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Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Rowling Joanne Kathleen (серия книг .TXT) 📗

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Wahrend der restlichen Stunde machte keiner einen Mucks. Sie sa?en da und schrieben das Kapitel uber die Werwolfe aus dem Schulbuch ab, wahrend Snape an den Pultreihen entlang Streife ging und die Arbeiten prufte, die sie bei Professor Lupin geschrieben hatten.

»Ganz schlecht erklart… das ist nicht richtig, der Kappa kommt haufiger in der Mongolei vor… Professor Lupin hat dafur acht von zehn Punkten gegeben? Bei mir hatten Sie keine drei bekommen…«

Als es endlich lautete, hielt Snape sie zuruck.

»Sie schreiben einen Aufsatz uber die Frage, wie man einen Werwolf erkennt und totet. Ich will bis Montagmorgen zwei Rollen Pergament daruber sehen. Wird Zeit, da? einer die Klasse in den Griff kriegt. Weasley, Sie bleiben noch, wir mussen uber Ihre Strafarbeit sprechen.«

Harry und Hermine gingen mit den andern hinaus und warteten, bis sie au?er Horweite waren, dann brachen sie in wuste Beschimpfungen uber Snape aus.

»Snape hat sich noch nie derma?en ausgelassen uber unsere anderen Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Kunste, auch wenn er die Stelle gerne haben wollte«, sagte Harry zu Hermine.»Warum hat er es auf Lupin abgesehen? Glaubst du, das liegt alles an diesem Irrwicht?«

»Ich wei? nicht«, sagte Hermine nachdenklich.»Aber ich hoffe wirklich, da? es Professor Lupin bald besser geht…«

Funf Minuten spater holte Ron sie ein, und er schaumte vor Wut.

»Wi?t ihr, was dieser -«(er gebrauchte einen Namen fur Snape, auf den hin Hermine»Ron!«rief)»- mir aufgehalst hat? Ich mu? die Bettpfannen im Krankenflugel putzen! Ohne Zaubern!«Er atmete schwer und ballte die Fauste.»Hatte sich Black doch nur in Snapes Buro versteckt! Er hatte ihn fur uns erledigen konnen!«

Am nachsten Morgen wachte Harry ungewohnlich fruh auf, so fruh, es war noch dunkel. Einen Moment lang glaubte er, das Heulen des Windes hatte ihn aufgeweckt, dann spurte er eine kalte Brise auf seinem Nacken und setzte sich jah kerzengerade auf – Peeves, der Poltergeist, war ganz nahe an ihm vorbeigeschwebt und hatte ihm heftig ins Ohr gepustet.

»Was soll das denn?«, zischte Harry wutend.

Peeves blies die Backen auf, pustete kraftig und schwebte rucklings und gackernd aus dem Schlafsaal hinaus.

Harry tastete nach seinem Wecker und sah auf das Zifferblatt. Es war halb funf Er verfluchte Peeves, drehte sich um und versuchte wieder einzuschlafen, doch nun, da er wach lag, konnte er den rollenden Donner uber seinem Kopf das Rutteln des Windes an den Fenstern und das ferne Achzen der Baume im Verbotenen Wald nicht uberhoren. In ein paar Stunden wurde er drau?en auf dem Quidditch-Feld sein und gegen dieses Unwetter ankampfen. Schlie?lich gab er die Hoffnung auf, wieder einzuschlafen, stieg aus dem Bett, zog sich an, griff nach seinem Nimbus Zweitausend und ging leise aus dem Schlafsaal.

Als Harry die Tur offnete, streifte etwas sein Bein. Er buckte sich und bekam gerade noch Krummbeins Schwanzende zu fassen. Er zog ihn nach drau?en.

»Wei?t du, ich furchte, Ron hat Recht mit dem, was er uber dich sagt«, erklarte Harry Krummbein argwohnisch.»Hier gibt es genug Mause, also geh und jag sie. Los, zieh ab«, fugte er hinzu und schubste Krummbein mit dem Fu? die Wendeltreppe hinunter,»und la? Kratze in Ruhe.«

Unten im Gemeinschaftsraum war das Tosen des Sturms noch lauter zu horen. Harry machte sich keine Illusionen. Sie wurden das Spiel nicht absagen. Wegen solcher Kleinigkeiten wie Gewittersturmen wurden die Quidditch-Partien nicht verschoben. Dennoch war ihm etwas beklommen zumute. Wood hatte ihm im Vorbeigehen Cedric Diggory gezeigt; er war ein Funftkla?ler und viel gro?er als Harry. Sucher waren normalerweise leicht und flink, doch Diggorys Gewicht war bei diesem Wetter von Vorteil, weil ihn der Sturm nicht so leicht vom Kurs blasen wurde.

Harry vertrieb sich die Stunden bis zur Dammerung vor dem Kamin; hin und wieder stand er auf und verscheuchte Krummbein, der schon wieder die Treppe zum Jungenschlafsaal emporschleichen wollte. Endlich war es Zeit furs Fruhstuck und Harry kletterte durch das Portratloch.

