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Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Rowling Joanne Kathleen (серия книг .TXT) 📗

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»Gut!«, sagte Harry, der sich seit Ewigkeiten nicht mehr so glucklich gefuhlt hatte. Er ging mit den anderen Spielern, immer noch in den scharlachroten Umhangen, voran, aus dem Stadion hinaus und zuruck ins Schlo?.

Es war, als hatten sie den Quidditch-Pokal schon gewonnen. Den ganzen Tag tobte die Fete und weit hinein in die Nacht. Fred und George Weasley verschwanden fur ein paar Stunden und kehrten mit Massen von Butterbier, Kurbislimo und Su?igkeiten aus dem Honigtopf zuruck.

»Wie habt ihr das geschafft?«, kreischte Angelina Johnson, wahrend George anfing, Pfefferminzkroten in die Menge zu werfen.

»Mit ein wenig Hilfe von Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone«, murmelte Fred Harry ins Ohr.

Nur eine nahm nicht an den Festlichkeiten teil. Hermine, es war nicht zu fassen, sa? tatsachlich in einer Ecke und versuchte einen Riesenschinken mit dem Titel Hausliches Leben und gesellschaftliche Sitten britischer Muggel zu lesen. Harry loste sich von dem Tisch, an dem Fred und George gerade mit Butterbierflaschen jonglierten, und ging zu ihr hinuber.

»Warst du wenigstens beim Spiel?«, fragte er sie.

»Naturlich«, sagte Hermine ohne aufzusehen mit merkwurdig hoher Stimme.»Und ich bin sehr froh, da? wir gewonnen haben, und du warst wirklich gut, aber ich mu? das hier bis Montag gelesen haben.«

»Komm. schon, Hermine, i? doch wenigstens etwas«, sagte Harry, blickte hinuber zu Ron und fragte sich, ob der so gut gelaunt war, da? er das Kriegsbeil begraben wurde.

»Ich kann nicht, Harry, ich mu? noch vierhundertzweiundzwanzig Seiten lesen!«, sagte Hermine und klang jetzt ein wenig uberdreht.»Au?erdem…«, sie warf einen Blick zu Ron hinuber,»er will ja nicht, da? ich mitmache.«

Daran gab es keinen Zweifel, denn Ron wahlte eben diesen Moment, um zu verkunden:

»Wenn Kratze nicht vor kurzem gefressen worden ware, hatte er ein paar von diesen Zuckerwattefliegen haben konnen, die mochte er so gerne -«

Hermine brach in Tranen aus. Bevor Harry etwas sagen oder tun konnte, hatte sie den dicken Walzer unter den Arm geklemmt, war schluchzend zur Madchentreppe gerannt und verschwunden.

»Kannst du sie nicht wenigstens ein Mal in Ruhe lassen?«fragte Harry Ron mit leiser Stimme.

»Nein«, sagte Ron stur.»Wenn sie wenigstens so tun wurde, als ob es ihr Leid tate – aber Hermine gibt nie zu, da? sie im Unrecht ist. Sie tut immer noch so, als ob Kratze einfach in Urlaub gefahren ware oder so was.«

Die Party der Gryffindors fand erst ein Ende, als Professor McGonagall um ein Uhr morgens in schottengemustertem Morgenmantel und Haarnetz auftauchte und sie, ohne Widerspruch zuzulassen, ins Bett schickte. Wahrend Harry und Ron die Treppe zum Schlafsaal hochstiegen, redeten sie immer noch uber das Spiel. Endlich, ganz erschopft, kletterte Harry ins Bett, zog die Vorhange ringsum zu, um das Mondlicht so lange wie moglich drau?en zu halten, legte sich in die Kissen und spurte, wie er fast im selben Moment in den Schlaf entschwebte…

Er hatte einen sehr seltsamen Traum. Mit dem Feuerblitz auf der Schulter durchstreifte er einen Wald auf der Spur einer silbrig wei?en Gestalt. Sie huschte vor ihm durch die Baume und er sah sie nur hin und wieder zwischen den Blattern auftauchen. Er wollte sie unbedingt einholen, doch je schneller er ging, desto schneller floh auch seine Beute. Harry fing an zu rennen und jetzt konnte er galoppierende Hufe vor sich horen – er stie? durch dichtes Blattwerk hinaus auf eine Lichtung und -

»AAAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH! NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!«

Harry erwachte so plotzlich, als hatte ihm jemand ins Gesicht geschlagen. Vollig verwirrt tastete er in der Dunkelheit nach den Vorhangen – er horte Bewegungen um sich her und von der anderen Seite des Saals kam Seamus Finnigans Stimme:

»Was ist denn los?«

Harry glaubte, die Schlafsaaltur zugehen zu horen. Endlich fand er den Spalt in den Vorhangen, er ri? sie auf und im selben Augenblick machte Dean Thomas seine Lampe an.

