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Harry Potter und die Kammer des Schreckens - Rowling Joanne Kathleen (бесплатные книги полный формат TXT) 📗

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»Deine Quidditch-Mannschaft?«, fragte Harry.

»Die Chudley Cannons«, sagte Ron und wies auf die orangerote Bettdecke, die mit zwei riesigen schwarzen»C«und einer fliegenden Kanonenkugel verziert war.»Neunter Platz in der Liga.«

Rons Zauberspruchbucher fur die Schule waren achtlos in einer Ecke gestapelt, daneben ein Sto? Comic-Hefte, alle offenbar Abenteuer von Martin Miggs, dem mickrigen Muggel. Rons Zauberstab lag auf einem Aquarium voller Froschlaich, das auf dem Fenstersims stand. Daneben, auf einem sonnigen Fleck, doste Kratze, seine fette graue Ratte.

Harry stieg uber einen Packen Selbst mischender Spielkarten und sah aus dem kleinen Fenster. Weit unten auf dem Feld konnte er eine Schar Gnomen erkennen, die durch die Hecke der Weasleys zuruckschlichen. Er wandte sich um und sah, da? Ron ihn etwas nervos beobachtete, als ob er auf sein Urteil wartete.

»Ein wenig klein«, sagte Ron rasch,»nicht wie dein Zimmer bei den Muggeln. Und direkt unter dem Ghul in der Dachkammer, der immer auf die Rohre klopft und stohnt…«

Doch Harry grinste breit:»Das ist das beste Haus, in dem ich je war.«

Rons Ohren liefen rosarot an.

Bei Flourish & Blotts

Das Leben im Fuchsbau war himmelweit entfernt von dem im Ligusterweg. Die Dursleys mochten alles Vertraute und Geordnete; das Haus der Weasleys steckte voller Absonderlichkeiten und Uberraschungen. Als Harry zum ersten Mal in den Spiegel uber dem Kuchenkamin sah, zuckte er erschrocken zusammen, als eine Stimme ertonte:»Stopf dein Hemd rein, Schlamper!«Der Ghul in der Dachkammer fing an zu heulen und lie? Rohre auf den Boden fallen, wenn ihm das Haus zu ruhig vorkam, und die kleinen Explosionen im Schlafzimmer von Fred und George kummerten niemanden. Was Harry am Leben in Rons Haus jedoch am ungewohnlichsten vorkam, war nicht der sprechende Spiegel oder der larmende Ghul: es war schlicht und einfach, da? ihn offenbar alle mochten.

Mrs Weasley kummerte sich um seine Socken und wollte ihm bei jeder Mahlzeit unbedingt dreimal nachlegen. Mr Weasley mochte Harry beim Abendessen gern neben sich haben und bombardierte ihn dann mit Fragen uber das Leben bei den Muggeln, zum Beispiel, wie Pfluge funktionierten und wie es mit der Post klappte.

»Faszinierend!«, sagte er dann immer, wenn Harry ihm erzahlte, wie man ein Telefon benutzte,»wirklich genial, wie viele Schliche die Muggel gefunden haben, um ohne Zauberei durchzukommen.«

Eines sonnigen Morgens, gut eine Woche nach Harrys Ankunft im Fuchsbau, erhielt er einen Brief aus Hogwarts. Er war mit Ron zum Fruhstuck nach unten gegangen, wo Mr und Mrs Weasley und Ginny schon am Kuchentisch sa?en. In dem Augenblick, als sie Harry sah, stie? sie ihre Haferbreischale vom Tisch, und laut klirrend landete diese auf dem Boden. Sie tauchte unter den Tisch, um die Schale aufzuheben, und als sie wieder hochkam, gluhte ihr Gesicht wie die untergehende Sonne. Harry tat, als habe er nichts bemerkt, setzte sich und nahm das Stuck Toast, das ihm Mrs Weasley anbot.

»Briefe aus der Schule«, sagte Mr Weasley und reichte Harry und Ron gleiche Umschlage aus gelblichem Pergament, die mit gruner Tinte adressiert waren.»Dumbledore wei? bereits, da? du hier bist, Harry, dem Mann entgeht nichts. Ihr beide habt auch Briefe bekommen«, sagte er zu Fred und George, die eben, noch in ihren Schlafanzugen, hereingestolpert kamen.

Sie lasen ihre Briefe und ein paar Minuten herrschte Stille. In Harrys Brief hie? es, er solle wie ublich am ersten September den Hogwarts-Express vom Bahnhof King's Cross nehmen. Auch eine Liste der neuen Bucher fur das folgende Schuljahr war enthalten:

Schuler der zweiten Klasse benotigen:

Miranda Habicht: Lehrbuch der Zauberspruche, Band 2

Gilderoy Lockhart: Tanz mit einer Todesfee

Gilderoy Lockhart: Gammeln mit Gulen

Gilderoy Lockhart: Ferien mit Vetteln

Gilderoy Lockhart: Trips mit Trollen

Gilderoy Lockhart: Abstecher mit Vampiren

Gilderoy Lockhart: Wanderungen mit Werwolfen

Gilderoy Lockhart: Ein Jahr bei einem Yeti

Fred hatte seine Liste durchgesehen und spahte hinuber auf Harrys Blatt.

