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Der Brander: Admiral Bolitho im Kampf um die Karibik - Kent Alexander (читать книги txt) 📗

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Der Brander: Admiral Bolitho im Kampf um die Karibik
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17 март 2020
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Der Brander: Admiral Bolitho im Kampf um die Karibik - Kent Alexander (читать книги txt) 📗
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Der Brander: Admiral Bolitho im Kampf um die Karibik - Kent Alexander (читать книги txt) 📗 краткое содержание

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1802 — Boston und Karibik. Der Friede von Amiens hat die beiden Erbfeinde England und Frankreich keineswegs versohnt. Vizeadmiral Richard Bolitho, unterwegs in diplomatischer Mission, mu? erleben, da? er mit seinem leichten Linienschiff «Achates» mitten in einen unerklarten Krieg segelt. Politische Winkelzuge, Piraterie, Rebellion und schlie?lich Brandstiftung machen aus Bolithos Einsatz einen Kampf gegen alle.

Der Brander: Admiral Bolitho im Kampf um die Karibik читать онлайн бесплатно

Der Brander: Admiral Bolitho im Kampf um die Karibik - читать книгу онлайн бесплатно, автор Kent Alexander
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Alexander Kent

Der Brander

Admiral Bolitho im Kampf um die Karibik

Fur Winifred in Liebe, bis wir uns wiedersehen

I Die Flagge im Fockmast

Richard Bolitho stand am offenen Fenster und starrte hinaus in den Hof, hinter dessen Mauer das Meer blinkte.

Es hatte ein wunderschoner Maientag sein konnen; in diesem Licht wirkte selbst der gedrungene Umri? von Pendennis Castle, der alten Burg, die den Schiffahrtsweg nach Falmouth und den Zugang zur Reede von Carrick beherrschte, weniger bedrohlich. England geno? den Frieden — nach neun Jahren Krieg mit Frankreich und seinen Verbundeten. Trotzdem, so schnell konnte man sich nicht umgewohnen. In Falmouth mu?ten die jungen Manner nicht mehr nach ihren Waffen greifen, wenn ein fremdes Segel vor der Kuste auftauchte und damit ein Uberfall des Feindes drohte; sie liefen auch nicht mehr erschrocken davon, wenn sich der Ankommling als britisches Kriegsschiff entpuppte. Letzteres hatte bedeutet, da? bald die verha?ten Pre?patrouillen die Hauser durchsuchen wurden, um Manner unter Zwang fur den Dienst auf See anzuwerben, vielleicht auf Nimmerwiedersehen. Kaum zu glauben, da? dies alles jetzt der Vergangenheit angehorte.

Bolitho sah die Kutsche im Schatten neben der Remise warten. Nun war es bald soweit. Gleich mu?ten die Pferde herausgefuhrt und vorgespannt werden. Jetzt hie? es nicht mehr: nachste Woche — oder wenigstens morgen. Der Augenblick war gekommen.

Er wandte sich vom Fenster ab und wartete, bis seine von der Sonne geblendeten Augen sich an das schattige Zimmer gewohnt hatten. Das gro?e graue Steinhaus, das seine Familie seit Generationen bewohnte, war so still, als hielte es den Atem an, um das Unausweichliche noch etwas hinauszuschieben.

Sieben Monate waren nun vergangen, seit Bolitho heimgekehrt war nach der Schlacht, die alle feindlichen Invasionsplane durchkreuzt und die franzosische Position bei den Friedensverhandlungen so geschwacht hatte. Sieben Monate, seit er Belinda geheiratet hatte und zu einem glucklichen Mann geworden war.

Er schritt zum Fu? der breiten Innentreppe und blickte zu den Portrats seiner Vorfahren auf, die da im Halbdunkel hingen. Auch sie mu?ten solche Augenblicke gekannt haben, dachte er. Mu?ten sich gefragt haben, wann und ob sie dieses Haus je wieder betreten wurden. Sein Ururgro?vater, Kapitan Daniel Bolitho, stand auf dem Bild an Deck seines brennenden Schiffes; er war im Krieg der protestantischen Allianz gegen Spanien gefallen. Sein Gesicht trug deutlich die Familienzuge der Bolithos, ebenso das von Bolithos Vater und seines Bruders Hugh; alle waren sie tot.

Und nun mu?te auch er wieder hinaus auf See. Die letzten Monate waren wie im Flug vergangen. Als man ihn zur Admiralitat nach London beordert hatte, ahnte er nicht, was ihn erwartete. Seit dem Friedensschlu? von Amiens [1] schien es ihm, als ob alle teuer erkauften Erfahrungen beiseitegeschoben wurden. Der Gro?teil der Flotte war au?er Dienst gestellt, Tausende von Offizieren und Mannschaften waren entlassen worden und fristeten ihren Lebensunterhalt, so gut sie konnten.

Fur Flaggoffiziere niedrigeren Dienstgrades waren die Posten selten geworden und wurden von den Lords der Admiralitat je nach Gunst verteilt. So hatte es Bolitho erstaunt, als er den Befehl erhielt, ohne Verzug zunachst nach Amerika und dann in die Karibik zu segeln. Zumal ihm nicht ein neues Geschwader, sondern ein kleiner Zweidek-ker unterstellt wurde, dazu lediglich eine Fregatte als Geleit und Kurier.

