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Froschzauber - Busby Cecilia (книги бесплатно читать без TXT) 📗

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Sie holte tief Luft und fing von vorne an. »Es ist wirklichwichtig! Es tut mir leid, aber ich glaube, ich habe ein Vanilletortchen im Ohr. Deshalb fallt es mir schwer, Kuchen zu backen. Oh!!«

Am liebsten hatte sie vor Wut gebrullt und mit dem Fu? aufgestampft. »Ihr musst mir helfen! Es ist dringend! Die Mohre wird gleich gekocht und der Salat und die Bohnen sind in die Kuche gegangen – und, oh, verdammter Mist!« Sie brach ab und ware vor lauter Wut beinahe in Tranen ausgebrochen, hatte Merlin sich nicht zu ihr hinabgebeugt und ihre Hand genommen.

»Schon gut«, sagte er beruhigend. »Am besten versuchst du gar nicht zu sprechen. Du bist ganz offensichtlich das Opfer eines Gaga-Zaubers geworden. Ich erkenne die Symptome. Au?erst frustrierend, ich wei?. Ist mir auch schon mal passiert.«

Er richtete sich auf und uberlegte.

»Warte mal. Ich kann mir nur einen Grund denken, weshalb du zu mir gekommen und mit einem Gaga-Zauber verhext worden bist, der alles, was du sagen willst, in Kauderwelsch verwandelt. Und der ist, dass du etwas uber den Prinzen wei?t. Richtig?«

Olivia versuchte mit aller Macht zu nicken, aber der Zauber lie? sie den Kopf schutteln. Am Ende verdrehte sie den Hals wie einen Korkenzieher, sodass ihr schwindlig wurde und sie beinahe hingefallen ware.

»Ich werte das mal als Ja«, sagte Merlin grimmig. »Also, was sollen wir machen? Ich konnte den Zauber austreiben, aber das ist kompliziert und konnte Stunden dauern … Hm. Wenn sie dich nicht total gaga gemacht haben – vielleicht kannst du schreiben?«

Olivia nickte. Genial! Warum war sie nicht von selbst darauf gekommen? Voller Eifer griff sie nach dem Stuck Pergament, das Merlin ihr hinhielt, und fing gleich an zu kritzeln.

Nach ein paar Satzen, warf sie einen Blick auf das, was sie geschrieben hatte, und brach beinahe in Tranen aus: Der Koch muss den Eintopf nachsalzen, denn die Pastinaken schmecken sonst wie alte Stiefel und die Mohren sind so voller Erde wie ein altes Paar …

»Oh!!«, rief Olivia und warf die Feder, die sie in der Hand gehalten hatte, an die Wand. Gerade, als die Tinte auf den Boden tropfte, ertonte ein gewaltiges Krachen.

Ein kleiner Drache brauste durch die Tur, knallte gegen die Wand und fiel taumelnd direkt vor ihren Fu?en zu Boden. Sofort rappelte er sich auf und schlug wild mit den Flugeln.

»Sir! Sir!«, keuchte Adolphus und streckte seine Klaue aus, an die ein zusammengeknulltes Stuck Pergament geknotet war. »Schnell! Ihr musst Olivia retten! Und Max! Und den Prinzen! Schnell!«

»Adolphus!«, kreischte Olivia und schlang ihre Arme um seinen Hals. Dabei schubste sie eine gro?e schwarze Ratte von seinem Rucken.

»Oh, schon in Ordnung«, sagte Grimm ruppig und kampfte sich zuruck auf die Fu?e. »Macht euch um mich keine Sorgen. Ich komme klar. Hat zwar nicht viel gefehlt, und der Flugwind hatte mir jedes Barthaar einzeln ausgerissen, und ja, mein Fell zeigt jetzt in die falsche Richtung, aber was soll’s? Hau mich ruhig um, egal, das passt prima zu unserer ganzen Reise.«

»Grimm, sei nicht so ein Stinkstiefel«, sagte Olivia liebevoll und strich ihm das Fell zuruck in Form. Dann wandte sie sich an Merlin, der das Stuck Pergament schon in der Hand hielt und las.

»Das hier ist Adolphus, mein Drache«, erklarte sie und war froh, dass der Gaga-Zauber nur das durcheinanderbrachte, was sie uber den Prinzen sagen wollte. »Und das ist Grimm, Max’ Ratte. Die beiden haben zusammen mit Max …« Sie verstummte. »Ach, das ergibt ja uberhaupt keinen Sinn. Am Ende erzahle ich Euch doch blo?, dass sie zum Misthaufen geflogen sind, um Glockenblumen zu pflucken!«

»Hier steht, dass du aus ›Hogsbottoms Zimmer‹ gerettet werden musst. Bist du da gewesen?«

Olivia nickte.