»Du mu?t ja auch alle Bucher von Lockhart besorgen«, sagte er.»Der neue Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Kunste mu? ein richtiger Fan von ihm sein, wette, es ist eine Hexe.«

Fred fing im selben Moment den Blick seiner Mutter auf und wandte sich daraufhin schleunig der Marmelade zu.

»Das wird nicht billig«, sagte George und warf den Eltern einen raschen Blick zu.»Die Bucher von Lockhart sind ziemlich teuer…«

»Schon gut, das schaffen wir«, sagte Mrs Weasley, sah jedoch besorgt aus.»Ich denke, wir konnen viel von Ginnys Schulsachen aus zweiter Hand kaufen.«

»Ach, du kommst dieses Jahr nach Hogwarts?«, fragte Harry Ginny.

Sie nickte, errotete bis unter die Wurzeln des flammend roten Haares und setzte ihren Ellbogen in die Butterschale. Glucklicherweise sah das niemand au?er Harry, denn in diesem Augenblick kam Rons alterer Bruder Percy herein. Er war bereits angezogen und hatte das Vertrauensschuler-Abzeichen von Hogwarts an seinen Rollkragenpullover geheftet.

»Morgen, allerseits«, sagte Percy gut gelaunt,»wunderschoner Tag heute.«

Er setzte sich auf den einzigen freien Stuhl, sprang jedoch gleich wieder hoch und hob einen zerzausten grauen Federwisch hoch – zumindest sah es fur Harry so aus, bis er sah, da? der Federwisch atmete.

»Errol«, sagte Ron, nahm die lahme Eule aus Percys Handen und zog einen Brief unter ihrem Flugel hervor.»Endlich, er hat Hermines Antwort, ich hab ihr geschrieben, da? wir versuchen wollen, dich vor den Dursleys zu retten.«

Er trug Errol zu einer Vogelstange neben der Hintertur und versuchte ihn darauf abzusetzen, doch Errol konnte sich nicht halten, so da? ihn Ron auf das Abtropfbrett legte.»Traurig«, murmelte er. Dann riss er Hermines Brief auf und las ihn laut vor:

Lieber Ron, und Harry, falls du da bist,

ich hoffe, alles ist gut gelaufen und Harry ist okay und ihr habt nichts Ungesetzliches getan, um ihn rauszuholen, Ron, denn dann kame auch Harry in Schwierigkeiten. Ich mach mir wirklich Sorgen, und falls es Harry gut geht, lass es mich sofort wissen, aber vielleicht ware es besser, eine andere Eule zu nehmen, denn ich glaube, noch ein Botenflug wurde ihr den Garaus machen.

Naturlich bin ich viel mit den Schularbeiten beschaftigt -

»Wieso das denn?«, sagte Ron entsetzt,»wir haben doch Ferien«

– und nachsten Mittwoch gehen wir nach London, um die neuen Bucher zu kaufen, wollen wir uns nicht in der Winkelgasse treffen?

Sag mir, sobald du kannst, Bescheid, was los ist.

Alles Liebe, Hermine

»Nun, das passt ganz gut, wir konnen dann auch eure Sachen besorgen«, sagte Mrs Weasley und begann den Tisch abzuraumen.»Und was habt ihr heute vor?«

Harry, Ron, George und Fred wollten zu einer kleinen Pferdekoppel der Weasleys auf dem Hugel hinter dem Haus. Sie war von Baumen umgeben, die die Sicht vom Dorf unten versperrten, und solange sie nicht zu hoch flogen, konnten sie dort Quidditch uben. Echte Quidditch-Balle konnten sie allerdings nicht benutzen, denn es wurde schwer sein, die Sache zu erklaren, wenn die Balle abhauen und uber das Dorf fliegen wurden. Stattdessen warfen sie einander Apfel zu, die sie auffangen mussten. Sie flogen abwechselnd Harrys Nimbus Zweitausend, der mit Abstand der beste Besen war; Rons alter Shooting Star wurde nicht selten von vorbeifliegenden Schmetterlingen uberholt.

Funf Minuten spater zogen sie mit geschulterten Besen den Hugel hoch. Sie hatten Percy gefragt, ob er mitkommen wolle, doch er meinte, er hatte zu tun. Harry hatte Percy bisher nur bei den Mahlzeiten gesehen; den Rest der Zeit blieb er auf seinem Zimmer.

»Mochte wissen, was er eigentlich treibt«, sagte Fred stirnrunzelnd.»Er ist nicht mehr der Alte. Seine Prufungsergebnisse kamen an dem Tag vor deiner Ankunft. Zwolfter ZAG, und er hat kaum damit angegeben.«

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