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Admiral Bolithos Erbe: Ein Handstreich in der Biskaya - Kent Alexander (читаем полную версию книг бесплатно txt) 📗

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Gefangenschaft geraten.»

«Das wei? ich, Sir. «Er grinste vergnugt.»Auch alle meine Leute sind Freiwillige.»

Wieder blickte Bolitho zum Fischkutter hinab. Jetzt wurde ihm manches klar. Er hatte sich Vorwurfe gemacht, weil er Menschenleben aufs Spiel setzte, aber dieser junge Teufel war ihm ehrlich dankbar dafur. Dankbar fur die Chance, sich auszuzeichnen — eine der seltenen guten Gelegenheiten, auf die der junge Offizier sehnsuchtig wartete. War er in seiner Jugend nicht genauso gewesen? Er ordnete an:»Bringen Sie die Gefangenen an Bord und schicken Sie noch mehr unserer Leute hinuber, die Mr. Browne bei der Durchsuchung helfen konnen. «Mit einem Blick zum Himmel, der sich schon verdunkelte, und zu den Mastspitzen, die das letzte Tageslicht einfingen, fugte er noch hinzu:»Herrgott, Thomas, das Warten auf einen Eroffnungszug des Feindes hangt mir zum Halse heraus. Es wird Zeit, da? wir sie aus ihrem Bau schDeauncnhefnie!«l ihm Allday auf, der auf dem Backbord-Seitendeck stand. Seltsam gespannt und wie erstarrt blickte er auf das Fischerboot hinab. Wenigstens blieb Allday die Teilnahme an diesem tollkuhnen, riskanten Unternehmen erspart, dachte Bolitho.

Er wartete an Deck, bis die kleine Schar ihrer Gefangenen herbeigeschafft war, an der Spitze die drei franzosischen Soldaten. Hinter ihnen kam einer von Clintons Seesoldaten und trug mit angewidertem Gesicht eine blutige franzosische Uniform uber dem Arm. Ihr vorheriger Besitzer hatte keine Verwendung mehr fur sie.

Erst als es schon ganz dunkel war und die Schiffe fur die Nacht Segel refften, kehrte Browne auf die Benbow zuruck.

«Dieses Boot stinkt wie eine Kloake, Sir! Und die Mannschaft auch!»

«Haben Sie etwas gefunden?»

Browne nickte.»Der Kutter stammt aus Brest, nicht hier aus der Gegend. Wir hatten Gluck. Ich habe den Skipper uberzeugen konnen, da? wir ihn spater laufenlassen, wenn er uns die Wahrheit sagt. Und da? er im anderen Fall von der Rah baumeln wird. Er hat mir glaubhaft versichert, da? hier ein ganzes franzosisches Geschwader stationiert ist — mit dem einzigen Auftrag, die Invasionsflotte zu schutzen. Und es klang mir so, als sei Konteradmiral Remond der Oberbefehlshaber. «Browne sah, da? Bolitho die Augen zusammenkniff.»Ich wu?te ja, da? wir ihm noch einmal begegnen, Sir.»

«Ja. Wollen Sie immer noch an dieser Aktion teilnehmen, Oliver? Wir sind jetzt unter uns, also sprechen Sie offen. Sie kennen mich inzwischen gut genug, um zu wissen, da? ich es Ihnen nicht verubeln wurde, wenn Sie es sich anders uberlegten.»

«Ich mochte aber mitfahren, Sir, jetzt noch mehr als vorher. Vielleicht wegen Remond und wegen Styx und auch, weil ich Ihnen dann endlich eine wirkliche Hilfe sein kann, statt Ihnen dauernd nur Depeschen zu reichen und Signale zu notieren.»

Bolitho beruhrte kurz seinen Arm.»Ich wei? es zu schatzen, Oliver. Danke. Aber jetzt mussen Sie sich fertigmachen.»

Als Browne davoneilte, trat Herrick zu Bolitho.»Er ist keine Kampfernatur, Sir«, sagte er.

Uberrascht und geruhrt, da? Herrick sich um Browne zu sorgen schien, den er bisher immer nur kritisiert hatte, blickte Bolitho seinen Freund an.»Vielleicht nicht, Thomas. Aber er besitzt Mut, den er auch einmal beweisen mu?.»

Herrick blickte stirnrunzelnd Wolfe entgegen, der mit einer Namenliste auf ihn zukam.»Verdammt, gibt es immer noch Unklarheiten?»

Lachelnd wandte Bolitho sich zum Gehen. Fast zu beilaufig sagte er noch:»Ich habe ein Signal an Phalarope abzusetzen. Das schreibe ich jetzt aus, damit es im ersten Tageslicht ubermittelt werden kann.»

Dickfellig wie immer blickte Wolfe auf und erkundigte sich bei Herrick:»Gibt's Arger, Sir?»

