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Der Schwarm - Schatzing Frank (читать книги TXT) 📗

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Mit zusammengebissenen Kiefern humpelte er in den verlassenen Verkaufsraum von Davies Whaling Station, holte eine Flasche Orangensaft aus dem Eisschrank und lie? sich in den Sessel hinter der Theke fallen. In seinem Kopf jagten einander die Gedanken mit derselben Sinnlosigkeit, mit der Hunde versuchen, ihre Schwanze zu fangen.

Delaware kam ihm nach. Sie sah sich unschlussig um.

»Nimm dir was.« Anawak wies auf den Eisschrank.

»Irgendwas.«

»Der Wal, der das Flugzeug zum Absturz gebracht hat …«, begann sie.

Anawak offnete die Flasche und nahm einen tiefen Schluck. »Entschuldige. Ich hab dir nichts angeboten. Wie gesagt, bedien dich.«

»Er hat sich verletzt, Leon. Vielleicht ist er gestorben.«

Er dachte daruber nach.

»Ja«, sagte er. »Wahrscheinlich.«

Delaware trat zu einem Regal, auf dem in Plastik gegossene Modelle von Walen angeboten wurden. Es gab sie in allen Gro?en. Von daumenlang bis zur Lange eines Unterarms. Mehrere Buckelwale stutzten sich eintrachtig auf ihre Flipper. Sie nahm einen davon hoch und drehte ihn in den Fingern hin und her. Anawak sah ihr lauernd dabei zu.

»Sie tun das nicht freiwillig«, sagte sie.

Er rieb sich das Kinn. Dann beugte er sich vor und schaltete den kleinen tragbaren Fernseher neben dem Funkgerat ein. Vielleicht wurde sie ja von selber gehen, ohne dass er sie darum bitten musste. Er hatte nichts gegen ihre Gesellschaft. Im Grunde schamte er sich fur seine uble Laune und dafur, dass er grob und abweisend zu ihr war, aber sein Bedurfnis, allein zu sein, wuchs mit jeder Minute.

Delaware stellte den Plastikwal behutsam wieder ins Regal. »Darf ich dich was Personliches fragen?«

Schon wieder! Anawak setzte zu einer schroffen Antwort an. Dann zuckte er die Achseln. »Meinetwegen.«

»Bist du ein Makah?«

Vor Uberraschung ware ihm beinahe die Flasche aus der Hand gerutscht. Das also hatte sie ihn fragen wollen. Sie wollte wissen, warum er wie ein Indianer aussah. »Wie kommst du denn gerade darauf?«, stie? er hervor. »Du hast etwas gesagt, kurz bevor das Flugzeug startete.

Etwas zu Shoemaker. Dass Greywolf es sich mit den Makah verderben wurde, weil er so vehement gegen den Walfang wettert. Die Makah sind Indianer, richtig?«

»Ja.«

»Deine Leute?«

»Die Makah? Nein. Ich bin kein Makah.«

»Bist du …«

»Hor zu, Licia, sei mir nicht bose, aber ich bin einfach nicht in der Stimmung fur Familiengeschichten.« Sie kniff die Lippen zusammen. »Okay.« »Ich ruf dich an, wenn Ford sich meldet.« Er grinste schief. »Oder du rufst mich an. Vielleicht meldet er sich ja wieder mal bei dir, um mich nicht zu wecken.«

Delaware schuttelte ihren roten Schopf und ging langsam zur Tur. Dort blieb sie stehen. »Nur eines noch«, sagte sie, ohne sich umzudrehen. »Bedank dich endlich bei Greywolf dafur, dass er dir das Leben gerettet hat. Ich war jedenfalls dort.«

»Du warst …«, fuhr er auf. »Ja, naturlich. Du kannst ihn fur alles andere verabscheuen, aber so viel Dank hat er verdient. Ohne ihn warst du tot.« Damit ging sie. Anawak starrte ihr nach. Er knallte die Flasche auf den Tisch und atmete einmal tief durch. Bedanken. Bei Greywolf.

Er sa? noch immer dort, als er beim Zappen auf eine der vielen Sondersendungen stie?, die in diesen Tagen zur Situation vor British Columbia gebracht wurden. Ahnliche Sendungen empfing man aus den USA. Auch dort hatten Angriffe den regionalen Schiffsverkehr weitestgehend lahm gelegt. Im Fernsehstudio wurde eine Frau in Navy-Uniform interviewt. Ihre kurz geschnittenen schwarzen Haare hatte sie glatt zuruckgekammt. Das Gesicht war von strenger Schonheit, asiatisch geschnitten. Vielleicht eine Chinesin. Nein, eher Halbchinesin. Eine entscheidende Kleinigkeit passte nicht zum Rest. Es waren die Augen. Sie waren von einem hellen, vollig unasiatischen Wasserblau.

