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Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Rowling Joanne Kathleen (серия книг .TXT) 📗

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»Sagt mal, was ist denn heute in euch gefahren?«, sagte Professor McGonagall, verwandelte sich mit einem leisen Plop in sich selbst zuruck und musterte sie reihum.»Nicht da? es mir was ausmachen wurde, aber das ist die erste meiner Verwandlungen, bei der ich keinen Beifall von der Klasse bekomme.«

Alle Kopfe wandten sich wieder Harry zu, doch niemand sagte ein Wort. Dann hob Hermine die Hand.

»Bitte, Professor, wir haben eben unsere erste Stunde Wahrsagen gehabt und wir haben Teeblatter gedeutet und -«

»Aah, naturlich«, sagte Professor McGonagall, nun plotzlich die Stirn runzelnd.»Sie brauchen mir gar nichts weiter zu erklaren, Miss Granger. Und, wer von Ihnen wird dieses Jahr sterben?«

Alle starrten sie an.

»Ich«, sagte Harry schlie?lich.

»Verstehe«, sagte Professor McGonagall und fixierte Harry mit ihren Perlenaugen.»Dann sollten Sie wissen, Potter, da? Sibyll Trelawney, seit sie an dieser Schule ist Jahr fur Jahr den Tod eines Schulers vorausgesagt hat. Keiner davon ist bislang gestorben. Todesomen zu sehen ist ihre bevorzugte Art, eine neue Klasse willkommen zu hei?en. Ich spreche eigentlich nie schlecht uber Kollegen, aber.».«

Professor McGonagall verstummte mit aufgeblahten Nasenflugeln. Etwas ruhiger fuhr sie fort.

»Wahrsagen ist einer der ungenauesten Zweige der Magie. Ich mochte Ihnen nicht verheimlichen, da? ich mich nicht weiter damit abgebe. Wahre Seher sind sehr selten, und Professor Trelawney -«

Wieder verstummte sie und sagte dann in nuchternem Ton:

»Sie scheinen mir bei bester Gesundheit zu sein, Potter, also werden Sie mir verzeihen, wenn ich Ihnen trotz allem Hausaufgaben gebe. Wenn Sie Sterben, brauchen Sie die Arbeit nicht abzugeben, das versichere ich Ihnen.«

Hermine lachte. Harry fuhlte sich etwas wohler. Fern vom roten Dammerlicht und den benebelnden Duften in Professor Trelawneys Klassenzimmer wurde ihm nicht so schnell angst und bange. Jedoch nicht alle waren uberzeugt; Ron sah immer noch besorgt aus und Lavender flusterte:»Aber was ist mit Nevilles Untertasse?«

Nach der Verwandlungsstunde schlossen sie sich der vielkopfigen Schar an, die lachend und schwatzend zum Mittagessen in die Gro?e Halle stromte.

»Kopf hoch, Ron«, sagte Hermine und schob ihm einen Teller Fleischeintopf zu.»Du hast doch gehort, was Professor McGonagall gesagt hat.«

Ron schopfte sich Eintopf auf den Teller und nahm den Loffel in die Hand, begann jedoch nicht zu essen.

»Harry«, sagte er mit leiser und ernster Stimme,»du hast doch nicht etwa zufallig irgendwo einen gro?en schwarzen Hund gesehen?«

»Doch, hab ich«, sagte Harry.»In der Nacht, als ich von den Dursleys abgehauen bin.«

Rons Loffel fiel klappernd auf den Teller.

»Wahrscheinlich ein streunender Koter«, sagte Hermine gelassen.

Ron sah Hermine an, als ware sie verruckt geworden.

»Hermine, wenn Harry einen Grimm sieht, dann ist das – dann ist das schlecht«, sagte er.»Mein – mein Onkel Bilius hat mal einen gesehen und – und vierundzwanzig Stunden spater ist er gestorben!«

»Zufall«, sagte Hermine schnippisch und schenkte sich Kurbissaft nach.

»Du wei?t doch nicht, wovon du redest!«, sagte Ron und Zorn stieg ihm ins Gesicht.»Grimme erschrecken die meisten Zauberer zu Tode!«

»Da hast du es«, sagte Hermine in uberlegenem Ton.»Sie sehen den Grimm und sterben vor Angst. Der Grimm ist kein Omen, er ist die Todesursache! Und Harry ist noch unter uns, weil er nicht so bescheuert ist, einen zu sehen und dann zu denken, schon und gut, geb ich also besser den Loffel ab!«

Ron starrte Hermine sprachlos an. Sie offnete ihre Tasche, zog ihr neues Arithmantikbuch heraus, schlug es auf und lehnte es gegen den Saftkrug.

»Mir kommt Wahrsagen recht neblig vor«, sagte sie, wahrend sie nach der richtigen Seite suchte,»'ne Menge Rumgeratsel, wenn ihr mich fragt.«

»An diesem Grimm auf dem Teller war nichts Nebliges!«, sagte Ron erhitzt.