«Bin mir nicht sicher. «Herrick konnte seine Unruhe nicht verbergen.»Tausendmal lieber als dieses Katz-und-Maus-Spiel ware mir das Krachen der Breitseiten in einem ehrlichen GeWche. «mu?te grinsen.»Sir, zu den Leuten, die zur Beforderung anstehen…»

Die geflickten Segel steif wie Bretter, arbeitete sich der Fischkutter durch den rauhen Seegang; das Lee-Schandeck schnitt standig unter.

Leutnant Searle, wie die meisten seiner Manner in Olzeug und hohen Stiefeln, wie die Fischer sie trugen, befahl scharf:»Bleibt hoch am Wind, verdammt!»

Neben Searle balancierte Browne und kampfte um sein Gleichgewicht, wahrend das Boot unter ihm stampfte und bockte. In seinem franzosischen Soldatenrock mit dem wei?en Brustriemen war er vollauf damit beschaftigt, seine Wurde zu wahren.

Der Morgen dammerte schon herauf, aber der Himmel blieb bewolkt, und hier unten wirkte die See sehr viel gefahrlicher und wilder, als vom hohen Achterdeck der Benbow aus gesehen.

Sie hatten die Nacht durchgearbeitet, um das Boot fur ihre Zwecke herzurichten; die ganze Fischereiausrustung war uber Bord gegangen. Aber gegen den Fischgestank lie? sich nichts unternehmen. Brownes einziger Trost war, da? er sich oben in frischer Luft aufhalten konnte, wahrend die meisten seiner Manner sich in der stinkenden Fischlast zusammendrangen mu?ten. Der Steuermann — Mr. Grubb hatte ihnen seinen Stellvertreter mitgegeben — an der Pinne warnte:»Feindliche Kuste direkt voraus,

Sir.»

Browne schluckte unwillkurlich.»Danke, Mr. Hoblin.»

Er mu?te dem Mann blind vertrauen, denn sehen konnte er nichts; aber Grubb hatte ihm vor dem Ablegen versichert:»Mr. Hoblin hat die richtige Nase, Sir!»

Eiskalte Gischt flog ubers Dollbord und klatschte auf Searles Kopf und Schultern nieder, der die Zahne zusammenbi? und hervorpre?te:»Ich bezweifle, da? die Franzosen so fruh schon ein Wachboot patrouillieren lassen; die sind bestimmt nicht scharf auf ein kaltes Bad.»

Midshipman Stirling, der mit seiner roten Wollmutze eher wie ein Pirat aussah, fragte:»Wie dicht gehen wir ran, Sir?»

Browne konnte aus der Frage des Jungen keine Furcht heraushoren. Sie klang eher ungeduldig, als konne er es nicht abwarten, da? endlich etwas geschah.

«So dicht wir es wagen.»

Searle meinte:»Wenigstens ist der Wind stetig: Nordost. Wenn wir unbemerkt unter die anderen Fischkutter gelangen, ist das Argste uberstanden. Die Franzosen werden uns nicht anpreien, wenn sie erst Sie gesehen haben. «Er grinste.»Soldaten sind allen Fischern der Welt verha?t, ebenso wie Zollner, die Marine und sogar ein biederer Gendarm.»

Ein Seemann, der lang ausgestreckt im Bug lag und Ausschau hielt, rief heiser:»Zwei Boote an Steuerbord voraus!»

Hoblin erganzte:»Fischkutter, ebenfalls unterwegs nach Hause.»

Die Besatzung eilte an Schoten und Fallen, aber Browne bremste sie:»Langsam, Manner! Ihr seid Fischer, nicht Matrosen der Kriegsmarine. Also la?t euch Zeit!»

Grinsend stie?en sie einander an, als sei alles nur ein Possenspiel.

Searle befahl:»Legt sie auf den anderen Bug! Aber haltet euch in Luv von den beiden. «Er wandte sich um, wahrend die Segel laut zu killen begannen und sich auf dem neuen Schlag dann wieder mit Wind fullten.»Belle Ile mu? nordlich von uns liegen.»

Der Steuermann nickte und schielte auf den Kompa?.»Hochstens zwei Meilen entfernt, Sir. «Niemand focht sein Urteil an, und das freute ihn. Schlie?lich war er bei weitem der Alteste an

Bord.

«Verdammt, jetzt fangt's auch noch an zu regnen.»

Browne nickte unbehaglich und versuchte, die rauhe franzosische Uniform am Hals enger zusammenzuziehen. Fast noch schlimmer als der Fischgestank war der Geruch nach altem Schwei?, den ihr Vorbesitzer hinterlassen hatte.

Gro?e, schwere Regentropfen fielen erst vereinzelt, dann zischend wie ein Hagelschauer und peitschten die Wasseroberflache, das Boot und seine geplagten Insassen.

Browne stohnte.»Ich werde nie wieder uber Fisch lastern! Die Manner, die ihn fangen, verdienen jeden Penny, den sie dafur kriegen!»

Langsam und widerwillig kroch das erste Tageslicht durch die schwere Wolkendecke und die Regenschleier. Rundum nahmen immer mehr Boote Gestalt an. Sowie sie in Sicht kamen, verteilten sie sich, um in gebuhrendem Abstand voneinander die Netze auswerfen zu konnen.

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