Sein Empfang durch Admiral Sir Hayward Sheaffe, den Nachfolger des alten Admirals Beauchamp, war hoflich, aber formell gewesen. Sir Hayward schien Bolitho ganz die neue Zeit zu verkorpern. Der von schwerer Krankheit gezeichnete Beauchamp war an seinem Schreibtisch gestorben, ohne je zu erfahren, da? sein letzter Schlachtplan zur Vernichtung der franzosischen Invasionsflotte von Bolitho siegreich ausgefuhrt worden war. Sheaffe dagegen war ein kuhler Kopf, ein pragmatischer, perfekter Verwaltungsmensch. Bolitho konnte sich kaum vorstellen, da? sich dieser Mann von einem kleinen Seekadetten zu seinem jetzigen hohen Rang hinaufgedient hatte.

In der Stille des Hauses horte Bolitho wieder Sheaffes Worte, als seien sie eben erst gefallen.

«Ich wei?, da? Ihnen diese Entscheidung ungebuhrlich hart erscheinen mu?, Bolitho. Nach Ihrer Flucht aus franzosischer Gefangenschaft und Ihrem anschlie?enden Sieg uber Admiral Remond haben Sie wahrscheinlich — mit Recht, wurden viele sagen — eine gesicherte Bestallung erwartet. Jedoch…«, er dehnte das letzte Wort bedeutungsvoll,»ein Krieg endet nicht mit dem letzten Schu?. Ihre Lordschaften benotigen fur diese Aufgabe einen Mann, der ebenso taktvoll wie tapfer handeln kann. Au?erdem hat sie auch ihre guten Seiten: Sie werden hiermit zum Vizeadmiral befordert. «Sein Blick forschte in Bolithos Gesicht nach einer Reaktion.»Damit sind Sie dem Dienstalter nach der jungste Vizeadmiral in der Navy. «Trocken fugte er hinzu:»Abgesehen naturlich von Nelson, dem Liebling der Nation.»

So war das also, dachte Bolitho. Sheaffe war eifersuchtig auf jene Manner, die sich die Bewunderung von Freund und Feind errungen hatten. Trotz seines Rangs und seiner Befugnisse beneidete er sie immer noch.

Vielleicht hatte ihm Bolitho deshalb verschwiegen, da? der wirkliche Grund fur sein Zogern die Sorge um Belinda gewesen war, die in wenigen Wochen ihr erstes Kind erwartete. Sheaffe mu?te es ohnedies wissen, denn sogar in Londoner Zeitungen waren Artikel erschienen uber ihre Hochzeit im Oktober 1801, bei der Bolithos Kameraden die kleine Kirche in Falmouth bis zum Bersten gefullt hatten. Aber vielleicht war Sheaffe auch darauf neidisch?

So hatte Bolitho geschwiegen. Wenn Sheaffe von ihm erwartete, da? er ihn beschwor, um einen Aufschub bat, dann hatte er den Mann vor sich noch immer nicht begriffen.

Bolitho horte ihre Schritte auf dem gefliesten Boden drau?en und straffte die Schultern.

Sie stand im Gegenlicht, das Gesicht uberschattet, aber trotzdem war ihre Schonheit nicht zu ubersehen. Niemals wurde er sich sattsehen konnen an ihr, nie die Sehnsucht nach ihr verlieren. Sonnenschein setzte rotliche Lichter in ihr kastanienbraunes Haar und streichelte den schlanken, gebogenen Nacken.

«Es wird Zeit«, sagte Belinda.

Ihre Stimme war leise und beherrscht, aber Bolitho wu?te, wie schwer ihr dieser Ton fiel.

Fast wie Hohn wirkten dagegen das muntere Pferdegetrappel drau?en auf den Pflastersteinen, die sorglosen Stimmen der Reitknechte. Belinda trat zu ihm und legte ihm beide Hande auf die Schultern.»Ich bin so stolz auf dich, Liebster«, sagte sie.»Mein Mann, der Vizeadmiral. «Ihre Lippen zitterten, ein feuchter Glanz in ihren Augen strafte ihre Worte Lugen.

Er druckte ihren einst schlanken Korper sanft an sich und spurte das Kind, als sei es schon bei ihnen.

«Gib gut auf dich acht, wenn ich weg bin, Belinda.»

Sie lehnte sich in seinen Armen zuruck und sah ihm so eindringlich ins Gesicht, als wolle sie sich jeden Zug einpragen.

«Du bist es, der achtgeben mu?. Fur mich ist hier gut gesorgt. Alle sind freundlich zu mir, bieten mir Beistand und Hilfe an. Dabei brauche ich nur dich. «Sie schuttelte den Kopf, als er zum Sprechen ansetzte.»Keine Sorge, ich werde nicht schwach. Obwohl du mich verlassen mu?t, bin ich glucklich, verstehst du? Jeder Tag der letzten Monate war fur mich wie unser erster. Wenn du mich umarmst, spure ich das wie beim ersten Mal. Ich liebe dich uber alles, aber ich ware eine Narrin, wenn ich mich zwischen dich und die Welt stellen wollte, in der du lebst. Ich kenne doch den Blick, mit dem du die Schiffe beobachtest, wenn sie in die Reede von Carrick einlaufen, dein Gesicht, wenn Thomas oder Allday ein Erlebnis erwahnen, das ich niemals mit dir teilen kann. Bei deiner Heimkehr werde ich dich erwarten, aber bis dahin werden wir uns immer nahe sein.»

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27.3.1802

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