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Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen (книги онлайн без регистрации .txt) 📗

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»Jaah«, sagte Harry.

»Nein, ist es nicht«, sagte Hagrid.»Naturlich nicht. Aber wird schon.«

Harry schwieg.

»Wu?te, da? er eines Tages zuruckkommt«, sagte Hagrid, und alle drei sahen erschrocken zu ihm auf.»Wu?te es seit Jahren, Harry. Wu?te, da? er irgendwo da drau?en war und gewartet hat, bis seine Zeit kam. Mu?te passieren. Und jetzt ist es passiert, und wir mussen damit klarkommen. Wir werden kampfen. Vielleicht konnen wir ihn stoppen, bevor er richtig Fu? fa?t. Das jedenfalls hat Dumbledore vor. Gro?artiger Mann, Dumbledore. Solange wir ihn haben, mach ich mir nicht allzu viel Sorgen.«

Hagrid sah die unglaubigen Mienen der drei und hob seine buschigen Augenbrauen.

»Hat kein Zweck, dazuhocken und sich Sorgen zu machen«, sagte er.»Was kommen mu?, wird kommen, und wenn es da ist, nehmen wir den Kampf auf. Dumbledore hat mir gesagt, was du getan hast, Harry.«

Hagrid schwoll die Brust, wahrend er Harry ansah.»Du hast so viel getan, wie dein Vater getan hatte, und das ist das gro?te Lob, das ich fur dich hab.«

Harry lachelte. Es war das erste Mal seit Tagen, da? er lachelte.

»Worum hat dich Dumbledore gebeten, Hagrid?«, fragte er.»Er hat Professor McGonagall geschickt, um dich und Madame Maxime zu sich zu holen… noch in der Nacht.«

»Hatte 'nen kleinen Auftrag fur mich ubern Sommer«, sagte Hagrid.»Ist aber geheim. Darf nich druber reden, nich mal mit euch Rasselbande. Olympe – fur euch Madame Maxime – kommt vielleicht mit. Denk eigentlich schon. Glaub, ich hab sie uberredet.«

»Hat es mit Voldemort zu tun?«

Hagrid zuckte beim Klang dieses Namens zusammen.

»Konnt sein«, wich er aus.»Aber… wie war's, wenn wir zusammen den letzten Kroter besuchen? War nur 'n Witz – nur 'n Witz!«, setzte er beim Anblick ihrer Gesichter hastig hinzu.

* * *

Am Abend vor der Ruckreise in den Ligusterweg packte Harry oben im Schlafsaal schweren Herzens seinen Koffer. Ihm graute vor dem Abschiedsessen, das sonst immer ein richtiges Fest war, bei dem der Sieger des Hauswettbewerbs ausgerufen wurde. Seit er aus dem Krankenflugel entlassen war, hatte er, um den neugierigen Blicken seiner Mitschuler zu entgehen, einen Bogen um die Gro?e Halle gemacht, wenn sie voll besetzt war, und lieber dann gegessen, wenn kaum noch jemand da war.

Als sie die Halle betraten, fiel den dreien als Erstes auf, da? sie nicht wie sonst festlich geschmuckt war. Normalerweise prangte die Halle beim Abschiedsessen in den Farben des siegreichen Hauses. Heute Abend jedoch hingen schwarze Tucher an der Wand hinter dem Lehrertisch. Harry wu?te, da? dies zu Ehren Cedrics geschehen war.

Der wirkliche Mad-Eye Moody sa? am Lehrertisch, mitsamt Holzbein und magischem Auge. Au?erst schreckhaft zuckte er jedes Mal zusammen, wenn ihn jemand ansprach. Harry konnte es ihm nicht verdenken; Moodys Angst vor Angriffen war nach der zehnmonatigen Gefangenschaft in seinem eigenen Koffer naturlich noch gewachsen. Professor Karkaroffs Stuhl war leer. Als Harry sich zu den anderen Gryffindors setzte, fragte er sich, wo Karkaroff jetzt wohl steckte; hatte ihn Voldemort vielleicht schon aufgespurt?

Madame Maxime war noch da. Sie sa? neben Hagrid und unterhielt sich leise mit ihm. Ein paar Platze weiter, neben Professor McGonagall, sa? Snape. Ihre Blicke trafen sich kurz. Snapes Miene war schwer zu entziffern. Er wirkte so verbittert und abweisend wie eh und je. Harry beobachtete ihn noch lange, nachdem Snape wieder weggeschaut hatte.

Was genau hatte Snape auf Dumbledores Anweisung hin in der Nacht getan, als Voldemort zuruckkam? Und warum… warum… war Dumbledore so uberzeugt, da? Snape auf seiner Seite war? Er war ihr Spion gewesen, Dumbledore hatte es im Denkarium gesagt. Snape hatte sich als Spion gegen Voldemort gewandt,»unter gro?ter Gefahr fur sein eigenes Leben«. Hatte er erneut einen solchen Auftrag ubernommen? Hatte er vielleicht schon Verbindung mit den Todessern aufgenommen? Hatte er so getan, als ware er nie wirklich zu Dumbledore ubergelaufen und hatte wie Voldemort selbst nur den richtigen Augenblick abgewartet?

