Fieber an Bord: Fregattenkapitan Bolitho in Polynesien - Kent Alexander (читать книги онлайн бесплатно без сокращение бесплатно .txt) 📗
Wilde und laute Schreie der Milizen lie? Prideaux seine au?erliche Ruhe verlieren. Er sah zu Herrick hinuber.»Finney wird von der anderen Seite angegriffen. «Der Degen sank an seiner Seite herab, und mit enttauschter Erbitterung fugte er hinzu:»Mein Gott, die Feiglinge rei?en aus!»
Herrick ri? die Muskete eines gefallenen Seesoldaten an sich, spannte sie und, ohne auf die Schmerzen in seiner Schulter zu achten, uberzeugte er sich, da? sie schu?bereit war.
Zwischen den Zahnen sagte er:»Schicken Sie noch einmal jemanden auf den Gipfel. Er soll feststellen, ob das Schiff in Sicherheit ist. So schnell es geht.»
Prideaux nickte.»Mr. Pyper, gehen Sie. «Er duckte sich, als ein Speer zwischen ihnen hindurchflog. Von seiner Ordonnanz nahm er eine frischgeladene Pistole entgegen.»Da kommen sie wieder.»
Er lachelte verkrampft.»Geben Sie mir eine Kugel, ehe Sie mich zurucklassen, ja?«Er kehrte zu seinen Leuten zuruck.»Ich werde das gleiche fur Sie tun. «Herrick sah ihm nach. Ein paar Sekunden lang war der Mann ihm beinahe sympathisch.
Dann schossen sie wieder, luden und hasteten weiter, schossen und drangten sich zusammen wie die letzten Menschen auf der Welt. Herrick horte regellose Schusse aus einiger Entfernung und vermutete, da? sie von Finneys Leuten kamen, die sich auf den Schoner zuruckzogen und jeden Gedanken an Widerstand aufgegeben hatten. Er druckte ab. Ein Versager. Er stand mit gespreizten Beinen da und benutzte die Muskete als Keule, spurte Schmerzen in den Handgelenken, als er einen kreischenden Wilden niederschlug und nach zwei anderen ausholte. Ringsum tobte larmend der Kampf. Die Musketen wurden nur noch mit den Bajonetten eingesetzt oder als Krucken von den Verwundeten.
Herrick schleuderte die Muskete einem Mann ins Gesicht,
nahm fluchtig wahr, da? dessen Augen beinahe rot vor Wut und Mordlust waren. Dann zog er wieder seinen Degen,
parierte damit einen Speer und hackte mit der gleichen
Bewegung tief in eine braune Schulter.
Von oben vernahm er uber all dem Getose Pyper, der seinen
Namen rief, und dann:»Das Schiff hat gewendet! Es verla?t jetzt die Einfahrt!«Dann verstummte er entsetzt, vielleicht sogar fur immer, Herrick wu?te es nicht.
Er rief:»Zuruck! Nehmt die Verwundeten mit!»
Mit dem Degen stie? Herrick nach einer Gestalt, die irgendwie zwischen den keuchenden Marinesoldaten hindurchgelangt war. Er glitt aus und fiel beinahe, tastete wild nach seinem Degen, wu?te, da? er den Mann damit aufgehalten hatte, der sich jetzt gegen ihn wandte, die Stimme in einem schrecklichen Wutschrei erhoben. Eine andere Gestalt rannte durch den Rauch heran, hielt in beiden Handen eine Pistole hoch erhoben, als ob sie dazu ihre ganze Kraft brauche.
Das schwere Gescho? ri? dem Eingeborenen die ganze Stirn fort und schleuderte ihn blutuberstromt und mit zuckenden Gliedern auf Herrick. Er hatte ein langes Messer getragen, das Herrick jetzt auf den Fu? fiel und nur durch sein Gewicht ihm den Schuh aufschlitzte. Herrick hob es auf und fand auch seinen Degen wieder.»Danke, Mr. Pyper.»
Er winkte mit beiden Armen, entdeckte, da? die Angreifer sich in den Rauch zuruckzogen und ihre Toten und Verletzten samt ihren Waffen zuruckgelassen hatten. Prideaux sagte besorgt:»Verdammt, sie werden versuchen, uns den Ruckweg abzuschneiden. «Er uberwachte seine Marinesoldaten, die ihre Musketen und die ihrer toten und verletzten Kameraden neu luden. Herrick nickte.»Dadurch gewinnen wir etwas Zeit. «Prideaux musterte ihn kuhl.»Fur was? Zum Beten?«Er drehte sich argerlich um.»Pa? auf, du Tolpel. Beinahe hattest du sie fallen lassen!«Seine Ordonnanz hatte ihm seine Pistole neugeladen und zitterte so heftig, da? er kaum aufrecht stehen konnte.»Geh und hilf den Verwundeten, Mann. In deinem Zustand bist du eher eine Gefahr als eine
Hilfe.»
Herrick wischte sich uber das Gesicht und blickte zum Himmel auf. So klar uber dem ziehenden Rauch, spottete er uber ihr Ameisendurcheinander.
