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Harry Potter und der Orden des Phonix - Rowling Joanne Kathleen (лучшие книги читать онлайн .txt) 📗

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»Neville, nein!«

Harry sprang vor und griff nach Nevilles Umhang; Neville kampfte wutend, fuchtelte mit den Fausten und versuchte verzweifelt, zu Malfoy zu kommen, der fur einen Moment ausgesprochen schockiert wirkte.

»Hilf mir!«Harry drehte sich zu Ron und schaffte es, einen Arm um Nevilles Hals zu bekommen und ihn von den Slytherins weg zu ziehen.

Crabbe und Goyle spannten ihre Armmuskeln an, wahrend sie sich kampfbereit vor Malfoy stellten. Ron griff nach Nevilles Armen und zusammen mit Harry schaffte er es, Neville zuruck zu den Gryffindors zu ziehen. Nevilles Gesicht war scharlachrot; der Druck, den Harry auf einen Hals ausubte, machte seine Stimme ganz unverstandlich, aber einige merkwurdige Worte tropfelten aus seinem Mund:

»Nicht…lustig…mach nicht…Mungos…zeig«s…ihm…«

Die Kerkertur ging auf. Snape erschien. Seine schwarzen Augen glitten zu den Gryffindors bis dahin, wo Harry und Ron mit Neville rangen.

»Sie kampfen, Potter, Weasley, Longbottom?«sagte Snape mit einer kalten, hohnischen Stimme.»Zehn Punkte Abzug fur Gryffindor. Lassen Sie Longbottom los, oder es gibt Nachsitzen. Herein mit Ihnen allen.«

Harry lie? Neville los, der japsend dastand und ihn ansah.»Ich mu?te dich aufhalten,«keuchte Harry und hob seine Tasche auf.»Crabbe und Goyle hatten dich zerfetzt.«

Neville sagte nichts; er schnappte nur seine eigene Tasche und stakste in den Kerker.

»Worum im Namen Merlins,«sagte Ron langsam, als sie Neville folgten,»ging es denn da?«

Harry antwortete nicht. Er wu?te genau, warum das Thema»Leute, die in St. Mungo waren, weil ihr Gehirn durch Zauberei beschadigt war,«fur Neville so schmerzhaft war, aber er hatte Dumbledore geschworen, da? er niemanden Nevilles Geheimnis verraten wurde. Nicht einmal Neville wu?te, da? Harry es kannte.

Harry, Ron und Hermine gingen zu ihren ublichen Platzen hinten im Klassenraum und zogen Pergament, Federn und ihre Exemplare von»Tausend magische Krauter und Pilze«hervor. Die Schuler um sie herum flusterten uber das, was Neville gerade getan hatte, aber als Snape die Kerkertur mit einem hallenden Knall schloss, wurden alle sofort still.

»Sie werden merken,«sagte Snape mit seiner leisen, spottischen Stimme,»da? wir heute einen Gast bei uns haben.«

Er gestikulierte in Richtung der dusteren Ecke des Kerkers, und Harry sah Professor Umbridge dort mit dem Klemmbrett auf den Knien sitzen. Er warf mit hochgezogenen Augenbrauen einen Blick zu Ron und Hermine hinuber.

Snape und Umbridge, die beiden Lehrer, die er am meisten hasste. Es war schwer, zu entscheiden, wen er uber den anderen triumphieren sehen wollte.

Wir machen heute mit dem Starkungstrank weiter. Sie werden Ihre Mixturen so vorfinden, wie sie sie in der letzten Stunde verlassen haben; Wenn Sie sie richtig gemacht haben, sollten sie ubers Wochenende gut gereift sein -

Anweisung-«er schwang seinen Zauberstab noch einmal -»an der Tafel. Fahren Sie fort.«

Professor Umbridge verbrachte die erste halbe Stunde damit, in ihrer Ecke Notizen zu machen. Harry war daran interessiert, zu horen, wie sie Snape befragte; so interessiert, da? er wieder unvorsichtig mit seinem Zaubertrank wurde.

»Salamanderblut, Harry,«stohnte Hermine und packte sein Handgelenk, um ihn zum dritten mal daran zu hindern, die falsche Zutat hinzuzufugen,»nicht Granatapfelsaft.«

»Richtig,«sagte Harry unbestimmt, stellte die Flasche wieder hin und schaute weiter in die Ecke. Umbridge war gerade aufgestanden.»Ha,«sagte er leise, als sie zwischen zwei Tischreihen zu Snape schritt, der sich gerade uber den Kessel von Dean Thomas beugte.

»Nun, die Klasse scheint fur ihren Jahrgang ziemlich weit fortgeschritten zu sein,«sagte sie energisch.»Allerdings frage ich mich, ob es ratsam ist, ihnen einen Trank wie den Starkungstrank beizubringen. Ich denke, das Ministerium wurde es begru?en, wenn er vom Lehrplan gestrichen wurde.«

Snape richtete sich langsam auf und drehte sich um, um sie anzusehen.»Nun…wie lange unterrichten Sie schon in Hogwarts?«fragte sie, mit der Feder uber dem Klemmbrett…»Vierzehn Jahre,«antwortete Snape. Seine Mine war unergrundlich. Harry betrachtete ihn genau und fugte seinem Zaubertrank gleichzeitig ein paar Tropfen hinzu; der zischte bedrohlich und wechselte die Farbe von turkis zu orange.