Merlin dachte nach. »Und der Drache kommt von Max und dem Prinzen?«

»Ja«, sagte sie.

»Dann sollten wir so schnell wie moglich dorthin aufbrechen, denke ich. Genaueres kann mir Grimm auf dem Weg berichten.«

»Ihr konnt ihn verstehen?«, fragte Olivia verdattert.

Merlin lachelte. »Wer einmal ein Tier gewesen ist, kann das, wie du selbst erfahren hast. Und Max ist nicht der einzige junge Zauberer, der herausgefunden hat, wie das geht. Aber die Zeit drangt. Wie es aussieht, werden wir gebraucht. Und am besten gehen wir alle zusammen. Im Moment bist du bei mir besser aufgehoben als in der Burg.«

»Ja! Ja!« Adolphus flatterte schon durch den Raum. »Wir mussen los! Schnell! Oder sie sind schneller bei Max als wir. Schnell! Schnell! Schnell!«

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Ein wahrer Ritter

Allmahlich wurde es kalt in der Hutte im Wald. Die Abendsonne drang kaum noch durch das dichte Blatterdach. Das Feuer, das Adolphus entfacht hatte, wurde langsam kleiner. Es gab kein Holz mehr in der Hutte, und Max wollte den Prinzen nicht allein lassen, um welches zu holen. Er frostelte.

»Was meinst du, wie lange sind sie jetzt weg?«, fragte er den Prinzen.

»Kommt mir wie Jahre vor«, sagte Carl, warf sich rucklings aufs Bett und versuchte, seine Beine zu bewegen. »Ich wunschte, ich konnte laufen! Dann konnten wir uns wenigstens irgendwo da drau?en verstecken!«

»Ich wei? nicht, ob das so gut ware«, sagte Max duster. »Lady Morgana ist eine Hexe. Sie wurde uns im Handumdrehen finden.«

»Aber du bist doch ein Zauberer, oder etwa nicht? Kannst du uns nicht unsichtbar machen? Oder uns in Drachen verwandeln? Das ware noch besser!«

»Ich bin kein richtiger Zauberer«, sagte Max und seufzte. »Ich lerne noch.«

Aus der Ecke drang ein erstickter Laut. Adrian wand sich auf dem Fu?boden und versuchte, etwas zu sagen. Er war erst ein paar Minuten zuvor wieder zu sich gekommen und bisher hatte Max blo? seine Fesseln uberpruft und ihn sonst ignoriert. Jetzt schielte er zu Adrian hinuber und erwog, ihm einen Sack uber den Kopf zu stulpen. Was Adrian sagen wollte, klang namlich verdachtig nach: »Mach mich los, du schwachkopfiger Haufen Drachenmist.«

Max sah ihn an und zog eine Augenbraue hoch.

»Nur die Ruhe!«, sagte er, wahrend Adrian sich auf dem Boden walzte und wutend gegen die Huttenwand trat. »Sei ruhig oder ich verwandele dich in einen Frosch.«

Adrian guckte misstrauisch.

»Ich kann das«, sagte Max. »Warte nur den Wettbewerb ab, dann siehst du’s!«

Au?er, dass es morgen vermutlich gar keinen Wettbewerb gabe, dachte Max duster. Und falls doch, dann ohne ihn, weil Lady Morgana ihn bis dahin in kleine Portionen gehackt und den Wolfen zum Fra? vorgeworfen hatte … Wie schade um den Froschzauber! Was fur eine Verschwendung!

Moment! Der Froschzauber! Das Flaschchen steckte in seinem Gurtel! Die ganze Zeit hatte es da gesteckt – seit sie in Merlins Zimmer gewesen waren und er Olivia einen Tropfen auf die Hand getraufelt und dann die Flasche zuruck in den Gurtel gesteckt hatte. Was fur ein Dummkopf er doch war, dass er nicht vorher daran gedacht hatte! Schnell griff er in die Tasche und zog die kleine blaue Flasche hervor. Er lachelte ein Siegerlacheln. Die Flasche war heil – und noch drei Viertel voll!

»Ha! Pech, Adrian! Die nachste Gemeinheit brauchst du nur zu denken, und das hier verwandelt dich schneller in einen Frosch, als du ›Max ist ein Genie‹ sagen kannst!«

Adrian zog eine Grimasse, horte aber zu zappeln auf und hielt den Mund. Max grinste. Adrian hatte er schon mal zum Schweigen gebracht.

Aber es war noch viel besser. Er hatte jetzt etwas in der Hand, wenn Sir Richard und Lady Morgana auftauchten. Die Frage war: Sollte er den Zauber einsetzen, um sich selbst und den Prinzen in Frosche zu verwandeln? Oder sollte er ihn gegen die anderen richten?

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