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Die Seemannsbraut: Sir Richard und die Ehre der Bolithos - Kent Alexander (книги бесплатно без регистрации TXT) 📗

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Gossage versuchte es wieder.»Meine Frau schrieb mir, da? man von einer Ablosung Sir Richards spricht. «Herrick staunte. Dulcie hatte nichts derartiges erwahnt.»Wann?»

Gossage lachelte. Endlich hatte er die Aufmerksamkeit des Konteradmirals.

«Nachstes Jahr, Sir. Die Navy wird umgestaltet, die Geschwader erhalten andere Stationen zugewiesen. In dem Artikel, den sie gelesen hat.»

Herrick grinste kalt.»Verdammter Unsinn, Mann! Sir Richard und ich haben diese Parolen des Kustenklatsches unser Leben lang gehort. Der Tag, an dem wir.»

Der Ausguck schrie:»An Deck! Signal vom Flaggschiff!»

Ein Dutzend Fernrohre hoben sich zugleich, und der Signalmeister rief:»An alle, Sir! Sichten Tybalt im Norden!»

Gossage zischte den Wachoffizier an:»Warum, in drei Teufels Namen, haben die sie zuerst gesehen?»

Herrick lachelte schwach.»Bestatigen. «Dem Ersten Leutnant rief er zu:»Schicken Sie einen guten Meistersgehilfen nach oben, Mr. O'Shea!»

Der Leutnant sah erst noch seinen Kommandanten an, aber Herrick blaffte dazwischen:»Nun machen Sie schon!»

Die Hande auf dem Rucken verschrankt, ging er davon. Er hatte sich nie an den Rang eines Flaggoffiziers gewohnt, hatte ihn nicht einmal erwartet, ungeachtet der schmeichelhaften Dinge, die Dulcie ihm standig sagte. Im Herzen wurde er immer ein Kapitan bleiben und es nicht anderen uberlassen, seine Plane auszufuhren.

Die ganze Schlachtlinie der acht Schiffe wurde nun von Spekulationen schwirren. Herrick dachte an die abwesende Absolute. Da hatte er trotz allem richtig gehandelt. Noch so ein Sturm wie der letzte, und das arme, verrottete Schiff ware sicherlich untergegangen. Aber da? Bolitho seine Entscheidung nicht gelten lie?, wurmte ihn doch. Er nahm sein eigenes Fernrohr, das neueste und teuerste, das Dulcie hatte finden konnen, und richtete es auf die nachfolgenden Schiffe. Sie bildeten eine perfekte Formation, die Wimpel an ihren Mastspitzen zungelten wie Schlangen, das Sonnenlicht strich uber das Schachbrettmuster ihrer Stuckpforten.

Abermals hallte ein Ruf von oben: «Tybalt in Sicht, Sir!»

Herrick kletterte auf die Steuerbord-Poopleiter und stutzte sein schones Fernrohr auf. Er konnte die Bramsegel der Fregatte eben ausmachen. Rosa umrandert und zart wie die Schafchenwolken, standen sie auf dem messerscharfen, tiefblauen Horizont. Noch immer kein Anzeichen fur Regen. Vielleicht wurde sich Bolitho endlich doch entschlie?en und einige Schiffe auf die Suche nach Frischwasser schicken.

Er sah winzige Farbtupfer uber die Segelpyramiden der Fregatte steigen: Signale. Herrick blinzelte; seine Sehscharfe war auch nicht mehr so gut wie fruher, obwohl er das niemals zugegeben hatte. Er dachte an Bolithos Qual, als er ihm seine Augenverletzung offenbart hatte. Er war aus mehreren Grunden mit sich unzufrieden, nicht zuletzt deshalb, weil er versagt hatte, als Bolitho seine volle Unterstutzung brauchte.

Herricks Flaggleutnant, ein ranker junger Mann namens De Broux, rief:»Von Tybalt, Sir!»

Herrick wartete ungeduldig. Der Flaggleutnant hatte ihm nie gefallen, er war zu weich, hatte sogar einen franzosischen Namen. Ahnungslos sagte De Broux:»Fremdes Segel in Nordost!»

Schon kam die nachste Meldung:»Vom Flaggschiff, Sir! An alle: mehr Segel setzen.»

Herrick sah den Bestatigungswimpel nach oben fliegen.

Gossage rief:»Toppgasten aufentern, Mr. O'Shea! Reffbandsel los!»

Der Konteradmiral hob das Fernrohr und stieg zwei Stufen hoher. Dulcie war so stolz gewesen, als sie das teure Teleskop fur ihn gekauft hatte, noch dazu von einem der besten Instrumentenmacher in London. Sein Herz sank, als er sich erinnerte, da? sie mit Belinda dorthin gegangen war.

De Broux schrie plotzlich: «Tybalt an Flaggschiff, Sir!«Dann wurde er unsicher und stotterte:»Schatzungsweise zwolf Linienschiffe!»

