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Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Rowling Joanne Kathleen (серия книг .TXT) 📗

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»Spater«, murmelte Harry, denn gerade kam Percy hereingesturmt.

Harry hatte im Durcheinander des Aufbruchs keine Gelegenheit, mit Ron oder Hermine zu sprechen; sie waren vollauf damit beschaftigt, ihre Koffer die schmale Treppe des Tropfenden Kessels hinunterzuschleifen und neben der Tur aufzuschichten. Hedwig und Hermes, Percys Schleiereule, hockten in ihren Kafigen und herrschten uber den Gepackstapel. Aus einem kleinen Weidenkorb neben den Koffern drang ein lautes Fauchen.

»Schon gut, Krummbein«, schnurrte Hermine durch das Weidengeflecht.»Wenn wir im Zug sind, darfst du raus.«

»Blo? nicht«, blaffte Ron sie an,»was soll dann aus dem armen Kratze werden?«

Er deutete auf seine Brust. Eine gro?e Ausbuchtung zeigte, da? Kratze sich in seiner Tasche zusammengerollt hatte.

Mr Weasley, der drau?en auf den Dienstwagen gewartet hatte, steckte den Kopf herein.

»sie sind da«, sagte er.»Komm mit, Harry -«

Mr Weasley fuhrte Harry uber das kurze Stuck Gehweg zum ersten der beiden altertumlichen dunkelgrunen Wagen, an deren Steuer wachsam umherblickende Zauberer in smaragdgrunen Samtanzugen sa?en.

»Rein mit dir, Harry«, sagte Mr Weasley und spahte die belebte Stra?e auf und ab.

Harry setzte sich in den Fond des Wagens und bald stiegen auch Hermine, Ron und, zu Rons Abscheu, auch Percy ein.

Die Fahrt nach King's Cross war im Vergleich zu Harrys Reise mit dem Fahrenden Ritter recht ereignislos. Die Wagen des Zaubereiministeriums schienen gewohnliche Autos zu sein, nur fiel Harry auf, da? sie durch Engpasse glitten, die Onkel Vernons neuer Firmenwagen sicher nicht geschafft hatte. Als sie King's Cross erreichten, hatten sie noch zwanzig Minuten Zeit; die Fahrer holten Gepackkarren, luden die Koffer aus, verabschiedeten sich von Mr Weasley mit einer kurzen Beruhrung ihrer Hute und fuhren davon, wobei sie es irgendwie schafften, an die Spitze der Schlange vor einer Ampel zu springen.

Mr Weasley blieb auf dem ganzen Weg in den Bahnhof dicht an Harrys Seite.

»Na denn«, sagte er und spahte wachsam umher,»gehen wir jeweils zu zweit, weil wir so viele sind. Harry und ich gehen zuerst.«

Mr Weasley schlenderte zur Absperrung zwischen den Gleisen neun und zehn, Harrys Gepackwagen vor sich herschiebend und scheinbar sehr interessiert am InterCity 125, der gerade auf Gleis neun eingefahren war. Er warf Harry einen viel sagenden Blick zu und lehnte sich lassig gegen die Barriere. Harry tat es ihm nach.

Im nachsten Augenblick kippten sie seitlich durch die Metallwand und landeten auf Bahnsteig neundreiviertel. Als sie aufblickten, sahen sie den Hogwarts-Express mit seiner scharlachroten Lok, die Dampf aus ihrem Schornstein paffte. Auf dem Bahnsteig herrschte ein dichtes Gewuhl von Zauberern und Hexen, die ihre Kinder zum Zug brachten.

Mit einem Mal tauchten Percy und Ginny hinter Harry auf Sie hatten die Absperrung offenbar mit Anlauf uberwunden und waren noch ganz au?er Atem.

»Ah, da ist Penelope!«, sagte Percy, glattete sich das Haar und lief rosarot an. Ginny fing Harrys Blick auf und beide wandten sich ab, um ihr Lachen zu verbergen, wahrend Percy zu einem Madchen mit langem Lockenhaar hinuberschritt, mit geschwellter Brust, so da? sie sein schimmerndes Abzeichen unmoglich ubersehen konnte.

Sobald die ubrigen Weasleys und Hermine da waren, fuhrten Harry und Mr Weasley die kleine Gruppe an den vollen Abteilen vorbei bis ans Ende des Zuges zu einem Waggon, der noch recht leer schien. Sie hievten die Koffer hoch, verstauten Hedwig und Krummbein in der Gepackablage und stiegen noch einmal aus, um sich von Mr und Mrs Weasley zu verabschieden.

Mrs Weasley ku?te ihre Kinder, dann Hermine und schlie?lich Harry. Obwohl er etwas verlegen war, freute er sich, als sie ihn auch noch in die Arme schlo?.

»Pa? auf dich auf, Harry, versprich es mir«, sagte sie und ordnete ihre Kleider mit seltsam hellen Augen. Dann offnete sie ihre gewaltige Handtasche:»Ich hab fur euch alle belegte Brote gemacht… hier, Ron… nein, kein Corned Beef… Fred? Wo ist Fred? Hier bist du ja, mein Lieber…«

»Harry«, sagte Mr Weasley leise,»komm mal kurz hier ruber -«

Er ruckte mit dem Kopf in Richtung einer Saule, und Harry lie? die anderen bei Mrs Weasley zuruck und folgte ihm.

