Augen. Die Manner zum Beispiel, die er als Spaher ausgesucht hatte, waren nicht die Starksten oder die Befahrensten, wie man es bei einem Leutnant seiner Herkunft erwartet hatte. Beide Spaher waren ganz frische Rekruten der Undine und ohne jede seemannische Erfahrung. Der eine hatte auf einer Farm gearbeitet, und der andere war Jagdgehilfe in Norfolk gewesen. Doch beide waren sehr gut ausgewahlt. Fast lautlos waren sie zwischen den Baumen verschwunden.

«Was halten Sie davon, Captain?«murmelte Allday.

Beim Anblick dieses kraftvollen, zuverlassigen Mannes lie? Bolithos Spannung etwas nach.»Wir sind jetzt schon ziemlich dicht dran. «Wie Herrick wohl zurechtkam? Und ob er noch mehr Eingeborenenboote gesichtet hatte? Wie die meisten seiner Manner fuhlte er sich an Land unbehaglich — abgeschnitten vom Schiff.

Fowlar zischte:»Achtung, da kommt jemand.»

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