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Der Stolz der Flotte: Flaggkapitan Bolitho vor der Barbareskenkuste - Kent Alexander (читать полностью бесплатно хорошие книги txt) 📗

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Adam starrte ihn an und dann auf die See hinaus. Ein Kutter pullte auf die von Schu?narben ubersate Bordwand der Euryalus zu, bis zum Dollbord mit triefenden, erschopften Mannern vollgepackt.»Ja, Onkel«, antwortete er,»ich sehe ihn auch.»

Bolitho fa?te ihn fester um die Schulter und starrte in das Boot, das jetzt an die Bordwand stie?. Neben dem Bootsfuhrer sa? Herrick und sah zu ihm auf; er stutzte einen verwundeten Matrosen und grinste uber sein ganzes, zu Tode erschopftes Gesicht.

Keverne kam nach achtern mit einer unausgesprochenen Frage auf den Lippen, die er aber unterdruckte, als Broughton dazwischenfuhr:»Auch wenn Sie kunftig die Auriga ubernehmen, Mr. Keverne, ware ich Ihnen doch verbunden, wenn Sie hier noch so lange Stellvertretung machen wurden, bis ein Transfer moglich ist. «Er sah Bolitho an, der sich immer noch schwer auf Pascoes Schulter stutzte.»Ich glaube namlich, mein Flaggkapitan hat furs erste genug geleistet. Fur uns alle.»

Und da rannte Allday auch schon zur Fallreepspforte.

Epilog

Die Admiralitatsordonnanz fuhrte Bolitho und Herrick in einen Warteraum und schlo? die Tur, ohne ihnen einen weiteren Blick zu schenken. Bolitho trat an ein Fenster und sah auf die dichtbelebte Stra?e hinunter. Auf einmal war seine hochgespannte Erwartung verflogen. Es war sehr still im Wartezimmer, und durch das Fenster spurte er die Warme der letzten Septembersonne auf seinem Gesicht. Doch die Leute, die dort unten in solcher Hast und Eile ihren Geschaften nachgingen, waren warm eingewickelt, und die zahlreichen Pferde, die vor Kutschen und Wagen trabten, gaben mit ihren dampfenden Nustern und bunten Decken bereits einen Vorgeschmack des nahenden Winters.

Hinter ihm lief Herrick ruhelos im Zimmer herum, und Bolitho fragte sich, ob er sich wohl auch, entweder resigniert oder angstlich gespannt, auf die kommenden Unterredung vorbereitete.

Wie dieses London an den Nerven ri?! Kein Wunder, da? die Ordonnanz Herrick und ihn mit solcher Gleichgultigkeit behandelt hatte, denn die Eingangshalle und die Flure waren voller Marineoffiziere, und nur wenige davon unter Kapitansrang. Alle hatten nur ihre Vorladung oder ihr Schiff im Kopf oder wollten sich vielleicht auch blo? einmal hier im Zentrum von Britanniens Seemacht sehen lassen und so tun, als hatten sie sehr viel Arbeit.

Fast drei Monate waren vergangen, seit das franzosische Flaggschiff in jener furchtbaren Explosion auseinandergeborsten war, und zunachst hatte Bolitho mehr als reichlich damit zu tun gehabt, das angeschlagene Geschwader ohne weitere Verluste nach Gibraltar zu bringen. Dort sollte es auf neue Befehle warten.

Die zahlreichen Verwundeten waren entweder gestorben oder irgendwie durchgekommen; die Mannschaften hatten sich rastlos bemuht, die Havarien auszubessern, soweit das bei den beschrankten Mitteln, die Gibraltar zu bieten hatte, moglich war. Und Bolitho hatte auf irgendeine Anerkennung fur ihre Muhen gewartet.

Endlich war eine Brigg mit Depeschen fur Broughton eingelaufen: Die Schiffe, die seetuchtig waren, mu?ten unverzuglich Segel setzen, und zwar sollten sie nicht vor Cadiz zu Lord St. Vincent sto?en, sondern nach England zuruckkehren. Nach allem, was sie zusammen durchgemacht und geleistet hatten, kam es Bolitho hart an, das kleine Geschwader auseinanderzurei?en.

Aber die Valorous war fast nicht mehr reparaturfahig und mu?te mit der Tanais, die in nicht viel besserem Zustand war, in Gibraltar bleiben. Die ubrigen waren mit zwei franzosischen Prisen, den beiden Vierundsiebzigern, in See gegangen und hatten ohne weitere Zwischenfalle in Portsmouth Anker geworfen. Dort gingen die notwendigen Routinearbeiten weiter: Reparaturen und Neuverteilungen. Aber das hie?, von manchen vertrauten Gesichtern Abschied zu nehmen. Keverne, verdienterma?en zum Commander befordert, hatte die Auriga bekommen. Captain Rattray war an Land ins Hospital geschafft worden, wo er, halb blind und mit nur einem Bein, vermutlich seine Tage beschlie?en wurde. Fourneaux war im Kampf gefallen. Gillmor hatte Seperatorder erhalten, mit seiner Coquette zur Kanalflotte zu sto?en, die immer knapp an Fregatten war.