»Sie haben sich zuerst als Lehrer fur Verteidigung gegen die Dunklen Kunste beworben, glaube ich?«fragte Professor Umbridge Snape.

»Ja,«sagte Snape ruhig.

»Aber Sie waren erfolglos?«

Snape schurzte die Lippen.

»Offensichtlich.«

»Und sie haben sich regelma?ig wieder fur die Verteidigung gegen die Dunklen Kunste beworben, seit Sie hier an die Schule kamen, glaube ich?«

»Ja,«sagte Snape ruhig, fast ohne die Lippen zu bewegen. Er sah sehr wutend aus.

»Haben Sie eine Idee, warum Dumbledore es immer wieder ablehnte, sie dafur einzustellen?«fragte Umbridge.

»Ich schlage vor, Sie fragen ihn.«sagte Snape abgehackt.

»Oh, das werde ich,«sagte Professor Umbridge mit einem su?lichen Lacheln.

»Ich nehme an, da? das von Bedeutung ist?«fragte Snape, und seine schwarzen Augen verengten sich.

»Oh ja,«sagte Prof. Umbridge,»ja, das Ministerium mochte ein eingehendes Wissen uber die – ah – Hintergrunde der Lehrer.«

Sie drehte sich weg, ging hinuber zu Pansy Parkinson und begann, sie uber den Unterricht zu befragen. Snape sah heruber zu Harry und ihre Augen trafen sich fur einen Moment. Harry wandte seinen Blick hastig seinem Zaubertrank zu, der jetzt widerlich stinkend erstarrte und stark nach verbranntem Gummi roch.

»Also wieder null Punkte, Potter,«sagte Snape boshaft, indem er Harrys Kessel mit einem Schwung seines Zauberstabs leerte.»Sie schreiben mir einen Aufsatz uber die richtige Zubereitung dieses Zaubertranks, in dem Sie aufzeigen, was schief gegangen ist und warum, zur nachsten Stunde, verstehen Sie?«

»Ja,«sagte Harry wutend. Snape hatte ihnen schon Hausaufgaben gegeben und an diesem Abend hatte er Quidditch-Training; das wurde wieder ein paar schlaflose Nachte bedeuten. Es schien ihm unmoglich, da? er sich an diesem Morgen beim Aufwachen so glucklich gefuhlt hatte. Alles, was er jetzt spurte, war der brennende Wunsch, da? dieser Tag zu Ende ginge.

»Vielleicht schwanze ich Wahrsagen,«sagte er niedergeschlagen, als sie nach dem Mittagessen im Hof standen und der Wind an den Saumen ihrer Umhange und an den Randern der Hute riss. Ich werde so tun, als sei ich krank und werde stattdessen Snapes Aufsatz schreiben, dann mu? ich nicht die halbe Nacht aufbleiben.«

»Du kannst Wahrsagen nicht schwanzen,«sagte Hermine streng.

»Schau, wer da spricht, du bist aus Wahrsagen davongelaufen, du hasst Trelawney,«sagte Ron emport.

»Ich hasse sie nicht,«sagte Hermine hochmutig, ich finde nur, da? sie eine entsetzliche Lehrerin und eine richtige alte Schwindlerin ist. Aber Harry hat schon Geschichte der Zauberei verpasst und ich glaube nicht, da? er heute noch etwas verpassen sollte.«

Darin war einfach zu viel Wahrheit, um es zu ignorieren, und so nahm Harry eine halbe Stunde spater in der hei?en, parfumgeschwangerten Atmosphare des Wahrsagen-Klassenzimmers Platz und argerte sich uber jeden.

Professor Trelawney teilte wieder einmal Exemplare von Das Traum-Orakel aus. Harry dachte, da? er zweifellos mit Snapes Strafarbeit besser beschaftigt ware, als hier zu sitzen und die Bedeutung einer Menge erfundener Traume herauszufinden.

Er war aber, so schien es, nicht die einzige Person in Wahrsagen, die wutend war.

Professor Trelawney knallte ein Exemplar des Orakels auf den Tisch zwischen Harry und Ron und rauschte mit gespitzten Lippen davon; sie schleuderte das nachste Exemplar zu Seamus und Dean und verfehlte dabei nur knapp Seamus«Kopf, und schlie?lich stie? sie eines mit solcher Wucht in Nevilles Brustkorb, da? er von seinem Sitz rutschte.

»So, macht weiter!,«sagte Professor Trelawney laut – ihre Stimme war schrill und etwas hysterisch -»Ihr wi?t, was ihr zu tun habt! Oder bin ich ein derma?en unzulanglicher Lehrer, da? ihr nie gelernt habt, wie man ein Buch offnet?«

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