Die Vorhange von Rons Bett waren an einer Seite zerrissen. Ron sa? kerzengerade im Bett mit einem Ausdruck sprachlosen Entsetzens auf dem Gesicht.

»Black! Sirius Black! Mit einem Messer!«

»Was?«

»Hier! Gerade eben! Hat die Vorhange aufgeschlitzt! Hat mich aufgeweckt!«

»Bist du sicher, da? du nicht getraumt hast, Ron?«, sagte Dean.

»Sieh dir die Vorhange an! Ich sag dir, er war hier!«

Alle kletterten aus ihren Betten; Harry war als Erster an der Tur und sie rannten die Treppe hinunter. Turen flogen hinter ihnen auf. verschlafene Stimmen riefen ihnen nach -

»Wer hat geschrien?«

»Was macht ihr da?«

Das Glimmen des sterbenden Feuers im Kamin erleuchtete den Gemeinschaftsraum, in dem noch die Uberbleibsel ihrer Party verstreut lagen. Er war menschenleer.

»Bist du sicher, da? es kein Traum war, Ron?«

»Ich sag dir, ich hab ihn gesehen!«

»Was soll denn dieser Larm?«

»Professor McGonagall hat uns doch gesagt, wir sollen ins Bett gehen!«

Ein paar Madchen waren ihre Treppe heruntergekommen, die Morgenmantel fest um den Korper gewickelt und tief gahnend. Auch mehrere Jungen tauchten jetzt auf

»Gute Idee, machen wir weiter?«, fragte Fred Weasley strahlend.

»Alle zuruck in die Betten!«, sagte Percy, der jetzt hereingerannt kam und sich beim Sprechen sein Schulsprecher-Abzeichen an den Schlafanzug heftete.

»Perce – Sirius Black!«, sagte Ron matt.»In unserem Schlafsaal! Mit einem Messer! Hat mich geweckt!«

Im Gemeinschaftsraum wurde es totenstill.

»Unsinn!«, sagte Percy, wenngleich verdutzt.»Du hast zu viel gegessen, Ron – davon hat man Alptraume -«

»Ich sag dir doch -«

»Jetzt aber wirklich, genug ist genug!«

Professor McGonagall war auch wieder da. Sie schlug das Portrat hinter sich zu, trat in den Gemeinschaftsraum und blickte wutend in die Runde.

»Ich bin ja froh, da? Gryffindor das Spiel gewonnen hat, aber Ihr Betragen wird allmahlich lastig. Percy, ich hatte mehr von Ihnen erwartet!«

»Ich habe das naturlich nicht erlaubt, Professor!«, sagte Percy emport.»Ich hab sie alle ins Bett zuruckgeschickt. Mein Bruder Ron hier hatte einen Alptraum -«

»Es war kein Alptraum!«, rief Ron.»Professor, ich bin aufgewacht und da stand Sirius Black uber mir mit einem Messer in der Hand!«

Professor McGonagall starrte ihn an.

»Machen Sie sich nicht lacherlich, Weasley, wie hatte er denn durch das Portratloch kommen sollen?«

»Fragen Sie doch den!«, sagte Ron und wies mit zitterndem Zeigefinger auf die Ruckseite von Sir Cadogans Gemalde.»Fragen Sie ihn, ob er -«

Mit einem ubellaunigen Blick auf Ron stie? Professor McGonagall das Portrat zur Seite und ging hinaus. Die ganze Schar lauschte mit angehaltenem Atem.

»Sie – Sie haben ihn eingelassen?«, kreischte Professor McGonagall.»Aber – aber das Pa?wort!«

»Er hat sie gehabt!«, sagte Sir Cadogan stolz.»Hatte alle von der ganzen Woche, Mylady! Hat sie von einem kleinen Zettel abgelesen!«

Professor McGonagall kletterte zuruck durch das Portratloch und wandte sich der sprachlosen Menge zu. Sie war wei? wie Kreide.

»Wer von Ihnen«, sagte sie mit zitternder Stimme,»welcher unsagliche Dummkopf hat die Pa?worter von dieser Woche aufgeschrieben und sie herumliegen lassen?«

Zunachst herrschte vollkommene Stille und dann, zuerst kaum vernehmlich, horte man ein schrecklich verangstigtes Quieken und Fiepen. Neville Longbottom, vom Kopf bis zu den flaumigen Pantoffeln zitternd, hob langsam die Hand.

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