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Die Seemannsbraut: Sir Richard und die Ehre der Bolithos - Kent Alexander (книги бесплатно без регистрации TXT) 📗

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Eine einzelne Stimme rief hurra, und Dunstan dankte mit breitem Grinsen.»Darum haltet euch bereit, Jungs, und Gott sei mit euch allen.»

Er trat beiseite, als sie sich zerstreuten und auf ihre Stationen begaben, wahrend der Bootsmann mit seiner Gruppe die Kettenschlingen ausbrachte und Netze fur die Rahen, um den Geschutzbedienungen einigen Schutz zu gewahren, falls das Schlimmste eintreten sollte.

Dunstan sagte leise:»Ich glaube, wir haben die Mouette gefunden. «Das weitere behielt er fur sich; da? er namlich hoffte, Sinclair ware ebenso schnell im Kampf wie mit der Peitsche. Der Larm beim Niederlegen der Zwischenwande, beim Verlagern von

Vorraten und personlichem Eigentum in den tieferen Rumpf halfen, den gelegentlichen Donner in der Ferne zu dampfen.

Leutnant Meheux beruhrte gru?end seinen Hut.»Schiff ist klar zum Gefecht, Sir.»

Dunstan nickte und dachte wieder an Bolitho.»Zehn Minuten diesmal, sie halten sich ziemlich ran.»

Aber seine gute Laune verflog, und er lachelte nur noch knapp.»Gut gemacht, Josh.»

Die Segel blahten sich horbar wie Riesen, die aus voller Brust atmeten. Das Deck legte sich schrag, aber Dunstan ordnete an:»Bringt sie noch einen Strich hoher an den Wind, steuert Nordnordwest!»

Meheux schnallte sein Koppel um.»Die Leute fuhlen, was in der Luft liegt.»

Er sah die geduckten Geschutzbedienungen, die Schiffsjungen mit ihren Eimern voll Sand, die anderen an den Brassen oder in die Webleinen greifend, bereit nach oben zu spurten, wenn zum Setzen weiterer Segel gepfiffen wurde.

Dunstan entschlo? sich.»Laden, wenn's beliebt, ich…»

Plotzlich erhob sich ein gro?es Geschrei vieler Stimmen, als der Dunst in einer gewaltigen Detonation emporwirbelte.

Jeder Stuckfuhrer hob die Faust.»Alle geladen, Sir!»

Als der Dunst an Dichte verlor, richteten sich aller Augen nach vorn. Ein Feuerball detonierte dort, der Knall rollte auf sie zu und versiegte schlie?lich im Flattern der Segel und im Stromen des Wassers an der Bordwand.

«Schiff an Steuerbord, Sir!»

Dunstan griff zum Glas.»Enter auf, Josh. Ich brauche deine scharfen Augen dort oben.»

Als der Erste Leutnant die Wanten des Gro?mastes erkletterte, kam von der Back ein Warnruf:»Wrackteile voraus!»

Der Meistergehilfe der Wache warf sein ganzes Gewicht ins Rad, um mit den beiden Rudergangern das Steuer herumzurei?en. Dunstan fiel ihnen in den Arm.»Halt, la?t laufen!»

Er begab sich zur Bordwand und sah etwas wie einen riesigen

Sto?zahn drohend vor dem Bug auftauchen. Es war immer das Beste, so etwas von vorne zu nehmen, dachte er entschlossen. Phaedra hatte nicht die dicke Au?enhaut eines Linienschiffes, nicht einmal die einer Fregatte. Die hohe, schwankende Spiere konnte den Rumpf wie eine Ramme durchsto?en.

Ein gebrochener Mast trieb seitlich vorbei, zerrissene Wanten und geschwarzte Leinwand wie faules Unkraut hinter sich herziehend. Leichen ebenfalls, in der Takelage verfangene Manner, deren Gesichter durch das klare Wasser emporstarrten, umgeben von rosa Blut.

Ein Bootsmannsgehilfe unterdruckte ein Schluchzen, als er auf einen der wie Korken dumpelnden Toten hinunterschaute. Der trug die gleiche blaue Jacke mit den wei?en Biesen wie er selbst. Es bestand kein Zweifel mehr, wer in dem Kampf der Unterlegene gewesen war.

Als der Wind ubers Wasser strich, bekamen die kleinen Wellen hier und da Schaumkopfe. Dunstan sah die Nebelschwaden abziehen, die See wurde wieder blank. Er verhielt, als weitere Rufe von vorne kamen. Sie galten einem langen dunklen Etwas, das kaum aus dem Wasser ragte, mit viel Seegras daran. Umgeben war es von gro?en Blasen, von Treibgut und verkohlten Uberbleibseln. Es war ein Schiffskiel, das Ruckgrat eines Fahrzeugs, das langst zur erforderlichen Uberholung hatte entlassen werden sollen.

