Harry Potter und der Orden des Phonix - Rowling Joanne Kathleen (лучшие книги читать онлайн .txt) 📗
»Sie kennen Dumbledore?«fragte Harry und starrte sie an.
»Naturlich kenne ich Dumbledore. Wer kennt Dumbledore nicht? Aber komm schon – ich werde keine gro?e Hilfe sein, wenn sie zuruckkommen, ich habe noch nie mehr zustande gebracht, als einen Teebeutel umzuwandeln. Sie buckte sich herunter, nahm einen von Dudleys massiven Armen in ihre runzligen Hande und zerrte daran.»Steh auf, du nutzloser Klo?! Steh auf!«
Aber entweder konnte Dudley sich nicht bewegen oder er wollte nicht. Er blieb auf dem Boden, zitternd und aschfahl im Gesicht, seinen Mund zusammengekniffen.
»Ich mache das.«Harry griff nach Dudleys Arm und hob ihn hoch. Mit einem enormen Kraftaufwand gelang es ihm, ihn auf die Fu?e zu stellen. Dudley schien am Rand einer Ohnmacht zu sein. Seine kleinen Augen rollten in ihren Hohlen und Schwei? lief uber sein Gesicht; in dem Moment, als Harry ihn loslie?, schwankte er bedrohlich.
»Beeil dich!«rief Frau Figg hysterisch.
Harry legte einen von Dudleys massiven Armen um seine eigene Schulter und schleppte ihn in Richtung Stra?e leicht zusammengesunken unter dem Gewicht. Frau Figg torkelte vor ihnen entlang und spahte angstlich um die Ecke.
»Halte deinen Stab gezogen,«sagte sie zu Harry, als sie den Glyzinienweg betraten.»Denk jetzt nicht an das Gesetz der Geheimhaltung. Wir werden sowieso verdammt viel dafur bezahlen mussen, wir konnen genauso gut fur einen Drachen wie fur ein Ei gehangt werden… Nimm nur die Angemessene Einschrankung von Zauberei Minderjahriger – das ist genau das, wovor Dumbledore Angst hatte – Was ist das da am Ende der Stra?e? Oh, das ist nur Mr. Prentice… stecke deinen Zauberstab nicht weg Junge, sage ich dir nicht andauernd, da? ich zu nichts nutze bin?«
Es war nicht leicht, den Zauberstab bereit zu halten und gleichzeitig Dudley hinter sich her zu zerren. Harry gab seinem Cousin einen ungeduldigen Sto? in die Rippen, aber Dudley schien jedes Bestreben zur selbstandigen Bewegung verloren zu haben. Er lehnte zusammengesackt an Harrys Schulter, seine gro?en Fu?e den Boden entlang schleppend.
»Warum haben Sie mir nicht gesagt, da? Sie ein Squib sind, Frau Figg?«fragte Harry keuchend wegen der Anstrengung weiterzulaufen.»Die ganze Zeit, wenn ich in Ihr Haus gekommen bin – warum haben Sie nichts gesagt?«
»Anweisung von Dumbledore. Ich sollte ein Auge auf dich haben aber nichts sagen, du warst zu jung. Es tut mir leid, da? ich dich so schlecht behandelt habe, Harry, aber die Dursleys hatten dich niemals kommen lassen, wenn sie angenommen hatten, da? es dir gefallt. Es war nicht leicht, wei?t du, aber – oh je, wenn Dumbledore das erfahrt. Wie konnte Mundungus weggehen. Er sollte Dienst bis Mitternacht haben – wo ist er? Wie erklare ich Dumbledore blo?, was passiert ist? Ich kann ja nicht Apparieren.«
»Ich habe eine Eule, ich kann Sie Ihnen borgen.«Harry stohnte und uberlegte, ob seine Wirbelsaule unter Dudleys Gewicht brechen wurde.
»Harry, du verstehst das nicht! Dumbledore mu? so schnell wie moglich reagieren, das Ministerium hat seine eigenen Wege, um Zauberei Minderjahriger aufzuspuren. Die wissen das bereits, denk an meine Worte.«.»Aber ich mu?te die Dementoren loswerden. Ich mu?te Zauberei anwenden – die werden doch sicher mehr besorgt daruber sein, was die Dementoren gemacht haben, als sie im Glyzinienweg herumgewandert sind?«
»Ach, mein Lieber, ich wunschte, es ware so. MUNDUNGUS FLETCHER, ICH WERDE DICH UMBRINGEN!«
Es gab ein lautes Krachen und ein strenger Geruch nach Alkohol vermischt mit abgestandenem Tabak fullte die Luft, als ein gedrungener, unrasierter Mann in einem zerfetzten Mantel sich genau vor ihnen materialisierte. Er hatte kurze O-Beine, langes, zottiges, rotes Haar und blutunterlaufene schlaffe Augen, die ihm den traurigen Anblick eines Basset Jagdhundes gaben. Er hielt ebenfalls ein silbriges Bundel fest, das Harry sofort als einen Tarnumhang identifizierte.
