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Admiral Bolithos Erbe: Ein Handstreich in der Biskaya - Kent Alexander (читаем полную версию книг бесплатно txt) 📗

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Bolitho packte seine Hand.»Gehen Sie jetzt zuruck an Bord und danken Sie der Besatzung von mir.»

Er begleitete den Leutnant auf dem Seitendeck bis zum Fallreep, unter dem ein Boot festgemacht war.

Dicht bei lag Phalarope beigedreht, mit zerschossenen Segeln, aber immer noch schu?bereit ausgerannten Karronaden.

Ihm fiel wieder ein, was er nach der Schlacht bei den Saintes zu Herrick gesagt hatte, als sie uber die anderen Schiffe sprachen.

«Sie ist nicht wie die anderen«, waren seine Worte gewesen. »Phalarope ist eine Klasse fur sich.»

Adam brauchte er davon nichts zu erzahlen. Denn wie Emes vor ihm, wurde auch er das bald genug selbst herausfinden.

Er sah Allday mit der eingerollten franzosischen Flagge auf sich zukommen, die ihren Admiral uberlebt hatte, nahm sie entgegen und reichte sie an den Leutnant weiter.

«Geben Sie das Ihrem Kommandanten, Mr. Fearn, und richten Sie ihm meinen Respekt aus. «Mit einem Blick auf den alten Sabel an seiner Seite fugte er hinzu:»Wir alle wollen diesen Tag in ehrenvoller Erinnerung behalten.»

Epilog

Richard Bolitho musterte sein Spiegelbild so kritisch, als hatte er einen zur Beforderung anstehenden jungen Offizier vor sich.

Uber die Schulter sagte er:»Ich wei? es zu schatzen, da? du hiergeblieben bist, Thomas. «Dann wandte er sich um und musterte Herrick voller Zuneigung; sein Freund und Gefahrte sa? vorn auf der Stuhlkante und hielt sich an einem halbvollen Glas Wein fest.»Obwohl ich befurchte, da? unsere Nerven in einem Zustand sind, der uns nicht zur Ehre gereicht.»

Immer noch hatte er sich nicht an den Gedanken gewohnt, da? er wieder daheim in Falmouth war. Zuviel war geschehen: die langsame, muhselige Heimfahrt nach Plymouth, die ersten dringenden Reparaturen an den schwer mitgenommenen Schiffen des

Geschwaders, dann der Abschied und das Gedenken an jene, die nie wieder den Fu? auf englischen Boden setzen wurden. Wie still das Haus war! Er konnte sogar Vogelstimmen drau?en vor den Fenstern horen, die jetzt im Oktober schon geschlossen gehalten wurden. Es war still wie auf einem Schiff vor der Schlacht oder nach einem Sturm.

Herrick rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum und blickte an seiner neuen Uniform hinunter.

«Konteradmiral bin ich jetzt«, sagte er, und es klang immer noch unglaubig.»Aber auch nur so lange, bis der Friedensvertrag unterzeichnet ist.»

Bolitho mu?te uber Herricks Unbehagen lacheln. Noch hatte die Admiralitat keine offizielle Stellungnahme zur Vernichtung der franzosischen Invasionsflotte abgegeben, aber in bezug auf Herrick hatten Ihre Lordschaften gesunden Menschenverstand bewiesen.

Leise sagte er:»Konteradmiral Thomas Herrick, das klingt gut und ist ehrlich verdient. Ich freue mich fur dich!»

Herrick schob trotzig das Kinn vor.»Und du selbst? Womit wirst du fur deine Leistungen belohnt?«Warnend hob er die Hand:»Jetzt kannst du mir nicht mehr den Mund verbieten, wir sind gleichgestellt. Das hast du selbst zugegeben. Ich werde es mir von der Seele reden, und dann Schlu? damit.»

Bolitho nickte.»Na gut, Thomas.»

«Also dann: Jeder im Land wei?, da? der Friedensvertrag nur noch unterzeichnet werden mu?, da? die Kampfe uberall eingestellt wurden — und zwar deshalb, weil die Franzosen plotzlich auf einen Waffenstillstand drangen. Weshalb wohl, frage ich dich?»

«Sag du es, Thomas.»

Bolitho wandte sich wieder dem Spiegel zu. Jetzt, da der gro?e Tag gekommen war, fuhlte er sich unsicher und nervos. Noch in dieser Stunde sollte ihm Belinda angetraut werden. Das war sein gro?ter Wunsch gewesen und hatte ihm auch in den schrecklichsten Stunden in Frankreich oder auf See Halt gegeben.

Aber angenommen, sie hatte es sich insgeheim anders uberlegt? Sie wurde zu ihrem Wort stehen, das bezweifelte er keinen Augenblick, aber dann geschah es um seinet — , nicht um ihretwillen. Im Vergleich dazu schien ihm Herricks Verargerung uber das mangelnde Interesse der Admiralitat an Richard Bolithos Zukunft ganz unbedeutend.