Am Lehrertisch erhob sich Professor Dumbledore und beendete Harrys Grubeleien. In der Gro?en Halle, wo es ohnehin schon viel leiser war als sonst beim Abschiedsessen, wurde es sehr still.

»Wieder einmal«, sagte Dumbledore und sah in die Gesichter rundum,»wieder einmal geht ein Jahr zu Ende.«

Er hielt inne und sein Blick fiel auf den Tisch der Hufflepuffs. Bevor er aufgestanden war, hatte dort die gedruckteste Stimmung geherrscht, und dort sah man auch die blassesten und traurigsten Gesichter in der Halle.

»Es gibt viel, was ich euch heute Abend sagen mochte«, fuhr Dumbledore fort,»doch will ich zuerst daran erinnern, da? wir einen gro?artigen Menschen verloren haben, der hier unter uns sitzen und das Essen mit uns genie?en sollte.«Er wies zu den Hufflepuffs hinuber.»Ich mochte euch bitten, aufzustehen und die Glaser zu Ehren Cedric Diggorys zu erheben.«

Sie taten es, ohne Ausnahme; Stuhlbeine kratzten uber den Boden, dann hatten sich alle erhoben, und eine Stimme, laut und tief wie fernes Donnerrollen, erklang in der Halle:»Cedric Diggory.«

Durch eine Lucke in der Menge erhaschte Harry einen Blick auf Cho. Stumme Tranen rannen ihr ubers Gesicht. Sie setzten sich wieder und Harry senkte den Blick.

»Cedric war ein Mensch, der viele der Tugenden, welche das Haus Hufflepuff auszeichnen, in sich vereinte«, fuhr Dumbledore fort.»Er war ein guter und treuer Freund, ein flei?iger Schuler, ein Mensch, der das Fairplay schatzte. Sein Tod hat euch alle beruhrt, ob ihr ihn gut kanntet oder nicht. Deshalb glaube ich, da? ihr das Recht habt, genau zu erfahren, wie es dazu kam.«

Harry hob den Kopf und starrte Dumbledore an.

»Cedric Diggory wurde von Lord Voldemort ermordet.«

Ein panisches Flustern erhob sich in der Gro?en Halle. Viele starrten Dumbledore unglaubig, ja entsetzt an. Er schien jedoch vollkommen ruhig und wartete geduldig, bis sich das Gemurmel wieder gelegt hatte.

»Das Zaubereiministerium wunscht nicht«, erklarte Dumbledore,»da? ich euch dies sage. Vielleicht werden manche eurer Eltern entsetzt daruber sein – entweder weil sie nicht glauben wollen, da? Lord Voldemort zuruckgekehrt ist, oder weil sie meinen, ich sollte es euch nicht sagen, weil ihr noch zu jung seid. Es ist jedoch meine Uberzeugung, da? die Wahrheit immer der Luge vorzuziehen ist und da? jeder Versuch, so zu tun, als ware Cedric durch einen Unfall gestorben oder durch einen eigenen Fehler, eine Beleidigung seines Andenkens ist.«

Besturzt und verangstigt war nun jedes Gesicht in der Halle Dumbledore zugewandt… fast jedes. Druben am Slytherin-Tisch sah Harry Draco Malfoy mit Crabbe und Goyle flustern. Ein hei?er, Brechreiz erregender Wutschwall stieg ihm die Kehle hoch. Er zwang sich, den Blick erneut auf Dumbledore zu richten.

»Und noch jemand mu? im Zusammenhang mit Cedrics Tod erwahnt werden«, sagte Dumbledore.»Ich spreche naturlich von Harry Potter.«

Eine Welle durchlief die Halle, es waren die Kopfe, die sich zu Harry umdrehten, um sich dann rasch wieder Dumbledore zuzuwenden.

»Harry Potter ist es gelungen, Lord Voldemort zu entkommen«, sagte Dumbledore.»Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um den toten Cedric nach Hogwarts zuruckzubringen. Er hat Tapferkeit in jeder Hinsicht bewiesen, wie sie bislang nur wenige Zauberer im Angesicht von Lord Voldemort gezeigt haben, und dafur ehre ich ihn.«

Dumbledore wandte sich mit ernstem Gesicht Harry zu und hob erneut seinen Trinkkelch. Fast alle taten es ihm nach. Sie murmelten seinen Namen, wie zuvor den Cedrics, und tranken auf sein Wohl. Durch eine Lucke in der Menge sah Harry jedoch, da? Malfoy, Crabbe, Goyle und viele andere Slytherins trotzig sitzen geblieben waren und ihre Kelche nicht angeruhrt hatten. Dumbledore, der schlie?lich kein magisches Auge hatte, konnte sie nicht sehen.

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