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Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Rowling Joanne Kathleen (серия книг .TXT) 📗

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»Das ist deins«, flusterte Stan und schob Harrys Koffer unter das Bett gleich hinter dem Fahrer, der in einem Lehnstuhl vor dem Steuer sa?.»Das ist unser Fahrer, Ernie Prang. Ern, das ist Neville Longbottom.«

Ernie Prang, ein alterer Zauberer mit dicken Brillenglasern, nickte Harry zu, der noch einmal nervos die Haare auf die Stirn klatschte und sich auf sein Bett setzte.

»Leg los, Ern«, sagte Stan und setzte sich in den Sessel neben Ernie.

Es gab einen weiteren gewaltigen Knall und im nachsten Moment lag Harry flach auf dem Bett, hingeworfen durch die Beschleunigung des Fahrenden Ritters. Er rappelte sich hoch, starrte aus dem Fenster und sah, da? sie nun eine ganz andere Stra?e entlangrollten. Stan musterte Harrys verdutztes Gesicht mit gro?em Vergnugen.

»Hier waren wir, bevor du uns runtergewinkt hast«, sagte er.»Wo sind wir, Ern? Irgendwo in Wales?«

»Hmm«, sagte Ernie.

»Wie kommt es, da? die Muggel den Bus nicht horen?«, fragte Harry.

»Die!«, sagte Stan verachtlich.»Horn nicht richtig hin, nich wahr? Gucken auch nicht richtig. Merken nie nichts, nee.«

»Am besten, du weckst Madam Marsh auf, Stan«, sagte Ern.»Wir sind gleich in Abergavenny.«

Stan ging an Harrys Bett vorbei, stieg eine schmale Holztreppe hoch und verschwand. Harry sah immer noch aus (lern Fenster, zunehmend nervos. Ernie schien den Gebrauch eines Steuers noch nicht gemeistert zu haben. Der Fahrende Ritter holperte immer wieder uber Gehwege, doch nie krachte es. Reihenweise Laternenpfahle, Briefkasten und Mulleimer sprangen ihm aus dem Weg, wenn er sich naherte, und zuruck auf ihren Platz, wenn er vorbei war.

Stan kam wieder herunter, gefolgt von einer Hexe, die in einen Reiseumhang eingehullt war und ein bi?chen grun im Gesicht wirkte.

»Da sind wir, Madam Marsh«, sagte Stan glucklich, als Ern Auf die Bremse trat und die Betten ungefahr einen halben Meter in Richtung Fahrersitz schlitterten. Doch Madam Marsh druckte sich nur schnell ein Taschentuch gegen den Mund und wankte die Stufen hinunter. Stan warf ihr die Tasche hinterher und schlug die Tur zu. Wieder ertonte ein lauter Knall und sie donnerten eine schmale Allee entlang,.m deren Rand die Baume aus dem Weg sprangen.

Harry hatte ohnehin nicht schlafen konnen, selbst wenn er nicht in einem Bus gesessen hatte, der standig laut knallte und hundertfunfzig Kilometer auf einmal uberspringen konnte. Ihm drehte sich der Magen, als ihm wieder die Frage einfiel, was wohl mit ihm geschehen wurde und ob die Dursleys es schon geschafft hatten, Tante Magda von der Decke zu holen.

Stan hatte inzwischen eine Ausgabe des Tagespropheten aufgeschlagen und las mit der Zunge zwischen den Zahnen in dem Blatt. Ein gro?es Foto von einem Mann mit eingesunkenem Gesicht und langem, verfilztem Haar blickte Harry von der Titelseite entgegen. Es kam ihm merkwurdig bekannt vor.

»Der Mann da!«, sagte Harry und verga? fur eine Welle seine Sorgen,»er war in den Muggelnachrichten.«

Stanley blatterte zur Titelseite zuruck und kiekste.

»Sirius Black«, sagte er kopfnickend.»Naturlich war er in den Muggelnachrichten, Neville. Wo hast du eigentlich gesteckt?«

Beim Anblick von Harrys ratloser Miene kicherte er uberlegen, ri? die Titelseite heraus und gab sie Harry.

»Du solltest mehr Zeitung lesen, Neville.«

Harry hielt das Blatt ins Kerzenlicht und las:

Black immer noch auf freiem Fu?

Sirius Black, der wohl beruchtigste Gefangene, der je in der Festung von Askaban sa?, ist immer noch auf der Flucht, wie das Zaubereiministerium heute bestatigte.

»Wir tun alles, was wir konnen, um Black zu fassen«, sagte Zaubereiminister Cornelius Fudge heute Morgen,»und wir bitten alle Hexen und Zauberer, Ruhe zu bewahren.«

Fudge wurde von Mitgliedern der Internationalen Vereinigung von Zauberern kritisiert, weil er den Premierminister der Muggel von der Krise unterrichtet hatte.