Aber Herrick fuhr fort:»Es ist dein Verdienst, und niemand kann das leugnen! Seit sie ihre verdammte Invasionsflotte verloren haben, konnen die Franzosen nur noch bellen, nicht mehr bei?en. Eine Landung in England jedenfalls konnen sie sich abschminken, diese, diese…«Vergeblich suchte er nach einem Schimpfwort, das seiner Verachtung entsprach, und schlo?:»Jedenfalls war das kleinlich und unfair von Ihren Lordschaften. Ich werde befordert, obwohl ich bei Gott sehr viel lieber Kapitan ware, und du bleibst, was du bist!»

«Ist dir der Abschied in Plymouth schwergefallen?»

Herrick nickte.»Sehr schwer. Ich wollte dem neuen Kommandanten der Benbow noch so vieles erklaren, schlie?lich wei? er ja nicht, was sie leisten kann und was nicht. «Er hob resigniert die Schultern.»Aber so geht's nun mal. Ich habe sie ordnungsgema? ubergeben und bin dann hierher nach Falmouth ge» faWhriens.c «hon damals, was, Thomas?»

«Aye. «Herrick erhob sich und stellte das Weinglas nachdrucklich auf den Tisch.»Aber heute ist ein ganz besonderer Tag. Wir wollen ihn gebuhrend feiern. Ich bin froh, da? wir zu Fu? zur Kirche gehen. «Offen sah er Bolitho in die Augen.»Belinda ist zu beneiden. Und du auch.»

Allday trat ein und brachte ihre Hute. In der neuen Jacke mit Goldknopfen und den Nanking-Breeches sah er sehr schmuck aus und erinnerte in nichts mehr an den wilden Enterer auf dem Achterdeck des franzosischen Flaggschiffs.

«Sie bekommen Besuch, Sir.»

Herrick stohnte auf.»Schick ihn oder sie zum Teufel, Allday. Dies ist wirklich nicht der rechte Zeitpunkt fur Besuche.»

Eine hohe schlanke Gestalt schob sich durch die Tur und verbeugte sich formell.

«Bei allem Respekt, Sir, aber kein Admiral kann ohne seinen Adjutanten vor den Traualtar treten. «Bolitho eilte durchs Zimmer und packte Brownes beide Hande.

«Oliver! Welche Freude!»

Browne lachelte zuruckhaltend.»Und eine lange Geschichte, Sir. Unser Boot wurde von einem amerikanischen Handelsschiff gesichtet. Es nahm uns an Bord, wollte aber leider unseretwegen keinen Nothafen anlaufen, sondern setzte uns erst in Marokko an Land. «Er hielt inne und studierte Bolithos Gesicht.»Wohin ich auch kam, uberall wurde von Ihrem gro?en Sieg gesprochen. Aber ich hatte Sie ja gewarnt: Die Admiralitat sieht Beauchamps Plane und ihren Vollstrecker mit ganz anderen Augen an. «Er musterte Herricks neue Epauletten und fugte hinzu:»Einer hat immerhin den verdienten Lohn erhalten, Sir.»

«Junger Mann, Sie sind zur rechten Zeit gekommen«, sagte Herrick.

Browne trat zuruck und lie? Bolitho den Vortritt. Der warf vor der Tur einen Blick in die Runde. Seine Hochzeit sollte ohne viel Aufhebens und ganz intim vonstatten gehen, aber trotzdem schien das ganze Gesinde, sein Steward Ferguson eingeschlossen, ihm schon zur Kirche vorausgeeilt zu sein.

Leise sagte er zu Browne:»Ihre gesunde Heimkehr, Oliver, freut mich mehr, als ich Ihnen sagen kann. Es ist, als sei mir eine Last von den Schultern genommen. «Damit winkte er seine drei Freunde heran.»Und jetzt wollen wir gemeinsam hinuntergehen.»

Als sie auf dem Dorfplatz ankamen und den Weg zur alten Kirche einschlugen, sah Bolitho zu seiner Uberraschung, da? sie von einer Menge stadtisch gekleideter Zuschauer erwartet wurden.

Wahrend die drei Marineoffiziere mit einem vergnugten Allday auf den Fersen die Kirchentreppe erklommen, begannen einige in der Menge zujubeln und ihre Hute zu schwenken; ein Mann, dem man den ehemaligen Matrosen ansah, rief durch die hohlen Hande:»Viel Gluck! Ein Hoch auf unseren Dick!»

«Was ist blo? los, Thomas?»

Ungeruhrt zuckte Herrick die Achseln.»Vielleicht Markttag. «Allday nickte und verkniff sich ein Grinsen.»Das wird's wohl sein, Sir.»

Vor dem Portal verhielt Bolitho und lachelte den erwartungsvollen Gesichtern zu. Einige davon kannte er, sie gehorten Menschen, mit denen er aufgewachsen war. Andere waren ihm fremd, sie mu?ten aus den Dorfern der Umgebung, ja sogar aus Plymouth gekommen sein.

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