»Ich mu? dir noch was sagen, bevor du fahrst _«, sagte Mr Weasley mit angespannter Stimme.

»Schon gut, Mr Weasley«, sagte Harry,»ich wei? es schon.«

»Du wei?t es? Wie das denn?«

»Ich – ahm – ich hab Sie und Mrs Weasley gestern Abend sprechen gehort. Das lie? sich nicht vermeiden«, fugte Harry rasch hinzu,»tut mir Leid -«

»Ich wollte eigentlich, da? du es auf andere Weise erfahrst«, sagte Mr Weasley und sah jetzt besorgt aus.

»Nein – ehrlich gesagt, es ist besser so. Dann haben Sie wenigstens Fudge gegenuber Ihr Wort nicht gebrochen und ich wei?, was los ist.«

»Harry, du hast jetzt sicher ziemliche Angst -«

»Nein, hab ich nicht«, sagte Harry wahrheitsgetreu.»Wirklich«, fugte er hinzu, weil Mr Weasley unglaubig dreinblickte.»Ich will ja nicht den Helden spielen, aber im Ernst, Sirius Black kann doch nicht schlimmer sein als Voldemort, oder?«

Mr Weasley zuckte beim Klang dieses Namens zusammen, sagte jedoch nichts.

»Harry, ich wu?te, da? du, wie soll ich sagen, starkere Nerven hast, als Fudge offenbar glaubt, und ich bin naturlich froh, da? du keine Angst hast, aber -«

»Arthur!«, rief Mrs Weasley, die nun die anderen wie eine kleine Schafherde zum Zug trieb,»Arthur, was macht ihr da? Er fahrt gleich ab!«

»Er kommt sofort, Molly!«, sagte Mr Weasley, wandte sich jedoch erneut Harry zu und sprach leiser und hastiger weiter.»Hor zu, ich will, da? du mir dein Wort gibst -«

»- da? ich ein braver Junge sein und im Schlo? bleiben werde?«, sagte Harry mit dusterer Miene.

»Nicht ganz«, sagte Mr Weasley, der jetzt ernster aussah, als Harry ihn je gesehen hatte.»Harry, schwor mir, da? du nicht nach Black suchen wirst.«

Harry starrte ihn an.»Wie bitte?«

Ein lauter Pfiff ertonte. Schaffner gingen am Zug entlang und schlugen die Turen zu., -

»Versprich mir, Harry«, sagte Mr Weasley noch hastiger,»da?, was immer auch passiert -«

»Warum sollte ich nach jemandem suchen, von dem ich wei?, da? er mich umbringen will?«, fragte Harry gerade heraus.

»Schwor mir, was immer du horst -«

»Arthur, schnell!«, rief Mrs Weasley.

Dampfstrahlen zischten aus der Lok; der Zug war angefahren. Harry rannte zur Zugtur, und Ron hielt sie auf und trat zuruck, um ihn einzulassen. Sie lehnten aus dem Fenster und winkten Mr und Mrs Weasley zu, bis der Zug um eine Kurve bog und ihnen die Sicht nahm.

»Ich mu? mal mit euch allein reden«, murmelte Harry Ron und Hermine zu, wahrend der Zug allmahlich schneller wurde.

»Geh. mal kurz weg, Ginny«, sagte Ron.

»Oh, wie nett«, sagte Ginny beleidigt und stolzierte davon.

Harry, Ron und Hermine gingen den Gang entlang, auf der Suche nach einem leeren Abteil, doch alle waren voll, au?er dem einen ganz am Ende des Zuges.

Dort war nur ein Platz besetzt. Ein Mann sa? tief schlafend am Fenster. Harry, Ron und Hermine blieben an der Schiebetur stehen. Der Hogwarts-Express war sonst immer fur Schuler reserviert gewesen und sie hatten nie einen Erwachsenen im Zug gesehen, mit Ausnahme der Hexe mit dem Imbi?wagen.

Der Fremde trug einen au?erst schabigen, an mehreren Stellen geflickten Zaubererumhang. Er sah krank und erschopft aus. Obwohl noch recht jung, war sein hellbraunes Haar von grauen Strahnen durchzogen.

»Wer, glaubt ihr, ist das?«, zischte Ron, als sie die Tur zuschoben und sich setzten moglichst weit von dem Mann am Fenster entfernt.

»Professor R. J. Lupin«, flusterte Hermine ohne zu zogern.

»Woher wei?t du das denn schon wieder?«

»Steht auf seinem Koffer«, antwortete Hermine und deutete auf die Gepackablage uber dem Kopf des Mannes, wo ein kleiner, zerknautschter Koffer lag, der mit einer Menge Schnur sorgfaltig zugeknotet war. Auf einer Seite stand in abblatternden Lettern der Name»Professor R. J. Lupin«.

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