Dunstan sagte:»Noch einen Strich hoher an den Wind.»

Oben klammerte sich Leutnant Meheux neben dem Ausguck an die Saling und schaute in die Ferne. Er entdeckte die Bramstenge und die Rahen eines anderen Schiffes und aus dem Dunst hervortretende Segel, dazu einen Vorsteven und seine vergoldete Galionsfigur. In Sekundenschnelle rutschte er an einem Backstag hinunter und erreichte Dunstan.

Der horte aufmerksam zu.»Wir beide kennen das Schiff, Josh. Es ist unsere fruhere Consort, jetzt ein Spanier.»

Er hob das Teleskop und betrachtete den Gegner eingehend, als mehr Segel zum Vorschein kamen und der glanzende Rumpf sich beim Wenden zu verkurzen schien. Weil er auf die Phaedra zukam.

Der Fahnrich winkte lebhaft mit den Armen.»Sir, dort treiben Menschen im Wasser, unsere eigenen Leute!«Er weinte fast.

Dunstan schwenkte das Glas, bis er die geschundenen Gestalten im Blickfeld hatte. Einige klammerten sich an Wrackstucke, andere versuchten, Kameraden uber Wasser zu halten. Um besser sehen zu konnen, stieg er in die Wanten und hielt sich am geteerten Tauwerk fest. Der Ausguck im Mast schrie:»Schiffe in Nordost!»

Dunstan hatte sie bereits erblickt. Der Horizont trat jetzt so klar und scharf hervor wie die Klinge eines Degens. Jemand brullte:»Das wird das feindliche Geschwader sein, Jungs! Auf sie!»

Andere stie?en Hochrufe aus, die plotzlich abbrachen, als sie die Uberlebenden der Mouette sichteten. Manner wie sie selbst. Die gleichen Uniformen, dieselbe Sprache.

Dunstan beobachtete die Schiffe am Horizont, bis sein Auge schmerzte. Er erkannte in der starken Linse das rotgelbe Gelander ihrer Marsen, das dem Ausguck noch entging. Er senkte das Glas und schaute voll Trauer den Fahnrich an.

«Wir mussen die armen Teufel da unten sich selbst uberlassen, Mr. Valliant. «Das entsetzte Gesicht des Jungen ignorierte er.»Josh, wir mussen in aller Eile wenden und Sir Richard finden.»

Meheux wartete, von der Grausamkeit des Geschehens noch verstort. Der Kommandant zeigte zum Horizont.»Die Spanier kommen, ein ganzes verfluchtes Geschwader!»

Ein Schu? hallte uber die See, die Luft zitterte. Die fremde Fregatte hatte mit einem ihrer Buggeschutze die Reichweite getestet. Der nachste Schu?.

Dunstan rief durch die gewolbten Hande:»Leute, an die Brassen, klar zum Wenden!»

Er bi? sich auf die Lippen, als eine weitere Kugel neben ihnen einschlug und einen Wasserschwall bis zur Marsrah aufwarf. Seine Manner folgten den Befehlen, die Rahen schwangen herum, der Wind kam jetzt von der anderen Seite, und die Leereling der sich neigenden Phaedra tauchte ins Wasser.

Ein weiterer Schu? verfolgte sie, als die Fregatte mehr Segel setzte. Ihre Rahen waren voller Menschen.

Meheux winkte seinen Toppgasten mit dem Sprachtrichter. Atemlos schrie er:»Macht schnell, ehe sie uns zu fassen kriegen! Wir mussen die Unsern warnen…»

Dunstan verschrankte die Arme und erwartete den nachsten Schu?. Jeder dieser Neunpfunder konnte sein leichtes Schiffchen zerschlagen, bis es unter einer vollen Breitseite so kentern wurde wie das Sinclairs.

«Hier steht mehr als ein Geschwader auf dem Spiel, Josh.»

Eine Kanonenkugel krachte durch die Achterreling und fegte langs Deck wie ein gluhender Meteor. Zwei Manner wurden getotet, ehe sie den Mund zum Todesschrei aufrei?en konnten. Aber Dunstan sah, da? zwei andere an ihre Stelle traten.

«Lauf, meine Schone, lauf!«Er blickte zu den prallen Segeln empor, zu den Masten, die sich wie Peitschenstiele bogen.

«Nur dieses eine Mal, lauf! Heute bist du das wichtigste Schiff in der ganzen Flotte!»

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