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Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Rowling Joanne Kathleen (серия книг .TXT) 📗

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»Sie hat heute Morgen einen Brief von zu Hause bekommen«, flusterte Parvati.»Es geht um Binky, ihr Kaninchen. Ein Fuchs hat es getotet.«

»Oh«, sagte Hermine,»tut mir Leid, Lavender.«

»Ich hatte es wissen sollen!«, sagte Lavender mit tragischer Miene.»Wei?t du, welcher Tag heute ist?«

»Ahm.«

»Der sechzehnte Oktober! >Das Ereignis, vor dem du dich furchtest, es wird am sechzehnten Oktober geschehen!< Erinnerst du dich? Sie hatte Recht, sie hatte Recht!«

Die ganze Klasse versammelte sich jetzt um Lavender. Seamus schuttelte mit ernster Miene den Kopf, Hermine zogerte, dann sagte sie:

»Du… du hattest Angst, Binky wurde von einem Fuchs getotet?«

»Nun ja, nicht unbedingt von einem Fuchs«, sagte Lavender und blickte mit tranenuberstromten Wangen zu Hermine hoch,»aber ich hab naturlich Angst gehabt, da? es stirbt, oder?«

»Oh«, sagte Hermine. Sie verstummte kurz. Dann -

»War Binky ein altes Kaninchen?«

»N…nein!«, schluchzte Lavender,»es… es war noch ganz klein!«

Parvati druckte Lavender noch fester an sich.

»Aber warum hattest du dann Angst, es wurde sterben?«, fragte Hermine.

Parvati starrte sie wutend an.

»Nun ja, seht euch die Sache mal vernunftig an«, sagte Hermine und wandte sich den Umstehenden zu.»Erstens ist Binky gar nicht mal heute gestorben, Lavender hat heute nur die Nachricht bekommen -«

Lavender fing laut an zu jammern, doch Hermine fuhr fort:»- und sie kann auch gar keine Angst davor gehabt haben, denn es war doch offensichtlich ein Schock fur sie -«

»Mach dir nichts aus dem, was Hermine sagt, Lavender«, sagte Ron laut,»sie schert sich nicht gro? um die Haustiere anderer Leute.«

Es war ein Gluck, da? Professor McGonagall in diesem Augenblick die Klassenzimmertur aufschlo?; Hermine und Ron sahen sich an, als wollten sie gleich aufeinander lossturzen, und drinnen im Zimmer setzten sie sich zu beiden Seiten Harrys und sprachen die ganze Stunde kein Wort miteinander.

Harry wu?te immer noch nicht recht, was er Professor McGonagall sagen wurde, als es schon wieder lautete, doch sie war es, die das Thema Hogsmeade zuerst ansprach.

»Einen Moment noch bitte!«, rief sie, als alle aufstehen wollten.»Als Ihre Hauslehrerin bitte ich Sie, mir die Zustimmungserklarungen fur den Besuch in Hogsmeade noch vor Halloween auszuhandigen. Ohne diese Erklarung durfen Sie nicht mitkommen, also nicht vergessen!«

Neville hob die Hand.

»Bitte, Professor, ich – ich glaube, ich hab meine verloren -«

»Ihre Gro?mutter hat sie direkt an mich geschickt, Longbottom«, sagte Professor McGonagall.»Sie schien es fur sicherer zu halten. Gut, das ist alles, Sie konnen gehen.«

»Frag sie jetzt«, zischte Ron Harry zu.

»Oh, aber -«, warf Hermine ein.

»Los jetzt, Harry«, drangte Ron.

Harry wartete, bis die andern drau?en waren, dann ging er, hibbelig wie er war, hinuber zu Professor McGonagalls Pult.

»Ja, Potter?«

Harry holte tief Atem.

»Professor, meine Tante und mein Onkel – ahm – haben vergessen, das Formblatt zu unterschreiben«, sagte er.

Professor McGonagall sah ihn uber ihre viereckigen Brillenglaser hinweg an, sagte jedoch nichts.

»Also – ahm – meinen Sie, es ware moglich – das hei?t, ist es in Ordnung, wenn ich – wenn ich mitkomme nach Hogsmeade?«

Professor McGonagall senkte den Blick und begann die Papiere auf ihrem Pult zusammenzuraumen.