»Was ist los, Figgy?,«fragte er und starrte von Frau Figg zu Harry und Dudley.»Was ist passiert, um sich so versteckt zu halten?«
»Ich verstecke dich gleich,«schrie Frau Figg.»Dementoren, du nutzloser, blau machender Langfinger!«
»Dementoren? wiederholte Mundungus entgeistert.»Dementoren, hier?«
»Ja, hier, du wertloses Stuck Fledermausschei?e. Hier!«schrie Frau Figg.»Dementoren haben den Jungen angegriffen, den du bewachen solltest.«
»Verflucht,«sagte Mundungus schwach und schaute von Frau Figg zu Harry und wieder zuruck.»Verflucht, ich…«
»Und du gehst los, um gestohlene Kessel zu kaufen. Habe ich dir nicht gesagt, du sollst nicht gehen? Habe ich das nicht gesagt?«
»Ich- wei?t du, ich…«Mundungus schaute sehr unbehaglich.»Ich – es war eine sehr gute Geschaftsmoglichkeit, sieh mal…«
Frau Figg riss den Arm hoch, an dem ihr Einkaufsbeutel baumelte und schlug ihn Mundungus um Gesicht und Hals.
Nach dem klirrenden Gerausch zu urteilen, das er machte, war er voller Katzenfutter.
»Au, du verruckte alte Fledermaus! Jemand mu? es Dumbledore sagen!«
»Ja – jemand – mu? – das – tun!«schrie Frau Figg und schlug den Beutel mit Katzenfutter auf jeden Teil von Mundungus, den sie erreichen konnte.»Und – das – solltest – besser – du sein – und – du – kannst – ihm – sagen – warum – du – nicht – da – warst – um – zu – helfen.«
»Verlier dein Haarnetz nicht!,«sagte Mundungus hockend, seine Arme uber dem Kopf.»Ich gehe, ich gehe!«
Und mit einem weiteren lauten Knall verschwand er.
»Ich hoffe, Dumbledore bringt ihn um!«sagte Frau Figg wutend.»Jetzt komm, Harry. Worauf wartest du?«
Harry beschloss, seinen verbliebenen Atem nicht dafur zu verschwenden, darauf hinzuweisen, da? er unter Dudleys Masse kaum laufen konnte. Er gab dem halb ohnmachtigen Dudley einen Sto? und schwankte weiter.
»Ich bringe dich bis zur Tur,«sagte Frau Figg, als sie in den Ligusterweg einbogen.»Nur fur den Fall da? sich noch mehr von ihnen hier herumtreiben… oh je, was fur eine Katastrophe… und du mu?t sie allein bekampfen… und Dumbledore hat gesagt, wir mussten dich um jeden Preis daran hindern, Magie anzuwenden… nun ich denke, es hat keinen Sinn, uber einen umgeschutteten Zaubertrank zu jammern… aber die Katze ist jetzt zwischen den Elfen.«
»Also,«keuchte Harry,»Dumbledore… hat mich… verfolgen lassen?”
»Naturlich hat er das!«sagte Frau Figg ungeduldig.»Hast du erwartet, da? er dich alleine herumlaufen lasst, nach dem, was im Juni passiert ist? Guter Lord, Junge, sie haben mir gesagt, du warst intelligent… Gut, geh hinein und bleib dort,«sagte sie als sie Nummer 4 erreicht hatten.»Ich erwarte, da? schnell genug jemand mit dir Kontakt aufnimmt.«
»Was machen Sie jetzt? fragte Harry schnell.
»Ich gehe geradewegs nach Hause«sagte Frau Figg und starrte schauernd in der dunklen Stra?e umher.»Ich mu? auf weitere Anweisungen warten. Bleib einfach im Haus. Gute Nacht.«
»Halt, warten Sie! Gehen Sie noch nicht! Ich will wissen -«
Doch Frau Figg war schon losgegangen in ihrem Trott, mit klappernden Hausschuhen und klirrendem Einkaufsbeutel.
»Warten Sie!«schrie Harry ihr hinterher. Er hatte eine Million Fragen an jeden, der Kontakt mit Dumbledore hatte; aber innerhalb von Sekunden war Frau Figg von der Dunkelheit verschluckt. Finster blickend ruckte Harry Dudley auf seiner Schulter zurecht und machte sich auf seinen langsamen schmerzhaften Weg hinauf zum Garten weg von Nummer vier.
Das Licht in der Diele war an. Harry steckte seinen Zauberstab zuruck in den Bund seiner Jeans, klingelte und beobachtete, wie Tante Petunias Umriss gro?er und gro?er wurde, seltsam verzerrt durch das geriffelte Glas in der Hautur…»Diddy! Das wird aber auch Zeit! Ich war schon ziemlich – ziemlich – Diddy, was ist denn los?«
Harry blickte seitlich zu Dudley und duckte sich zur gleichen Zeit unter seinem Arm weg.
Dudley schaukelte einen Moment, sein Gesicht wurde blassgrun… dann offnete er seinen Mund und ubergab sich vor dem Fu?abtreter.