»Stelle dich und kampfe, du raudiger Koter!«, rief Sir Cadogan.

»Ach, halt den Mund«, gahnte Harry zuruck.

Uber einer gro?en Schussel Haferschleim erwachten seine Lebensgeister und als er mit dem Toast anfing, tauchte auch der Rest des Teams auf.

»Das wird ein beinhartes Ding«, sagte Wood, der keinen Bissen anruhrte.

»Hor auf, dir Sorgen zu machen, Oliver«, beschwichtigte ihn Alicia,»das bi?chen Regen macht uns doch nichts aus.«

Doch es war deutlich mehr als ein bi?chen Regen. Quidditch war so beliebt, da? wie immer die ganze Schule auf den Beinen war, um das Spiel zu sehen, allerdings mu?ten sie mit eingezogenen Kopfen und gegen den Wind ankampfend uber den Rasen hinunter zum Spielfeld rennen, und der Sturm ri? ihnen die Schirme aus den Handen. Kurz bevor Harry den Umkleideraum betrat, sah er, wie Malfoy, Crabbe und Goyle auf dem Weg zum Stadion unter einem riesigen Schirm hervor lachend auf ihn deuteten.

Rasch zogen sie sich ihre scharlachroten Umhange uber und warteten auf Woods ubliche Aufmunterungsrede vor dem Spiel. Doch diesmal fiel sie aus. Mehrmals setzte er zum Sprechen an, brachte aber nur ein merkwurdig wurgendes Gerausch hervor, schuttelte dann hoffnungslos den Kopf und winkte sie hinaus.

Der Wind war so stark, da? sie, als sie aufs Spielfeld liefen, zur Seite wegstolperten. Die Menge mochte johlen und kreischen, sie konnten es durch die immer neuen Wellen des Donners nicht horen. Wie zum Teufel sollte er den Schnatz in diesem Mistwetter erkennen?

Die Hufflepuffs mit ihren kanariengelben Umhangen kamen von der anderen Seite des Feldes. Die Kapitane traten aufeinander zu und schuttelten sich die Hande; Diggory lachelte Wood an, doch Wood sah jetzt aus, als hatte er Kiefersperre, und nickte nur. Harry sah, wie Madam Hoochs Mund die Worte»Besteigt die Besen«formte; er zog den rechten Fu? mit einem schmatzenden Gerausch aus dem Schlamm und schwang sich auf seinen Nimbus Zweitausend. Madam Hooch setzte die Pfeife an die Lippen und blies; der schrille Pfiff schien aus weiter Ferne zu kommen – und los ging es.

Harry stieg schnell in die Hohe, doch sein Nimbus schlingerte ein wenig im Wind. Er hielt ihn mit aller Kraft gerade, spahte durch den Regen und machte dann eine Kehrtwende.

In weniger als funf Minuten war er na? bis auf die Haut und halb erfroren. Seine Mitspieler konnte er kaum erkennen, geschweige denn den winzigen Schnatz. Er flog das Spielfeld auf und ab, vorbei an verschwommenen roten und gelben Gestalten, ohne einen blassen Schimmer, was in diesem Spiel eigentlich so vor sich ging. Den Stadionsprecher konnte er bei diesem Wind nicht horen. Die Menge unten hatte sich unter einem Meer von Umhangen und zerfetzten Schirmen versteckt. Zweimal hatte Harry ein Klatscher fast vom Besen gerissen; wegen der Regentropfen auf seiner Brille war alles so verschwommen, da? er sie nicht hatte kommen sehen.

Harry verlor das Zeitgefuhl. Es wurde immer schwieriger, den Besen gerade zu halten. Der Himmel verdunkelte sich, als ob die Nacht beschlossen hatte, fruher hereinzubrechen. Zweimal stie? er um ein Haar mit einem anderen Spieler zusammen, ohne zu wissen, ob es ein Mitspieler oder ein Gegner war; alle waren jetzt so na? und der Regen war so dicht, da? er sie kaum auseinander halten konnte…

Mit dem ersten Gewitterblitz kam auch der Pfiff von Madam Hoochs Pfeife; Harry konnte durch den dichten Regen gerade noch den Umri? Woods ausmachen, der ihn gestikulierend zu Boden wies. Das ganze Team setzte spritzend im Schlamm auf.

»Ich hab um Auszeit gebeten!«, brullte Wood seinem Team entgegen.»Kommt, hier runter -«

Sie drangten sich am Spielfeldrand unter einem gro?en Schirm zusammen; Harry nahm die Brille ab und wischte sie hastig am Umhang trocken.

»Wie steht's eigentlich?«

»Wir haben funfzig Punkte Vorsprung«, sagte Wood,»aber wenn wir nicht bald den Schnatz fangen, spielen wir bis in die Nacht hinein.«

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