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Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen (книги онлайн без регистрации .txt) 📗

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»Ludo Bagman, Sie sind hier vor dem Rat fur das Magische Gesetz, um sich zu Anschuldigungen im Zusammenhang mit den Umtrieben von Todessern zu au?ern«, sagte Mr Crouch.»Wir haben gehort, was gegen Sie vorliegt, und kommen nun zum Urteil. Haben Sie Ihrer Aussage noch etwas hinzuzufugen, bevor wir das Urteil verkunden?«

Harry traute seinen Ohren nicht. Ludo Bagman, ein Todesser?

»Nur«, sagte Bagman verlegen lachelnd,»nur – da? mir klar ist, da? ich ein ziemlicher Dummkopf war -«

Einige Zauberer und Hexen auf den umliegenden Platzen lachelten nachsichtig. Mr Crouch schien ihre Gefuhle nicht zu teilen. Er starrte mit einem Ausdruck gro?ter Abneigung und Strenge auf Ludo Bagman hinunter.

»Da sagst du mal ein wahres Wort, Bursche.«Jemand hinter Harry hatte das in trockenem Ton Dumbledore zugemurmelt. Harry drehte sich um, und wieder war es Moody, der da auf der Bank sa?.»Wenn ich nicht gewu?t hatte, da? er noch nie 'ne gro?e Leuchte war, hatt ich gesagt, da? diese Klatscher sein Hirn dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen haben…«

»Ludo Bagman, Sie wurden dabei ertappt, wie Sie Informationen an die Gefolgsleute Lord Voldemorts weitergaben«, sagte Mr Crouch.»Dafur beantrage ich eine Haftstrafe in Askaban von nicht weniger als -«

Doch von den Banken im Umkreis kam ein zorniger Aufschrei. Einige der Hexen und Zauberer, die an der Mauer sa?en, standen auf, sahen Mr Crouch kopfschuttelnd an und drohten sogar mit Fausten.

»Aber ich hab Ihnen doch schon gesagt, ich hatte keine Ahnung!«, rief Bagman mit ernster Miene uber das Getuschel der Menge hinweg.»Uberhaupt keine! Der alte Rookwood war ein Freund meines Dads… ich hatte mir nie traumen lassen, da? er mit Du-wei?t-schon-wem unter einer Decke steckte! Ich dachte, er wurde Informationen fur unsere Seite sammeln. Und Rookwood hat standig davon geredet, er wolle mir spater eine Stelle im Ministerium besorgen… wenn meine Quidditch-Karriere beendet ist, wissen Sie… ich meine, ich kann mich doch nicht fur den Rest meiner Tage von Klatschern beballern lassen, oder?«

Einige Zuschauer kicherten verhalten.

»Ich lasse daruber abstimmen«, sagte Mr Crouch kalt. Er wandte sich an eine Gruppe, die an der rechten Seite des Verlieses sa?.»Ich bitte die Jury um Handzeichen… wer ist fur eine Haftstrafe…?«

Harry wandte den Blick nach rechts. Keine einzige Hand hob sich. Viele Hexen und Zauberer ringsum begannen zu klatschen. Eine der Hexen aus der Jury erhob sich.

»Ja?«, bellte Crouch.

»Wir mochten die Gelegenheit nutzen und Mr Bagman zu seiner glanzenden Leistung fur England im Quidditch-Spiel gegen die Turkei letzten Samstag gratulieren«, sagte die Hexe atemlos.

Mr Crouch schien wutend. Donnernder Beifall erschutterte den Kerker. Bagman stand auf und verbeugte sich mit strahlendem Lacheln.

»Ungeheuerlich«, fauchte Mr Crouch Dumbledore zu und setzte sich, wahrend Bagman hinausging.»Rookwood wollte ihm tatsachlich eine Stelle bei uns besorgen… der Tag, an dem Ludo Bagman kommt, wird ein sehr trauriger Tag fur das Ministerium sein…«

Und wieder loste sich der Kerker auf. Nach einer Weile festigte er sich, und Harry sah sich um. Er und Dumbledore sa?en immer noch neben Mr Crouch, doch die Stimmung konnte nicht gegensatzlicher sein. Es herrschte vollkommene Stille, unterbrochen einzig vom trockenen Schluchzen einer verharmten und abgemagerten Hexe, die neben Mr Crouch sa?. Mit zitternden Handen pre?te sie ein Taschentuch an die Lippen. Harry sah zu Mr Crouch auf, der noch hagerer und grauer als zuvor wirkte. Auf seiner Schlafe zuckte ein Nerv.

»Bringt sie rein«, sagte er, und seine Stimme hallte in dem stillen Kerker wider.

Die Tur in der Ecke offnete sich. Diesmal kamen sechs Dementoren herein, die vier Menschen mit sich fuhrten. Harry fiel auf, da? die Zuschauer sich umdrehten und Mr Crouch verstohlene Blicke zuwarfen. Einige flusterten jetzt miteinander.

