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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle - Kent Alexander (смотреть онлайн бесплатно книга .txt) 📗

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Sie ratterten durch enge Gassen und dann in eine ruhige Stra?e, die von gedrungenen Hausern gesaumt war; die meisten schienen von Fluchtlingen bewohnt zu sein. Die Gebaude hatten den Hauch der Wohlhabenheit verloren, und wo einst Garten gewesen waren, lagen jetzt Berge von leeren Kisten und standen traurig aussehende Fahrzeuge herum. Aus vielen Fenstern sah Bolitho Frauen und Kinder auf die Stra?e herunterstarren. Sie hatten den Blick entwurzelter Menschen, die nicht viel zu tun hatten, au?er zu warten und zu hoffen.

Die Kutsche rollte durch zwei schiefhangende Torflugel auf ein weiteres dieser Hauser zu. Der einzige Unterschied war, da? dieses leerstand, die kahlen Fenster sahen in der Sonne aus wie tote Augen.

Einen Moment lang kam ihm Tyrells Warnung in den Sinn, aber als die Kutsche anhielt, sah er Susannah neben dem Haus stehen, ihr Kleid spiegelte sich in dem teilweise zugewachsenen Teich. Er eilte auf sie zu, das Herz schlug ihm bis zum Halse.»Ich bin so schnell ich konnte gekommen!«Er nahm ihre Hande in seine und betrachtete sie herzlich.»Aber warum mussen wir uns hier treffen?»

Sie warf den Kopf zuruck, ihr Haar flog nach hinten, genauso wie er es in den Wochen ihrer Trennung in Erinnerung behalten hatte.

«Es ist besser so. Ich kann keine Zuschauer ertragen, diese Spotter hinter meinem Rucken. «Ihre Stimme lie? kaum eine Bewegung erkennen.»Wir wollen jetzt hineingehen. Ich mu? mit Ihnen reden.»

Ihre Schritte klangen hohl auf den blo?en Boden. Es war ein schones Haus gewesen, aber jetzt blatterte der Gips ab, und die Wande waren mit Spinnenweben bedeckt.

Susannah ging zu einem Fenster und sagte:»Mein Onkel ist in ernsthaften Schwierigkeiten, aber ich nehme an, da? Sie das wissen. Er war vielleicht dumm, aber nicht schlechter als viele hier.»

Bolitho schob die Hand unter ihren Arm.»Ich mochte nicht, da? Sie mit hineinverwickelt werden, Susannah.»

Sein Drangen oder die Verwendung ihres Namens veranla?te sie, sich umzudrehen und ihn abzublicken.

«Aber ich bin hineinverwickelt, wie Sie es nennen.«»Nein. Das Schmuggeln und die anderen Vorwurfe konnen nichts mit Ihnen zu tun gehabt haben. Niemand wurde es je glauben.»

Sie blickte ihn ruhig an.»Sie spielen auch keine Rolle. Aber ein Hinweis auf Ve rrat wurde meinen Onkel ruinieren und alle, die mit ihm zu tun haben. «Sie grub die Finger in seinen Arm.»Dieser Crozier — haben Sie seine Anwesenheit in unserem Hause erwahnt? Bitte, ich mu? es wissen. Denn wenn Sie weiterhin schweigen, kann noch alles gut werden.»

Bolitho wandte sich ab.»Glauben Sie mir, davor kann ich Sie retten. Ihr Onkel wird nach England geschickt werden, aber es gibt keinen Grund, warum Sie nicht hierbleiben konnten.»

«Hier?«Sie trat einen Schritt zuruck.»Was sollte das fur einen Zweck haben?»

«Ich — ich dachte, wenn Sie Zeit zu uberlegen hatten, konnten Sie sich entscheiden, meine Frau zu werden. «In dem leeren Raum hallten seine Worte nach, als ob sie sich uber ihn lustig machen wollten.

«Sie heiraten?«Sie strich sich das Haar aus der Stirn.»Meinen Sie das?»

«Ja. Ich hatte Grund zur Hoffnung. «Er betrachtete sie verzweifelt.»Sie deuteten an, da?…»

Sie antwortete scharf:»Ich habe niemals so etwas angedeutet, Kapitan! Wenn die Dinge sich so entwickelt hatten, wie ich es geplant hatte, dann vielleicht…»

Er versuchte es noch einmal.»Aber fur uns mu? sich doch nichts andern.»

Sie fuhr fort, als ob er gar nicht gesprochen hatte:»Ich glaubte, da? Sie es mit Hilfe einiger meiner Freunde eines Tages zu etwas bringen konnten. Eine Stellung in London, vielleicht sogar ein Sitz im Parlament. Alles ist moglich, wenn man es wirklich will. «Sie hob die Augen wieder zu seinem Gesicht.»Haben Sie wirklich geglaubt, ich wurde einen Seeoffizier heiraten? Jeden Tag darauf zu warten, da? sein Schiff Anker wirft? Es gibt andere Lebensarten au?er Ihrem miserablen Dienst, Kapitan!»

«Er ist mein Leben. «Er fuhlte, wie die Wande ihn einengten. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepre?t, als musse er ertrinken.

