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Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub - Kent Alexander (книги бесплатно без регистрации полные TXT) 📗

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Pendrith nahm dankend ein Glas Brandy an und warmte sich am Feuer. Dampf stieg von seinem dicken Uberrock auf wie von einem Zugpferd.

Was auch geschehen sein mochte, es mu? etwas Wichtiges sein, wenn Pfarrer Walmsley es fur notig hielt, mitten in der Nacht einen Boten zu schicken.

«Dieser Bursche hat eine Leiche gefunden, Sir, unten am Strand. Sie hat wohl schon einige Zeit im Wasser gelegen. «Trube blickte er auf.»Es ist Tom Morgan, Sir. «Bolitho bi? sich auf die Lippen.»Der Zolleintreiber?«»Aye. Er ist umgebracht worden, bevor man ihn ins Wasser warf, sagt der Junge.»

Im Treppenhaus waren Gerausche zu horen, dann kam Bolithos Mutter herabgeeilt, in einen grunen Samtumhang gehullt; fragend sah sie Bolitho an.

«Ich mache das schon, Mutter«, sagte Bolitho beruhigend.»Sie haben Tom Morgan am Stand gefunden.»

«Tot?»

Pendrith antwortete grob:»Ermordet, Madam. «Zu Bolitho gewandt, erklarte er:»Sehen Sie, Sir, die Soldaten sind namlich weg und der Friedensrichter ist in Bath, also wandte sich der alte Reverend an Sie. «Er schnitt eine Grimasse.»Schlie?lich sind Sie ein Offizier des Konigs, Sir.»

Dancer rief:»Sicherlich ist da noch sonst wer zustandig?«Aber Bolithos Mutter zog schon an der Klingelschnur, das Gesicht bla?, doch entschlossen.

«Nein. Sie kommen immer zu uns. Ich lasse Corker zwei Pferde satteln. Du begleitest sie, John.»

Bolitho sagte ruhig, aber bestimmt:»Ich mochte lieber, da? er hier bei dir bleibt, Mutter. «Er druckte ihren Arm.»Es geht schon in Ordnung, wirklich. Ich bin nicht mehr der kleine Junge, der mit einer Stulle in der Tasche zur See gegangen ist. Das ist vorbei.»

Seltsam, wie leicht ihm die Umstellung fiel. Vor ein paar Minuten hatte er noch ins Bett gehen wollen. Jetzt war er hellwach, jeder Nerv gespannt und bereit, plotzlicher Gefahr zu begegnen. Aus Dancers Gesichtsausdruck ersah er, da? es diesem genauso ging.

Pendrith lie? sich vernehmen:»Ich habe den Jungen zuruckgeschickt, er sollte bei dem Leichnam bleiben. Sie kennen die Stelle, Sir, es ist die kleine Bucht, wo Sie und Ihr Bruder im Dory [3] gekentert sind und eine gehorige Tracht Prugel dafur bezogen haben!«Er grinste vielsagend.

Ein Dienstmadchen erschien und nahm die Anweisung entgegen, Corker, den Kutscher, zu wecken.

Bolitho sagte:»Wir haben keine Zeit, die Uniformen anzuziehen, Martyn. La? uns gehen, wie wir sind.»

Sie hatten irgendwelche Zivilkleider angezogen, die sie in Kisten und Schranken fanden. In einem Haus, das seit Generationen das Heim von Seeoffizieren war, gab es genug uberzahlige Rocke und Kniehosen.

In einer Viertelstunde waren sie abmarschbereit, die schlafrige Entspannung war wacher Gespanntheit gewichen. Wenn die Marine ihnen nichts anderes vermittelt hatte, das auf alle Falle hatten sie gelernt. Die einzige Moglichkeit, auf einem Kriegsschiff am Leben zu bleiben, war stete Wachsamkeit. Drau?en horte man jetzt das Klappern von Pferdehufen, und Bolitho fragte:»Wer ist der Junge, der den Toten gefunden hat,

John?»

Pendrith hob die Schultern.»Der Sohn vom Schmied. «Er tippte mit dem Finger an die Stirn.»Er ist nicht ganz richtig im Kopf. «Zum Abschied ku?te Bolitho seine Mutter auf die Wange. Ihre Haut war eiskalt.

«Geh' ins Bett, ich bin bald zuruck. Morgen schicken wir jemanden zum Richter nach Truro oder zu den Dragonern. «Sie waren drau?en und zu Pferde, bevor der wirbelnde Schnee ihren Ritt nur noch schwieriger machen konnte. Man sah kaum Lichter im Ort, die meisten Bewohner waren langst im Bett.

Dancer rief:»Wahrscheinlich kennst du die Leute hier fast alle, oder sie kennen dich, wie? Das ist der Unterschied zwischen hier und London!»