Die Dementoren fuhrten die vier in die Mitte des Kerkers, wo fur jeden ein Stuhl mit kettenbewehrten Armlehnen bereitstand. Einer der Gefangenen war ein untersetzter Mann, der mit leerem Blick zu Mr Crouch hochstarrte; ein anderer, schlanker und fahriger wirkend, lie? den Blick uber die Menge huschen; eine Frau mit dichtem, glanzend schwarzem Haar und dunkel umschatteten Augen sa? auf ihrem Kettenstuhl, als ware er ein Thron; und schlie?lich war da ein Junge, noch keine zwanzig Jahre alt, dessen Miene buchstablich versteinert war. Zitternd sa? er da, Strahnen von strohblondem Haar im sommersprossigen, milchig wei?en Gesicht. Die schmachtige kleine Hexe neben Crouch begann auf ihrem Platz vor- und zuruckzuwippen und in ihr Taschentuch zu wimmern.

Crouch stand auf. Er sah auf die vier vor ihm hinunter und in seinem Gesicht stand der blanke Ha?.

»Sie wurden hierher vor den Rat fur das Magische Gesetz gebracht«, sagte er mit klarer Stimme,»damit wir Sie fur ein Verbrechen verurteilen, so abscheulich…«

»Vater«, sagte der Junge mit dem strohblonden Haar.»Vater… bitte…«

»- so abscheulich, wie wir es in den Mauern dieses Gerichts selten zu Ohren bekommen…«, sagte Crouch mit erhobener Stimme, die die seines Sohnes erstickte.»Wir haben gehort, welche Beweise gegen Sie vorliegen. Sie sind angeklagt, einen Auroren – Frank Longbottom – uberwaltigt und ihn dem Cruciatus-Fluch unterworfen zu haben, weil Sie glaubten, er kenne den Aufenthaltsort Ihres geflohenen Herrn, dessen Name nicht genannt werden darf-«

»Vater, ich war es nicht!«, schrie der Junge in Ketten.»Ich war es nicht, ich schwore es, Vater, schick mich nicht zu den Dementoren zuruck -«

»Sie sind weiterhin angeklagt«, bellte Mr Crouch,»den Cruciatus-Fluch gegen Frank Longbottoms Frau gerichtet zu haben, weil er selbst nichts preisgegeben hatte. Sie hatten die Absicht, ihm, dessen Name nicht genannt werden darf, wieder an die Macht zu verhelfen und die Welt erneut mit Gewalt zu uberziehen, wie Sie es vermutlich schon taten, als er noch stark war -«

»Mutter!«, schrie der Junge, und die verharmte kleine Hexe neben Crouch begann zu schluchzen und heftig mit dem Oberkorper zu wippen.»Mutter, sag ihm, er soll aufhoren, Mutter, ich hab es nicht getan, ich war es nicht!«

»Ich fordere nun die Mitglieder der Jury auf«, rief Mr Crouch,»die Hand zu heben, wenn sie mit mir der Meinung sind, da? fur diese Verbrechen eine lebenslangliche Strafe in Askaban angemessen ist.«

Die Hexen und Zauberer an der rechten Seite des Kerkers hoben einstimmig die Hande. Die Zuschauer auf den Banken begannen zu klatschen, wie sie es schon fur Bagman getan hatten, doch diesmal waren ihre Gesichter erfullt von zorniger Genugtuung. Wieder begann der Junge zu schreien.

»Nein! Mutter, nein! Ich hab es nicht getan, ich war nicht dabei, ich wu?te es nicht! Schick mich nicht dorthin, la? es nicht zu!«

Die Dementoren glitten herein. Die drei Mitangeklagten des Jungen erhoben sich schweigend von ihren Stuhlen; die Frau mit den schweren, dunklen Augenlidern sah zu Crouch auf und rief:»Der dunkle Lord wird wiederkommen, Crouch! Begrab uns ruhig in Askaban, wir werden warten! Er wird wieder aufsteigen und uns von dort erlosen, er wird uns furstlicher belohnen als alle seine anderen Anhanger! Wir allein waren ihm treu! Wir allein haben versucht, ihn zu finden!«

Der Junge allerdings versuchte die Dementoren abzuwehren, doch Harry sah, wie ihre kalte, Leben aussaugende Kraft ihn allmahlich erlahmen lie?. Die Menge jubelte, manche Zuschauer waren aufgesprungen, und wahrend die Frau rasch aus dem Kerker gegangen war, wehrte sich der Junge immer noch verbissen.

»Ich bin dein Sohn!«, schrie er zu Crouch hoch.»Ich bin dein Sohn!«

»Du bist nicht mein Sohn!«, bellte Crouch, und seine Augen traten plotzlich hervor.»Ich habe keinen Sohn!«

Die verharmte Hexe neben ihm schluchzte laut auf und brach auf ihrem Platz zusammen. Sie war ohnmachtig. Crouch schien es nicht bemerkt zu haben.

»Bringt sie fort!«, donnerte Crouch den Dementoren entgegen, und Speicheltropfen flogen ihm aus dem Mund.»Bringt sie fort und la?t sie dort verrotten!«

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