Wahrend im Hafen von Portsmouth ein Tag nach dem anderen verging, hatte Bolitho Zeit gefunden, sich zu uberlegen, was die Admiralitat von Broughtons Bericht denken wurde. Das alles war ja schon sehr lange her, und so schienen die Kampfe um Djafou und das, was man dort vorgefunden hatte, schien die letzte verzweifelte Schlacht gegen einen doppelt so starken Feind zu verblassen und an Realitat zu verlieren. Broughton fuhlte offenbar ahnliches, denn die meiste Zeit verbrachte er in der Abgeschlossenheit seiner Kajute oder ging allein auf der Kampanje auf und ab, wobei er jeden au?erdienstlichen Kontakt vermied.

Und dann, vor zwei Tagen, war die Vorladung gekommen. Brough-ton und sein Flaggkapitan sollten sich unverzuglich auf der Admiralitat melden. Unerwarteterweise war mit ihnen zusammen auch Herrick vorgeladen worden. Er hatte Bolitho schon im Vertrauen gesagt, er wurde sich wohl zu dem Verlust der Impulsive des naheren au?ern mussen; doch Bolitho glaubte das nicht. Er hielt es fur wahrscheinlicher, da? Herrick als der einzige Kommandant, der nicht von Anfang an an den Aktionen des Geschwaders beteiligt gewesen war, als unparteiischer Zeuge seine Aussage machen sollte. Dabei war nur zu hoffen, da? er nicht etwa aus blinder Loyalitat seine eigene Stellung gefahrdete.

Doch was auch geschah, Adam hatte jedenfalls den ersten Schritt auf der Erfolgsleiter getan. Er hatte sein Leutnantspatent mit einer Leichtigkeit erhalten, die ihn offenbar selbst uberraschte, und befand sich jetzt an Bord der Euryalus, wo er sich vermutlich uber die Zukunft seines Onkels Gedanken machte.

Eine Tur ging auf, und Broughton schritt durchs Zimmer auf den Korridor. Bolitho hatte ihn seit Verlassen des Schiffes nicht mehr gesehen, und so fragte er rasch:»Ich hoffe, es ist alles gutgegangen, Sir Lucius?»

Broughton schien seine Anwesenheit erst jetzt gewahr zu werden und musterte ihn abweisend.»Ich habe einen Posten in New South Wales bekommen: Aufbau und Verwaltung unserer australischen Flotte.»

Bolitho suchte seine Besturzung zu verbergen.»Das ist aber eine gro?e Aufgabe, Sir.»

Fluchtig sah der Admiral zu Herrick hinuber.»Kaltgestellt. «Er wandte sich um.»Ich hoffe, Ihnen wird's besser gehen. «Und mit einem kurzen Nicken ging er hinaus.

Herrick explodierte.»Bei Gott, ich wei? ja nicht sehr viel von Broughton, aber das ist verdammt grausam! Er wird da drau?en ver faulen, und hier in London werden ein paar gepuderte Lackaffen fett, dank der Anstrengungen solcher Manner!»

Bolitho lachelt melancholisch.»Sachte, Thomas. Ich denke, Sir Lucius hat so etwas erwartet.»

Mit plotzlicher Bitterkeit dachte er an den Radelsfuhrer der Auriga-Meuterei, diesen Tom Gates. Er sah ihn noch vor Augen, wie er da in dem kleinen Wirtshaus an der Veryan Bay ihm gegenuber am Tisch sa?, und dann wieder in der Kajute mit Captain Brice. Fast das erste, was ihm in Portsmouth Point vor Augen kam, war der verwitterte Leichnam eben jenes Tom Gates gewesen, der als grauenhafte Mahnung an den Preis der Revolte dort am Galgen baumelte. Wie seltsam das Schicksal spielt: der Zweite Offizier der Auriga war von den Franzosen gegen einen in England gefangenen franzosischen Offizier ausgetauscht worden. Er hatte eine Stelle auf einer anderen Fregatte bekommen und dort Tom Gates entdeckt, der sich unter falschem Namen verbarg. Alle seine ehrgeizigen Hoffnungen begrabend, hatte sich Tom Gates unter einfachen Matrosen verbergen mussen und war doch am Strick geendet, wie so viele nach der Meuterei.

Wieder ging die Tur auf, und ein Leutnant sagte:»Sir George la?t bitten. «Und als Herrick zurucktreten wollte:»Sie ebenfalls, bitte.»

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