Ein Balken wurde am unteren Bildrand eingeblendet:

General Commander Judith Li, US Navy

»Mussen wir die Gewasser vor British Columbia denn jetzt abschreiben?«, fragte der Moderator gerade. »Sozusagen zuruckgeben an die Natur?«

»Ich glaube nicht, dass wir der Natur etwas zuruckzugeben haben«, erwiderte Judith Li. »Wir leben im Einklang mit der Natur, auch wenn es da noch einiges zu verbessern gibt.«

»Augenblicklich lasst sich wohl kaum von Einklang sprechen.«

»Nun, wir stehen mit den angesehensten Wissenschaftlern und Forschungsinstituten diesseits und jenseits der Grenze in engem Kontakt. Es ist Besorgnis erregend, wenn Tiere kollektive Verhaltensanderungen an den Tag legen, aber es ware ebenso verkehrt, die Situation zu dramatisieren und in Panik zu verfallen.«

»Sie glauben nicht an ein Massenphanomen?«

»Daruber zu spekulieren, welcher Art ein Phanomen ist, setzt voraus, es uberhaupt mit einem Phanomen zu tun zu haben. Augenblicklich wurde ich von einer Kumulation ahnlicher Ereignisse sprechen …«

»Die in der Offentlichkeit so gut wie nicht stattfinden«, fuhr ihr der Moderator dazwischen. »Warum eigentlich nicht?«

»Aber sie finden doch statt.« Li lachelte. »In diesem Augenblick.«

»Was uns ebenso freut wie uberrascht. Die Informationspolitik sowohl Ihres wie auch unseres Landes war in den letzten Tagen mehr als durftig. Es ist kaum moglich, die Meinung von Fachleuten einzuholen, weil Ihre Dienststellen jeden Kontakt abblocken.«

»Doch«, knurrte Anawak. »Greywolf hat seinen Sabber abgesondert. Nicht zugehort?«

Aber hatte jemand Ford um ein Interview gebeten? Oder Ray Fenwick? Rod Palm gehorte zu den fuhrenden Orca-Forschern, aber war er in den letzten Wochen je von einer Zeitung oder einem Fernsehsender angesprochen worden? Ihn selber, Leon Anawak, hatte Scientific American erst kurzlich in einem Artikel uber Intelligenzforschung bei Meeressaugern gewurdigt, aber niemand war erschienen, um ihm ein Mikrophon unter die Nase zu halten.

Erst jetzt fiel ihm die Absurditat des Ganzen auf. Unter anderen Umstanden — Terroranschlage, Flugzeugabsturze, Naturkatastrophen — wurde jeder Experte oder wer sich dafur hielt innerhalb von 24 Stunden nach Bekanntwerden vor die Kameras gezerrt.

Sie hingegen arbeiteten im Stillen.

Dann musste er sich eingestehen, dass auch Greywolf seit seinem letzten Zeitungsinterview nicht mehr offentlich stattfand. In den Tagen zuvor hatte der radikale Umweltschutzer kaum eine Chance ungenutzt verstreichen lassen, sich in Pose zu setzen, aber plotzlich war der Held von Tofino kein Thema mehr.

»Das sehen Sie ein bisschen einseitig«, sagte Li ruhig. »Die Situation ist sicher ungewohnlich. Es gibt so gut wie keine vergleichbaren Falle. Naturlich achten wir darauf, dass nicht jeder sogenannte Experte voreilige Schlusse au?ert, alleine schon, weil wir mit den Dementis nicht nachkommen wurden. Abgesehen davon sehe ich derzeit keine Bedrohung, der sich nicht entgegenwirken lie?e.«

»Wollen Sie damit sagen, Sie haben alles im Griff?«

»Wir arbeiten dran.«

»Einige meinen, Sie versagen.«

»Ich wei? nicht, was die Leute von uns erwarten. Der Staat wird kaum mit Kriegsschiffen und Black Hawks gegen Wale zu Felde ziehen.«

»Wir horen taglich von neuen Opfern. Die kanadische Regierung jedenfalls hat sich bislang darauf beschrankt, die Gewasser vor British Columbia zur Krisenregion zu erklaren …«

»Fur Kleinschiffe. Der normale Fracht-und Fahrenverkehr ist nicht betroffen.«

»Hat es in jungster Vergangenheit nicht wiederholt Meldungen uber das Verschwinden von Schiffen gegeben?«

»Noch einmal: Das waren Fischerboote, kleine Motorschiffe«, erklarte Li im Tonfall unendlicher Geduld. »Es kommt immer wieder zum Verlust von Schiffen. Wir gehen diesen Berichten nach. Selbstverstandlich wird mit allem Aufwand nach Uberlebenden gesucht. Ich mochte dennoch davor warnen, jeden ungeklarten Vorfall auf hoher See sofort mit Tierattacken in Verbindung zu setzen.«

Der Moderator ruckte seine Brille zurecht. »Helfen Sie mir, sollte ich mich irren — aber gab es da nicht auch die Havarie eines Gro?frachters der Inglewood -Reederei in Vancouver, in deren Verlauf ein Hochseeschlepper sank?«

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