»Du warst dir noch nicht so sicher, als du Harry gesagt hast, es sei ein Schaf«, sagte Hermine kuhl.

»Professor Trelawney hat gesagt, du hast nicht die richtige Aura! Zur Abwechslung bist du mal 'ne richtige Lusche in einem Fach, und das gefallt dir nicht!«

Er hatte einen empfindlichen Nerv getroffen. Hermine klatschte ihr Arithmantikbuch so hart auf den Tisch, da? uberall Fleisch- und Karottenstuckchen umherflogen.

»Wenn gut sein in Wahrsagen hei?t, da? ich so tun mu?, als wurde ich Todesomen in einem Haufen Teeblatter erkennen, dann wei? ich nicht, ob ich das Zeug uberhaupt lernen soll! Dieser Unterricht war im Vergleich zu meiner Arithmantikstunde einfach haarstraubender Unfug!«

Sie packte ihre Tasche und schritt stolz von dannen.

Stirnrunzelnd sah ihr Ron nach.

»Wovon redet sie eigentlich?«, sagte er zu Harry.»Sie war doch noch gar nicht in Arithmantik.«

Harry war froh, nach dem Mittagessen nach drau?en zu kommen. Der Regen von gestern hatte sich verzogen; der Himmel war klar und blassgrau; das feuchte Gras unter ihren Fu?en federte, als sie zu ihrer ersten Stunde Pflege magischer Geschopfe gingen.

Ron und Hermine schwiegen sich an. Harry ging ebenfalls schweigend neben ihnen her, uber den sanft abfallenden Rasen hinuber zu Hagrids Hutte am Rande des Verbotenen Waldes. Erst als er drei nur zu bekannte Rucken vor sich sah, wurde ihm klar, da? sie zusammen mit den Slytherins Unterricht hatten. Malfoy redete lebhaft auf Crabbe und Goyle ein, die gackernd lachten. Harry ahnte wohl, woruber sie sprachen.

Hagrid wartete an der Tur seiner Hutte auf die Klasse. Da stand er in seinem Umhang aus Maulwurffell, Fang, den Sauruden, an den Fersen, und schien kaum erwarten zu konnen, endlich anzufangen.

»Kommt, bewegt euch!«, rief er den naher kommenden Schulern zu.»Hab 'ne kleine Uberraschung fur euch! Wird 'ne tolle Stunde! Sind alle da? Schon, dann folgt mir!«

Einen qualenden Moment lang dachte Harry, Hagrid wurde sie in den Wald fuhren; dort hatte Harry genug Schreckliches erlebt, um fur den Rest des Lebens die Nase voll zu haben. Doch Hagrid ging um einen Auslaufer des Waldes herum und funf Minuten spater standen sie am Rand einer Art Pferdekoppel. Sie war leer.

»Stellt euch dort druben am Zaun auf!«, rief er.«Sehr schon – pa?t auf, da? alle etwas sehen konnen – und jetzt schlagt erst mal eure Bucher auf -«

»Wie denn?«, ertonte das kalte Schnarren Malfoys.

»Was denn?«, sagte Hagrid.

»Wie sollen wir unsere Bucher offnen?«, sagte Malfoy. Er nahm sein Monsterbuch der Monster heraus, das er mit einem langen Seil zugebunden hatte. Auch die anderen zogen ihre Bucher hervor; manche, wie Harry, hatten es mit einem Gurtel zugeschnurt; andere hatten sie in enge Taschen gestopft oder sie mit gro?en Wascheklammern gezahmt.

»Hat denn… hat denn kein Einziger sein Buch offnen konnen?«, fragte Hagrid ganz verdattert.

Die Schuler schuttelten die Kopfe.

»Ihr mu?t sie streicheln«, sagte Hagrid, als ware es ganz selbstverstandlich.»Seht mal -«

Er nahm Hermines Buch und ri? das Zauberband herunter. Das Buch versuchte zu bei?en, doch Hagrid fuhr mit seinem riesigen Zeigefinger an seinem Rucken entlang und das Buch fing an zu zittern, klappte auf und blieb ruhig in seiner Hand liegen.

»Oh, wie dumm wir doch alle waren!«, hohnte Malfoy.»Wir hatten sie streicheln sollen! Da hatten wir doch von allein draufkommen konnen!«

»Ich – ich dachte, sie sind ganz lustige Dinger«, sagte Hagrid unsicher zu Hermine.

»Oh – total lustig!«, sagte Malfoy.»Unglaublich witzig, uns Bucher zu geben, die uns die Hande abrei?en wollen!«

»Halt den Mund, Malfoy«, sagte Harry leise. Hagrid wirkte bedruckt und Harry wollte, da? seine erste Stunde ein Erfolg wurde.

»Na denn«, sagte Hagrid, der den Faden verloren zu haben schien,»also – ihr habt jetzt eure Bucher – und – jetzt braucht ihr die magischen Tiere. ja. Also geh ich sie mal holen. Wartet mal…«

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