«Der Ruf der Pflicht. «Sie ging zum Fenster und blickte auf die Kutsche hinab.»Sie waren ein Narr, wenn Sie dachten, ich wurde ein solches Leben mit Ihnen teilen. Und ein noch gro?erer, wenn Sie das weiterhin denken!«Sie drehte sich um, ihre Augen blitzten.»Das Leben besteht aus mehr, als e in paar arme Schmuggler in des Konigs Namen zu fangen!»

Bolitho sagte:»Ich werde nichts davon erwahnen, da? Crozier bei Ihrem Onkel war. Aber es wird sicherlich herauskommen, ehe die Behorden ihre Untersuchungen beenden. «Er fugte bitter hinzu:»Die Ratten bei?en einander, wenn das Futter knapp wird.»

Sie atmete langsam aus, eine Hand leicht auf ihr Herz gelegt.»Bleiben Sie noch einige Minuten, wahrend ich zu meiner Kutsche gehe. Ich wunsche nicht, hier gesehen zu werden.»

Bolitho streckte die Arme aus und lie? sie dann wieder sinken. Er war besiegt. Er war es schon langer gewesen, als er gewu?t hatte.

Doch als sie im dunstigen Sonnenlicht vor ihm stand und ihn mit ihren violetten Augen auf Distanz hielt, wu?te er, da? er alles tun oder sagen konnte, um sie zu halten.

Sie ging auf die Tur zu.»Sie sind ein sonderbarer Mann. Aber ich sehe keine Zukunft fur Sie. «Und dann war sie gegangen, ihre Schritte verhallten im Treppenhaus, und er war allein.

Er konnte sich nicht erinnern, wie lange er in dem leeren Raum gestanden hatte. Minuten? Eine Stunde? Als er schlie?lich die Treppe in den verwilderten Garten hinunterging, bemerkte er, da? die schabige Kutsche verschwunden war. Er ging hinuber zum Teich und blickte auf sein eigenes Spiegelbild.

Wenn sie argerlich gewesen ware oder angstlich, dann hatte er vielleicht noch gewu?t, was tun. Aber sie hatte nicht einmal Verachtung gezeigt. Sie hatte ihn einfach entlassen, genauso gedankenlos, wie sie einen nutzlosen Diener zuruckgewiesen hatte.

Ein Fu? stie? an einen Stein, er fuhr herum und sah in dieser Sekunde vier dunkle Figuren aus den verwilderten Buschen springen.

«Langsam, Kapt'n!«Einer von ihnen hatte einen Degen gezogen, und er sah, da? auch die anderen gut bewaffnet waren.»Es ist sinnlos zu kampfen!»

Bolitho wich an den Teich zuruck, die Hand am Sabel.

Ein anderer Mann kicherte.»Aye, so ist's recht, Kapt'n. Wir wissen dann schon, wo wir Ihre Leiche verstecken, wenn wir mit Ihnen fertig sind. Praktisch — was, Kameraden?»

Bolitho blieb ganz ruhig. Er wu?te, da? es sinnlos war, mit einem von ihnen reden zu wollen. Sie sahen aus wie berufsma?ige Kriminelle, Manner, die fur Geld toteten, unabhangig davon, was es sie letztlich kosten wurde. Er war plotzlich so gelassen, als ob ihre Ankunft seine Verzweiflung vertrieben hatte wie ein kalter Wind.

«Dann will ich wenigstens noch ein paar mitnehmen!»

Er zog seinen Sabel aus der Scheide und wartete auf ihren Angriff. Zwei hatten Pistolen, aber es waren wahrscheinlich Militarpatrouillen in der Nahe, und ein Schu? hatte sie aufmerksam gemacht.

Stahl stie? auf Stahl, und Bolitho sah, wie das Grinsen des Anfuhrers zu einem angestrengten Stirnrunzeln wurde, als sich ihre Klingen kreuzten. Er duckte sich, als ein Mann nach seinem Nacken schlug, drehte seinen Sabel und fuhr ihm uber das Gesicht, horte ihn schreien, als er in die Busche zurucktaumelte.

«Verdammt sollst du sein, elender Bastard!«Ein anderer warf sich nach vorne, sein Degen durchstie? Bolithos Deckung. Aber er sprang von seiner Gurtelschnalle ab, und er konnte ihn mit dem Griff wegschleudern; dann traf er den Gegner mit solcher Gewalt am Kiefer, da? es ihm fast den Sabel aus der Hand ri?.

Der Garten schwamm in einem Nebel von Schmerzen, als ihn etwas heftig an der Stirn traf; er begriff, da? einer von ihnen einen Stein geworfen hatte. Er holte mit dem Sabel aus, fuhlte aber, da? er nur in die Luft schlug. Jemand lachte, und ein anderer rief heiser:»Jetzt, Harry! Mach ihn fertig!«Doch da — Fu?e polterten durch die Busche, Bolitho wurde von jemandem in blauem Rock beiseite geschoben, der schrie:»Auf sie, Kameraden! Haut sie nieder!»

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