Ein Matrose meldete:»Vier Mann von Steinen verwundet oder betaubt, Sir. Funf getotet. Ich wei? nicht, wie viele von der Miliz noch bei uns sind, aber auf dem Berg kann ich mehrere Tote erkennen.»
Prideaux fuhr wutend auf:»Zum Teufel mit ihnen, sage ich.
Wenn ich diesem Mr. Finney jemals wieder begegne, wird er es bedauern, da? er am Leben geblieben ist. «Herrick fragte:»Sind wir marschbereit?«Er hatte es schon fruher erlebt: Die Wildheit des Kampfes verschwand mit der Plotzlichkeit einer Sturmbo, lie? Kampfer wie gefallte Baume zuruck. Nutzlos. Zerschlagen.»Ja. «Prideaux winkte mit seinem Degen.»Zwei Kundschafter an die Spitze!«Er sah Pyper an.»Sie kummern sich um die Verwundeten. «Sein Kopf scho? vor.»Ist das klar?«Pyper nickte mit glasigen Augen. Wahrscheinlich dachte er daran, wie er beinahe abgeschnitten worden ware. Wie er die schwere Pistole hochgehoben hatte, spurte, wie sie mit jeder Sekunde schwerer wurde, wahrend er versuchte, trotz Schwei? und Furcht klar zu sehen, wie der nackte, gellende Wilde auf den Ersten Offizier losgesturmt war.»Ja, Sir.»
«Welch eine Erleichterung.»
Prideaux schritt davon. Seine Hacken wirbelten Staub auf, als er seinen Seesoldaten nacheilte. Herrick sah sich auf der Lichtung um. Es war ungerecht, die toten Seesoldaten zuruckzulassen, aber was konnte er tun? Er mu?te die Uberlebenden zusammenhalten und fuhren. Auch die Piraten konnten sie noch angreifen, obwohl es unwahrscheinlich schien, da? sie sich mit Eingeborenen in einen Kampf einlassen wurden, deren Dorf sie gerade erst niedergebrannt hatten.
Er wartete, bis Pyper und die schwankende Gruppe der Verletzten an ihm vorbeigezogen war, und folgte ihnen dann auf die gleiche runde Anhohe zu, die er vor Stunden zu Gesicht bekommen hatte. Und er hatte aus eigener Initiative gehandelt. Der Gedanke beunruhigte ihn, und er suchte nach einer Bestatigung und Rechtfertigung fur sein Handeln. Die Tempest war entkommen, wenn sie auch durch diese schweren Geschutze starke Beschadigungen erlitten haben mu?te. Sein Angriff, um die Geschutzbedienungen abzulenken, mochte kaum eine Wirkung gehabt haben, obwohl die Piraten den Larm ihres Kampfes mit den Insulanern gehort haben mu?ten.
Aber Bolitho konnte es nicht wissen: da? sie versucht hatten zu helfen, die Zerstorung des Schiffes unter Einsatz des einzigen Mittels zu verhindern, das sie besa?en: ihres Lebens.
Ein Seesoldat drehte sich um und sah zu seinem Kameraden zuruck, der von einem Speer ins Bein getroffen worden war. Er stutzte sich auf Pypers Schulter, mit fiebrig glanzenden Augen starrte er den anderen Mannern nach. Der Marinesoldat rief:»Komm weiter, Billy! Es ist nicht mehr weit. Du bekommst bestimmt eine Doppelration Rum, da bin ich ganz sicher.»
Herrick schluckte hart. Sie waren noch nicht am Ende. Nicht mit diesen Mannern.
Als Prideauxs Kundschafter schlie?lich signalisierten, da? der Landeplatz in Sicht kam, mu?te Herrick sich eingestehen, da? auch seine letzte schwache Hoffnung zunichte gemacht worden war.
Als sie sich, so gut es ging Deckung suchend, zusammenkauerten und die Augen mit der Hand gegen den grellen Glanz von der See her schutzten, sah Herrick, da? Finneys Leute jetzt sogar von noch mehr Eingeborenen umzingelt waren, als sie ursprunglich bei dem Dorf angegriffen hatten. Die herrschende Stille verschlimmerte alles noch, die hilflose Haltung der Milizmanner, die einem Kranz feindseliger Gesichter entgegenstarrten. Finney hatte seinen Degen fortgeworfen, wahrscheinlich, weil er schon fruher hier gewesen oder manchem dieser Eingeborenen wahrend seines Dienstes bei Hardacre begegnet war. Der andere Leutnant stand weit zuruck bei seinen Mannern; sein Entsetzen war selbst aus dieser weiten Entfernung zu erkennen.
Und hinter diesem Bild unertraglicher Spannung segelte sich der Schoner von den Felsen frei, das Gro?segel war schon gesetzt und blahte sich, wahrend das Schiff sich vom Ufer entfernte. Die kleine Besatzung aus Eingeborenen mu?te annehmen, da? der Angriff vollig gescheitert war und warum auch nicht? Sie wurden versuchen, sich zu retten. Nach Hause segeln.