»Ich furchte, nein, Potter«, sagte sie.»Sie haben gehort, was ich gesagt habe. Keine Erlaubnis, kein Besuch im Dorf So lautet die Regel.«

»Aber – Professor, mein Onkel und meine Tante – Sie wissen, es sind Muggel, sie verstehen im Grunde nichts von – von diesen Formblattern und uberhaupt von Hogwarts«, sagte Harry, wahrend Ron ihn mit heftigem Kopfnicken anfeuerte.»Wenn Sie sagen wurden, ich kann mitgehen -«

»Aber das sage ich nicht«, sagte Professor McGonagall, stand auf und verstaute ihre sauberlich gestapelten Papiere in einer Schublade.»Auf dem Formblatt hei?t es klar und deutlich, da? Eltern oder Vormund die Erlaubnis geben mussen.«Sie sah ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an. War es Mitleid?»Tut mir Leid, Potter, aber das ist mein letztes Wort. Sie beeilen sich besser, oder Sie kommen zu spat zur nachsten Stunde.«

Da war nichts zu machen. Ron erfand eine Menge unschmeichelhafter Namen fur Professor McGonagall, was Hermine ausgesprochen argerte. Sie setzte einen»Um so besser«- Gesichtsausdruck auf, der Ron wiederum noch zorniger machte, und Harry mu?te es ertragen, da? sich alle andern in der Klasse laut und voller Vorfreude daruber unterhielten, was sie in Hogsmeade als Erstes tun wurden.

»Du hast immer noch das Fest«, sagte Ron, um Harry aufzumuntern.»Du wei?t doch, das Festessen am Abend von Halloween.«

»Jaah«, sagte Harry trubselig,»gro?artig.«

Das Festessen an Halloween war immer gut, doch es wurde noch viel besser schmecken, wenn er an diesem Abend zusammen mit den andern und hungrig aus Hogsmeade zuruckkehren wurde. Keiner konnte ihn trosten. Dean Thomas, der gut mit der Feder umgehen konnte, bot ihm an, Onkel Vernons Unterschrift auf dem Formblatt zu falschen, doch da Harry Professor McGonagall bereits gesagt hatte, da? Onkel Vernon nicht unterschrieben hatte, nutzte das auch nichts. Ron schlug selbst nicht ganz uberzeugt vor, den Tarnumhang zu nehmen, doch Hermine wollte nichts davon horen und erinnerte Ron daran, da? Dumbledore ihnen gesagt hatte, die Dementoren konnten sehen, wer darunter sei. Von Percy schlie?lich kamen wohl die am wenigsten trostenden Trostworte.

»Sie machen immer diesen Aufstand wegen Hogsmeade, aber glaub mir, Harry, so toll ist es auch wieder nicht«, sagte er ernsthaft.»Gut und schon, der Su?igkeitenladen ist ziemlich gut, und Zonkos Scherzartikelladen ist schlichtweg gefahrlich, und ja, die Heulende Hutte lohnt immer einen Besuch, aber abgesehen davon, Harry, entgeht dir nichts.«

Am Morgen von Halloween wachte Harry mit den andern auf und ging hinunter zum Fruhstuck. Er fuhlte sich ganz elend, tat aber sein Bestes, um das zu verbergen.

»Wir bringen dir eine Menge Su?igkeiten aus dem Honigtopf mit«, sagte Hermine und sah ihn mit tiefem Mitgefuhl an.

»Ja, ganze Wagenladungen«, sagte Ron. Er und Hermine hatten angesichts von Harrys Verzweiflung endlich ihren Streit wegen Krummbein vergessen.

»Macht euch keine Sorgen um mich«, sagte Harry in bemuht lassigem Ton,»wir treffen uns dann beim Essen. Viel Spa?.«

Er begleitete sie zur Eingangshalle, wo Filch, der Hausmeister, am Portal stand und die Namen auf einer langen Liste abhakte, wobei er mi?trauisch jedes Gesicht musterte und aufpa?te, da? keiner sich hinausschlich, der nicht mitdurfte.

»Du bleibst hier, Potter?«, rief Malfoy, der mit Crabbe und Goyle in der Schlange stand.»Hast Bammel vor den Dementoren drau?en?«

Harry uberhorte ihn und machte sich auf den einsamen Weg die Marmortreppe hoch und die ausgestorbenen Korridore entlang zuruck in den Turm der Gryffindors.

Die fette Dame schreckte aus ihrem Nickerchen hoch.»Pa?wort?«, fragte sie.

»Fortuna Major«, sagte Harry gelangweilt.

Das Portrat klappte zur Seite und er kletterte durch das Loch in den Gemeinschaftsraum. Er war voller schnatternder Erst- und Zweitkla?ler und ein paar alterer Schuler, die Hogsmeade offenbar so haufig besucht hatten, da? es ihnen nichts mehr zu bieten hatte.

»Harry! Harry! Hallo, Harry!«

Das war Colin Creevey, ein Zweitkla?ler, der immer ganz ehrfurchtig bei Harrys Anblick wurde und nie eine Gelegenheit auslie?, ihn anzusprechen.

»Gehst du nicht nach Hogsmeade, Harry? Warum nicht? Hallo -«, Colin sah sich begeistert nach seinen Freunden um,»du kannst dich zu uns setzen, wenn du willst, Harry!«

»Ahm – nein danke, Colin«, sagte Harry, der nicht in der Stimmung war, einen Haufen Leute auf seine Stirnnarbe glotzen zu lassen,»ich mu? in die Bucherei und was arbeiten.«

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