»Nun, es blieb mir nichts anderes ubrig, wissen Sie«, sagte der verargert wirkende Fudge.»Black ist verruckt. Er ist eine Gefahr fur jeden, der ihm uber den Weg lauft, ob Magier oder Muggel. Der Premierminister hat mir versichert, da? er kein Wort daruber verlauten lassen wird, wer Black in Wahrheit ist. Und seien wir ehrlich – wer wurde ihm schon glauben?«

Wahrend die Muggel gewarnt wurden, da? Black mit einer Pistole bewaffnet ist (eine Art metallener Zauberstab, mit dem sich die Muggel gegenseitig umbringen), lebt die Zauberergemeinschaft in Furcht vor einem weiteren Massaker wie dem vor zwolf Jahren, als Black mit einem einzigen Fluch dreizehn Menschen totete.

Harry sah in die uberschatteten Augen von Sirius Black, die einzige Partie des eingesunkenen Gesichts, die lebendig schien. Harry hatte nie einen Vampir getroffen, doch er hatte Bilder von ihnen im Unterricht gesehen, in Verteidigung gegen die dunklen Kunste, und Black, mit seiner wachswei?en Haut, sah genau wie ein Vampir aus.

»Kann einem ganz schon Angst einjagen, nich wahr?«, sagte Stan, der Harry beim Lesen beobachtet hatte.

»Er hat dreizehn Menschen umgebracht?«, sagte Harry und gab Stan die Seite zuruck,»mit einem Fluch?«

»Jep«, sagte Stan,»und auch noch vor Zeugen. Am hellichten Tag. Gab 'n ziemlichen Aufruhr, nich wahr, Ern?«

»Hmm«, mummelte Ernie.

Stan, die Hande auf der Ruckenlehne, drehte sich mitsamt Stuhl herum, um Harry besser sehen zu konnen.

»Black war ein gro?er Anhanger von Du-wei?t-schon-wem«, sagte er.

»Wie, Voldemort?«, sagte Harry unbedacht.

Selbst Stans Pickel wurden wei?; Ern ri? das Steuer so heftig herum, da? ein ganzer Bauernhof dem Bus aus dem Weg springen mu?te.

»Hast du sie nicht mehr alle?«, keuchte Stan.»Wozu sagst du seinen Namen?«

»Tut mir Leid«, sagte Harry hastig,»entschuldigt, ich – ich hab vergessen -«

»Vergessen!«, sagte Stan mit matter Stimme.»Du lieber Junge, mein Herz pocht so schnell…«

»Also – war Black ein Anhanger von Du-wei?t-schon-wem?«, hakte Harry mit Verzeihung heischender Miene nach.

»Ja«, sagte Stan und rieb sich die Brust.»Ja, das stimmt. Stand Du-wei?t-schon-wem sehr nahe, hei?t es. jedenfalls, als der kleine Harry Potter mit Du-wei?t-schon-wem Schlu? machte -«

Wieder strich sich Harry nervos die Haare in die Stirn.

»- wurden alle Anhanger von Du-wei?t-schon-wem aufgespurt, nich wahr, Ern? Die meisten wu?ten, da? alles vorbei war, wo doch Du-wei?t-schon-wer verschwunden war, und sie gaben klein bei. Aber nicht Sirius Black. Hab gehort, er dachte, er wurde der zweite Mann sein, wenn Du-wei?t-schon-wer eines Tages die Macht ubernommen hatte.

jedenfalls haben sie Black mitten auf einer Stra?e voller Muggel eingekreist und Black hat seinen Zauberstab gezogen und die halbe Stra?e in die Luft gejagt. Einen Zauberer hat er dabei erwischt und auch ein Dutzend Muggel, die im Weg waren. Furchtbar, nich? Und wei?t du, was Black dann getan hat?«, fuhr Stan dramatisch flusternd fort.

»Was?«, sagte Harry.

»Gelacht«, sagte Stan.»Hat einfach dagestanden und gelacht. Und als die Verstarkung aus dem Zaubereiministerium ankam, hat er sich seelenruhig abfuhren lassen und hat sich die ganze Zeit geschuttelt vor Lachen. Weil er verruckt ist, nich wahr, Ern? Isser nich verruckt?«

»Wenn er's nich war, als er nach Askaban kam, dann lsser's spatestens jetzt«, sagte Ern in seiner langsamen Art.»Wurd mich in die Luft jagen, bevor ich einen Fu? dort hineinsetze. Geschieht ihm aber recht… nach dem, was er getan hat…«

»War 'n ziemlicher Aufwand, die Sache zu vertuschen, nich wahr, Ern?«, sagte Stan.»Ganze Stra?e in Schutt und Asche und all die toten Muggel. Was haben sie noch mal gesagt, sei passiert, Ern?«

»Gasexplosion«, brummte Ernie.

»Und jetzt isser raus«, sagte Stan und begutachtete erneut das Zeitungsfoto von Sirius Blacks ausgemergeltem Gesicht.»Hat noch nie jemand geschafft, aus Askaban auszubrechen, nich, Ern? Frag mich, wie er's hingekriegt hat. jagt einem ganz schon Angst ein, nich wahr? Mocht gar nicht wissen, was die Warter dort mit ihm angestellt haben, nich wahr, Ern?«

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