Herrick stieg wieder aufs Achterdeck hinunter. Er wu?te selbst nicht zu sagen, wie ihm zumute war. Lahmte ihn das letzte Signal, oder nahm er es als schicksalhaft und unausweichlich hin?

Gossage starrte ihn offenen Mundes an und wollte gerade sprechen, als De Broux verzweifelt rief:»Signal an alle, Sir! Klar zum Gefecht!»

Herrick reagierte so gelassen auf Gossages Fassungslosigkeit, da? es ihn selbst erstaunte. Kuhl fragte er:»Nun, Kapitan Gossage, wie gefallen Ihnen unsere Zukunftsaussichten?»

XVIII In der Stunde der Gefahr

Bolitho streckte die Arme aus und versuchte seine Ungeduld zu zugeln, als Ozzard ihm flink die wei?e Weste zuknopfte. Bei ihrem Wassermangel kam es ihm ungewohnt vor, von Kopf bis Fu? in sauberer Kleidung zu stecken. Uber Ozzards Schulter hinweg sah er Kapitan Keen am anderen Ende der Kajute stehen und die Befehle und Antworten auf dem Oberdeck mithoren.

Hyperion war noch nicht gefechtsklar. Bolitho uberlie? es Herrick und den einzelnen Kommandanten, sich in der ihnen angemessenen Zeit vorzubereiten. Hyperions Besatzung nahm schnell noch eine letzte Mahlzeit ein. Es uberstieg Bolithos Verstandnis, da? der Durchschnittsseemann vor dem Gefecht uberhaupt noch etwas essen konnte.

Keen sagte:»Wenn die Dons sich weiter so nahern, wird keiner von uns die Luvseite halten konnen. Es sieht so aus, als liefen unsere Kurse zusammen. «Seine Augen waren dunkel vor Konzentration, als er sich die noch fernen Schiffe vorstellte. Ein Tag spater, und der Feind ware unbemerkt an ihnen vorbeigelaufen und hatte im Schutz der spanischen Kuste Gibraltar erreichen konnen.

Bolitho entgegnete:»Ich mu? ihnen die Luvseite wegnehmen. Andernfalls werden sie uns im Kampf Schiff gegen Schiff vernichten. «Keen pflichtete ihm bei, und beide sahen im Geiste, wie Bolithos Plan Gestalt gewann.»Wir bleiben bis zum letzten Augenblick zusammen. Dann andern wir den Kurs nach Steuerbord und bilden zwei Kolonnen. Herrick wei?, was er zu tun hat. Seine Schiffe sind die kurzere Linie, aber das tut nichts zur Sache. Wenn wir erst einmal im Nahkampfstehen, konnen wir den Feind vielleicht aufsplittern.»

Ozzard kam mit Rock und Hut.

Keen protestierte gegen die auffallende Uniform. Er zeigte auf das goldene Gehange mit der Nilmedaille, das Bolitho um den Hals trug.»Ich kenne Ihre Gewohnheiten, Sir Richard. Aber das hei?t, das Unheil herauszufordern.»

Allday trat durch die andere Tur und langte nach dem alten Degen. Beilaufig bemerkte er:»Mit allem Respekt, Kapt'n Keen, Sie verschwenden nur Ihre Zeit.»

Keen und Allday sahen einander an. Allday entsann sich besser als jeder andere, wie Bolitho an Bord der kampfenden Phalarope bei den Samtes die gro?e Uniform getragen hatte, ein gutes Ziel fur jeden Scharfschutzen. Aber er wollte, da? die Manner ihn sahen. Allday wu?te, es war unmoglich, ihm das auszureden.

Bolitho glitt in die Armel und wartete auf Ozzard, der sich auf die Zehen stellte und die glitzernden Epauletten mit den zwei Silbersternen anpa?te.

«Dies wird keine Schlacht, bei der man probeweise seine Krafte testet, Val. Wir durfen nicht einmal daran denken, sie moglicherweise zu verlieren. Der Sieg ist lebenswichtig, nehmt das zur Kenntnis.»

Keen lachelte schwach.»Ich wei? es.»

Ein Ruf vom Masttopp. Ein Leutnant kam vom Achterdeck gerannt und blickte Bolitho an.»Des Ersten Leutnants Respekt, Sir, und.»

Es fiel ihm schwer, die Augen von der Uniform des Vizeadmirals loszurei?en und auf Keen zu richten.»Der Ausguck im Gro?mast meldet soeben: Feind in Sicht, steuert Sudwest.»

Keen blickte Bolitho erwartungsvoll an. Der nickte.»Signal an alle: Feind in Sicht. «Dann winkte er Ozzard.»Raum die Kajute aus. Der Bootsmann und seine Leute warten schon, um die Mobel ins Orlopdeck zu bringen. «Er legte ihm die Hand auf die knochige Schulter.»Geh mit ihm. Und keine Heldentaten heute. «Als Ozzard ihn trubsinnig ansah, fugte er hinzu:»Ich wei? nicht, was dich qualt, aber ich werde es in Ordnung bringen. Verla? dich drauf.»

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