Bolitho steckte das Kinn in den Kragen und trieb sein Pferd durch das Schneegestober. Da? Pendrith sich noch an den Vorfall mit dem Dory erinnerte. Sein Bruder Hugh und er hatten miteinander gewetteifert. Hugh war damals Midshipman gewesen, wahrend er selbst auf sein erstes Schiff wartete. Ihr Vater war au?er sich vor Wut, bei ihm etwas ganz Ungewohnliches, und zwar nicht so sehr wegen des Unfalls, als vielmehr wegen der Angst, die ihre Mutter ausgestanden hatte. Es stimmte, sie waren beide verprugelt worden, damit sie den Vorfall so schnell nicht verga?en.

Bald horten sie die See, die zischend und donnernd gegen das felsige Vorland brandete. Alles wirkte unter diesem Schneemantel unheimlicher. Seltsame Gestalten ragten in der Dunkelheit auf, wahrend die Baume ihre wei?e Last abwarfen, was Gerausche verursachte wie die Schritte eines hervorsturmenden Wegelagerers.

Es dauerte eine volle Stunde, bis sie die kleine Bucht gefunden hatten, die kaum mehr war als eine Spalte in dem massiven Fels, mit einem winzigen, abschussigen Stuck Sandstrand. Der Sohn des Schmieds wartete auf sie mit einer Laterne, summte vor sich hin und stampfte in dem eiskalten, nassen Sand frierend von einem Fu? auf den anderen.

Bolitho stieg ab.»Halte mein Pferd, Martyn. «Das Tier war unruhig, wie Pferde oft in Gegenwart des Todes. Der Leichnam lag mit ausgestreckten Armen und offenem Mund auf dem Rucken.

Bolitho zwang sich, neben dem toten Zollner niederzuknien.»Lag er so, Tim?»

«Aye, Sir. «Der Junge kicherte.»Ich suchte nach…«Er hob die Schultern.»Irgendwas.»

Bolitho wu?te Bescheid uber den Schmied des Ortes. Seine Frau hatte ihn schon seit langem verlassen, und er schickte seinen schwachsinnigen Sohn stets aus der Hutte, wenn er sich mit einer seiner zahlreichen Besucherinnen vergnugte. Es hie?, er hatte den Jungen in einem Wutanfall so geschlagen, da? er schon als Saugling den Verstand verlor.

Der Bursche fugte noch hinzu:»Seine Taschen sind leer, Sir.

Nicht eine Munze drin.«»Ist das der Mann, Dick?«rief Dancer. Bolitho stand auf.»Aye. Seine Kehle ist durchgeschnitten. «Die Kuste Cornwalls war beruchtigt fur ihre Schmuggler, aber die Zollbeamten wurden bei ihren Bemuhungen, sie aufzustobern und gefangenzunehmen, selten angegriffen. In Abwesenheit des Friedensrichters bedeutete dieser Zwischenfall, da? sie sich um Hilfe nach Truro oder sonstwohin wenden mu?ten. Bolitho erinnerte sich an des Jagdaufsehers Worte und sagte zu Dancer:»Nun, mein Freund, wir haben wohl doch nicht vollig dienstfrei.»

Dancer beruhigte die nervosen Pferde.»Es schien mir auch zu schon, um wahr zu sein.»

Bolitho befahl dem Jungen:»Geh ins Wirtshaus und bestell dem Wirt, er soll ein paar Leute wecken. Wir brauchen auch einen Karren. «Er wartete, bis der Schwachsinnige seine Worte begriffen hatte.»Kannst du das behalten?«Der Junge nickte ruckartig.»Ich denke schon. «Er kratzte sich den Kopf.»Ich warte hier schon lange, Sir. «Dancer reichte ihm etwas Geld herunter.»Das ist fur deine Muhe, Tim.»

Als der junge Bursche von dannen stolperte, wobei er vor sich hin schwatzte, rief Bolitho ihm nach:»Aber gib's nicht deinem Vater!»

Dann sagte er:»Binde die Pferde lieber fest und hilf mir. Wir haben auflaufendes Wasser, der Leichnam wird sonst in einer halben Stunde fortgeschwemmt.»

Sie zogen den aufgedunsenen Korper den schragen Strand hinauf, und Bolitho dachte an andere Manner, die er hatte sterben sehen, schreiend und fluchend, in der Hitze und dem Larm des Gefechtes. Das war schrecklich genug. Aber so zu sterben wie dieser Mann, allein und verangstigt, um dann wie Abfall ins Meer geworfen zu werden, das schien ihm noch weit schrecklicher.

Bis endlich Unterstutzung gekommen war, sie den Leichnam in die Kirche geschafft und sich danach im Wirtshaus gestarkt hatten, dammerte bereits der Morgen.

Die Reiter und ihre Pferde waren bei der Heimkehr so leise wie moglich, aber Bolitho wu?te, da? seine Mutter sie trotzdem horen und erwarten wurde.

Als sie herbeieilte, um sie zu begru?en, sagte er in bestimmtem Ton:»Nein, Mutter. Geh lieber wieder ins Bett!«Sie betrachtete ihn seltsam und lachelte dann.»Wie gut, wieder einen Mann im Haus zu haben«, sagte sie.

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3

einfaches, aber stabiles Fischerboot

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